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Inhalt |
Früher war Martin (Mads Mikkelsen) Lehrer aus Leidenschaft. Heute sind aber nicht nur die Schüler von seinem fehlenden Enthusiasmus gelangweilt, auch in Martins Ehe ist die Luft raus. Seinen drei Freunden, die am selben Gymnasium unterrichten, geht es nicht viel besser. Bei einer angeheiterten Runde diskutieren sie die Theorie eines norwegischen Psychiaters, nach der ein Mensch nur mit einem erhöhten Alkoholgehalt im Blut zu Bestleistungen fähig ist. Solch eine gewagte These muss natürlich überprüft werden - und so gehen sie nun stets mit einen konstanten Pegel zur Arbeit. |
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Originaltitel |
Druk |
Produktionsjahr |
2020 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 117 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Thomas Vinterberg |
Darsteller |
Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Magnus Millang, Lars Ranthe, Maria Bonnevie |
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Kritik |
Zugegeben, es ist schon eine sehr gewagte Aussage, welche der norwegische Psychiater Finn Skårderud vor rund zwanzig Jahren gemacht hat: Er ist der Überzeugung, dass der Mensch mit einem konstanten Alkoholpegel von 0,5 Promille ein besseres Leben, im Sinne von gesteigerter sozialer und geistiger Leistungsfähigkeit führen würde. Man fühle sich freier, positiver und sieht das Glas (wortwörtlich) jeweils eher halbvoll als halbleer. Skårderud hat seine These jedoch nie wissenschaftlich prüfen lassen - doch dies machen nun einige Kumpels bei einem Selbstexperiment in 'Der Rausch', dem neuesten Streifen des dänischen Filmemachers Thomas Vinterberg ('Die Jagd'). Es handelt sich dabei aber nicht um eine Dokumentation, sondern lediglich um eine fiktive Story in einem unterhaltsamen Buddyfilm - welcher natürlich für viel Gesprächsstoff gesorgt hat. Denn Filme, in denen der Alkohol als gesundheitlich gefährlich und existenzzerstörend gezeigt wird, gibt es bereits zuhauf. Aber über die guten Seiten des Alkohols, wenn man es beispielsweise mit dem Konsum nicht übertreibt und so mutiger wird und beispielsweise seine vermeintliche grosse Liebe mal tatsächlich anspricht und nicht wieder mit den Händen in den Hosentaschen nach Hause geht, darüber existieren keine Filme. Bis jetzt. Und 'Der Rausch' hat es weit über die dänische Landesgrenze hinausgeschafft - ja sogar bis zu den Oscar-Verleihung, wo er 2021 auch tatsächlich den Academy Award für den Besten fremdsprachige Film gewinnen konnte. Auch für eine Golden Globe-Nomination reichte es und den begehrten britischen BAFTA-Award konnte ebenfalls gewonnen werden. Und das alles lag nicht nur daran, dass in Vinterbergs Film der Alkohol zelebriert wird, sondern auch an der sehr intelligenten Machart und dem harmonischen Aufbau. Der Slogan «Kein Rausch ohne Kater» wird dann natürlich ebenfalls noch filmisch umgesetzt und so ist 'Der Rausch' letztendlich doch nicht so verwerflich, wie er auf den ersten Blick scheint. Es handelt sich wahrhaftig um ein zurecht gelobter Film, von dem man auch in einigen Jahren noch sprechen wird. Ein Experiment, viel satirischer Biss und daraus kommt ein tragikomischer Buddy-Film hervor! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 03.01.22 Unser Wertungssystem
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