The Manchurian Candidate
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Kritik
'Der Manchurian Kandidat' beginnt als anspruchsvoller, aber irgendwie langatmiger Politthriller. In der Hälfte ändert sich dies aber und der Film wird zunehmend spannender. Dabei verliert er niemals an Anspruch. Fragen verdichten sich immer mehr und mit einer überraschenden Wende vor dem Finale wird einem auch noch der Atem geraubt. Leider kommt nach dem Finale, das einen eher zwiespältigen Nachgeschmack hinterlässt, viel zu schnell zum Ende und man hat das Gefühl, dass man noch mittendrin steckt. Schade, da hätte man noch mehr draus machen können, etwa mit einem weiteren Flashback.
Bei den Schauspielern wird einem grosse Klasse geboten. Denzel Washington übernimmt die Hauptrolle als nachdenklicher General, der einer Verschwörung auf die Spur kommt. Meryl Streep als Mutter eines Präsidentschaftskandidaten spielt realistisch und ihre Motive als Frau Mama sind nachvollziehbar. Auch der eher unbekannte Liev Schreiber spielt toll und man weiss bei ihm nie so genau, woran man ist. In kleineren Rollen sind ausserdem Jon Voight als Politiker und - Überraschung! - der Schweizer Bruno Ganz als Techniker zu sehen.
Für den Kinorelease hätte es keinen besseren Zeitpunkt als im Herbst 2004 geben können. Als George W. Bush erneut zur Wahl antrat, brachte dieser Film einige Köpfe zum glühen, da man darin von Korruption im Weissen Haus und manipulierten Wahlen spricht. Gebracht hat der Hintergedanke des Films leider nicht: Die Amerikaner haben Bush bekanntlich abermals ins Amt gewählt. Trotzdem bietet 'Der Manchurian Kandidat' neben einigen unschlüssigen und unlogischen Ansätzen gefundenes Fressen für einen spannenden Film. Insbesondere Verschwörungstheoretiker werden ihre helle Freude haben!
Bild Leider ist das Bild stark von Rauschen geprägt, so dass ein nachhaltig negativer Eindruck entsteht. Die Schärfe ist grösstenteils gut gelungen. Farblich ist alles in passend düsteren Tönen gehalten, wobei der Kontrast eine Spur zu hoch ist. |
Sound In den Traum-Ekstasen von Marco gibt es ein paar nette Surroundeffekte. Hauptsächlich haben die Rears aber eher weniger zu tun und leben fast ausschliesslich von der musikalischen Untermalung. Erst im Finale gibt es mit Stimmenwirrwarr wieder ein paar gute Einlagen in Sachen Umgebungsgeräusche. |
Extras
- Audiokommentar
- Der Feind in der Mitte
- Die Darsteller
- Entfernte Szenen
- Outtakes
- Liev Schreiber Screen Test
- Politikexperten
Die Boni bieten nette, wenn auch nicht tolle Informationen. Weder die Outtakes, noch die zusätzlichen Szenen sind sehenswert, der Screentest ist langweilig. Dafür sind die Specials über den Film und die Darsteller interessant.
Hinweis: Trotz der auf der Packung angegeben Laufzeit von 141 Minuten dauert der Film mit Abspann "nur" 125 Minuten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Manchurian Candidate |
Genre | Politthriller |
Studio | Paramount Pictures |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 125 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Jonathan Demme |
Darsteller | Denzel Washington, Liev Schreiber, Meryl Streep, Jon Voight, Bruno Ganz, Kimberly Elise |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 06.05.05