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Inhalt |
Es ist Sommer und sehr heiss im einzigen Frauenfreibad Deutschlands. Dort badet Frau oben ohne, im Bikini, Badeanzug oder Burkini. Jede folgt dabei anderen Regeln. Das führt immer wieder zu Reibereien, die die überforderte Bademeisterin nicht so ganz im Griff hat. Als dann auch noch eine Gruppe komplett verhüllter Frauen das Frauenbad begeistert für sich entdeckt, fliegen buchstäblich die Fetzen: Wem gehört das Bad und wer bestimmt die Regeln? Wem gehört der weibliche Körper? Und wann ist denn überhaupt eine Frau eine Frau? |
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Originaltitel |
Freibad |
Produktionsjahr |
2022 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 106 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Doris Dörrie |
Darsteller |
Andrea Sawatzki, Maria Happel, Nilam Farooq, Samuel Schneider, Nico Stank |
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Kritik |
Mit 'Männer' gewann sie 1986 den Woman of the Year-Award bei der Bambi-Preisverleihung - und sogleich euch den Deutschen Filmpreis für das Beste Drehbuch. Die Rede ist von der gebürtigen Hannoverin Doris Dörrie. Die Drehbuchautorin und Regisseurin macht bereits seit fast einem halben Jahrhundert Filme - und mit 'Kirschblüten - Hanami' (2008) sowie 'Grüsse aus Fukushima' (2016) bewies sie auch in den letzten Jahren, dass sie nach wie vor ihr Handwerk beherrscht. Nun präsentiert sie mit 'Freibad' nach langer Zeit wieder einmal eine waschechte Komödie. Die Thematik ist dabei recht simpel: Ein Frauenfreibad in Deutschland, welches zudem das einzige dieser Sorte in ganz Deutschland ist. Je nach Besucherinnen und Diskussionsthemen sind da natürlich die Probleme bereits programmiert: Bodyshaming, Altersdiskriminierung, religiöse Verhüllung und natürlich noch viele andere strukturelle (Frauen-)Probleme der Gesellschaft. Durch die ultrapräsenten Charaktere schafft es 'Freibad' auch, mit viel Theatralik diese Themen anzupacken und mit der nötigen Prise schwarzem Humor und Sarkasmus in Szene zu setzen. Leider aber verkommt so die Komödie viel mehr zu einer Sketchshow, als zu einem harmonischen Ganzen. Die Charaktere sind zwar ultrapräsent und setzen sich schon bald in die Köpfe der Zuschauer, doch wirklich kritisch werden dadurch die Themen nicht behandelt - sondern jeweils nur oberflächlich angekratzt. Selbst das interessanteste Thema, dass nun steinreiche Araberinnen die Freibad-Kasse füllen, aber sich dadurch viele Gäste gestört fühlen, verläuft irgendwann im Sand. So vergehen die einhundert Minuten Filmlaufzeit zwar letztendlich sehr amüsant und unterhaltsam, doch ein funktionierender Spannungsbogen sowie bedeutende Antisympathieträger sucht man leider vergeblich. Auch wenn viele Themen nur sehr oberflächlich angegangen werden, unterhält die Komödie gut! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 07.03.23
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