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Diarios de Motocicleta



Release:
21. April 2005

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Kurzkritik:
Che Guevara lebt! Zumindest im Film, wo man neben traumhaften Bildern auch klasse Schauspieler und nachdenkliche Momente zu sehen bekommt. Für Bewunderer des Freiheitskämpfers und Geschichtsinteressierte ist der Film nahezu ein Muss. Die Schweizer-DVD muss mit mickriger Technik und wenigen Extras auskommen. Schade, der Film hätte eindeutig mehr verdient.







Inhaltsangabe

Um die Landschaft seines Heimatkontinents Argentinien besser kennen zu lernen, macht sich Ernesto Guevara (Gael Garcia Bernal) und sein Kumpel Alberto Granado (Rodrigo de la Serna) auf, um die wahre Welt zu entdecken. Mit einem Motorrad machen sie sich auf den langen Weg, der viele Hindernisse und Bekanntschaften einschliesst. Nach einem Abstecher zu Ernestos Freundin Chichina (Mia Maestro) erkennen die beiden aber erst, was das wahre Leben ist: Qual, die Menschen angetan wird, die arm und unschuldig. Ernesto beginnt am Sinn des Lebens zu zweifeln und muss sich entscheiden, wie sein weiterer Lebensweg aussehen soll...



Kritik

Der argentinische "Staatsheld" Che Guevara ist jedem ein Begriff. Doch die Anfänge seines Freiheitskampfs kennen nur wenige. Diesen hat er in seinem Tagebuch, den so genannten 'Motorcylce Diaries'festgehalten, auf denen dieser Film basiert. Somit zeigt 'Diarios de Motocicleta' die Verwandlung von Ernesto Guevara mit wunderbaren Bildern und viel Feingefühl auf. Im Zentrum stehen zwei Reisen: Zum einen die bildliche Motorradfahrt von Ernesto und seinem Kumpanen Alberto, die sie durch halb Lateinamerika führt, zum anderen aber die innere Reise des Protagonisten, die seinen Charakter für immer verändert. Für einen über zwei Stunden langen Film mag dies ein wenig langatmig wirken. Aber durch immer neuen Hindernisse und ein paar kleinere Wendungen reisst der Film stets mit, was auch ein Verdienst der wunderschönen Aufnahmen der lateinamerikanischen Landschaften ist.

Zentrum des Films ist wie bereits angemerkt Ernesto Che Guevara. Ob 'Diarios de Motocicleta' auch mit einem anderen Darsteller als Gael Garcia Bernal so gut geworden wäre, ist zu bezweifeln. Denn der Schauspieler verkörpert die Jugendjahre der Legende mit einer Unschuldigkeit und Überzeugung, die keine Zeit zum Zweifeln übrig lässt. Auch sein Filmkumpane Alberto ist mit Rodrigo De La Serna ideal besetzt. Beide sind in unserem Breitengrad nahezu unbekannt, wobei Bernal in seiner Heimat schon einige Filme abgedreht hat. Bald wird er auch als Elvis himself in 'The King' zu sehen sein. Weibliche Rollen gibt es wenige im Film, insbesondere wichtige. Eine Ausnahme macht da die bezaubernde Mia Maestro, die in der ersten Filmhälfte als Guevaras Freundin Chichina zu sehen ist.

'Diarios de Motocicleta' behandelt als einer der wenigen Spielfilme das Thema Che Guevara und seinen Freiheitskampf. Derzeit arbeitet auch Steven Soderbergh unter dem Titel 'Che' an einem Film über die Legende, in dem Benicio del Toro den Helden verkörpern wird. Ob dieser durch die grossen Namen auch noch den Independent Faktor, der bei 'Diarios de Motocicleta' eine grosse Rolle spielt, rüberbringen kann, wird sich zeigen. Im Moment ist aber noch das aktuelle Guevara-Werk für prima Unterhaltung zuständig, die auch zum Nachdenken anregt. Denn obwohl es sich um die jungen Jahre von Ernesto handelt, wird in bewegenden Momenten auch die tragische Seite Lateinamerikas gezeigt: Wie Menschen sterben müssen und ausgestossen werden, obwohl sie nichts dafür können, wer oder was sie sind. Schon nur deshalb lohnt es sich, sich diesen Film zu Gemüte zu ziehen!

Die DVD
Bild
Hier wird einem alles geboten, was nur negativ sein kann: Unschärfe, grobkörnige Bilder und schwache Farben stören extrem. Lediglich der meistens gute Kontrast schafft da Abhilfe. Aber eine Enttäuschung ist es trotzdem.
Sound
Der Sound ist ernüchternd: Sowohl die spanische Originalversion, als auch die (grösstenteils gelungene) deutsche Synchronisation gibt es nur in Stereo. Somit gibt es wenigsten keine Probleme in Sachen Verständlichkeit, aber logischerweise auch viel weniger Atmosphäre.

Extras
- Die grosse Reise
- 2 Interviews mit Walter Salles
- Hintergründe
- Rede Ché Guevaras
- Trailer

Das achtminütige Making of 'Die grosse Reise' wird von Alberto Bernal eingeführt und bietet ein paar nette Informationen. Die kurzen Interviews mit Regisseur Walter Salles sind eher uninteressant. Highlight ist das Special 'Hintergründe', das in seinen elf Minuten Laufzeit über Che Guevara berichtet. Schön: Alle Extras sind deutsch untertitelt.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Diarios de Motocicleta
Genre Roadmovie
Studio Pathé
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 123 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Walter Salles
Darsteller Gael Garcia Bernal, Rodrigo de la Serna, Mia Maestro, Mercedes Morán, Jean Pierre Noher
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Stereo 2.0
Spanisch: Stereo 2.0
Untertitel Deutsch, Französisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 13.05.05

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