Nach 'Crank' 2006 (mit Jason Statham), 'Shoot 'Em Up' 2007 (mit Clive Owen) und einem noch gestörteren 'Crank: High Voltage' 2009 geht das hyperkinetisch-erethische Brutalo-Geballer nun in eine weitere Runde: 'Guns Akimbo' nennt sich das Werk und wurde von Regisseur und Autor Jason Lei Howden realisiert. Nach 'Deathgasm' ist dies zwar erst der zweite Kinofilm des talentierten Visual Effects Artist ('The Lord of the Rings', 'The Avengers', 'Man of Steel', 'Gods of Egypt'), doch es zeigt sich, dass ein fundiertes Effekte-Handwerk ideal mit dem eines Regisseurs und Autors verschmelzen kann. Denn 'Guns Akimbo' ist schlichtweg ein Kunstwerk: Die Kamerafahrten sind irre, die Storyideen verrückt und über die komplette Laufzeit von knapp einhundert Minuten hinweg, schwenkt das Genre von Komödie über Liebesfilm bis hin zu Action, Krimi und Splatterhorror. Aber trotz der unglaublich vielen schrägen Ansätzen, bei denen man als Zuschauer erstmal mit zerknitterter Mimik genau hinschauen muss, ergibt sich letztendlich tatsächlich ein harmonisches Ganzes. Dies ist auch in grossen Teilen Daniel Radcliffe zu verdanken, welcher den mindererfolgreichen Miles ziemlich überzeugend mimt. Man hat sichtlich Mitleid mit ihm, wenn er die Knarren entdeckt, welche an seine Hände festgeschraubt wurden und man fühlt mit ihm mit, wenn er seiner (Ex-)Freundin oder der Polizei seine, zugegeben eher unglaubwürdige Situation erklären will. Seine Gegnerin Nix, gespielt von Samara Weaving, bleibt da eher uninteressant. Zuerst die knallharte Killerin, dann plötzlich eine Posttraumata-Leidende - das nimmt man ihr nicht so wirklich ab. Auch die Story schwankt sehr stark zwischen nachvollziehbar spannend und übertriebener Gamer-Fantasie - doch das passt dann wiederum ganz gut zum Setting, welches sehr stark an die Ästhetik von Videospielen angelehnt ist. Ja, 'Guns Akimbo' ist sicher nicht für jedermann geeignet (insbesondere nicht für 'Harry Potter'-Fans, die den Film wegen Radcliffe schauen). Doch wenn man offen für Neues ist und nicht zu streng dem Storypfad folgen möchte, sondern sich zwischendurch auch mal gerne von beeindruckend inszenierten Actionszenen berieseln lässt, der ist mit diesem Streifen sicherlich gut bedient. Kein neues 'Crank', aber dank wilden Effekten und Daniel Radcliffe trotzdem einen Blick wert! |