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In einem Land, das es nicht mehr gibt
von
Aelrun Goette
 

"Die DDR einmal nicht in grau - sondern modern und rebellisch! Eine gelungene Abwechslung!"

 
Release: 17. März 2023
 
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Inhalt
Im Sommer 1989 fliegt Suzie (Marlene Burow) kurz vor dem Abitur von der Schule. Statt zu studieren, muss sie sich nun als Arbeiterin in der sozialistischen Produktion bewähren. Ein zufälliges Foto öffnet ihr unverhofft die Tür in die glamouröse Welt der Mode. Suzie taucht ein in die schillernde Subkultur des Ostberliner Undergrounds, wo der extravagante Rudi (Sabin Tambrea) ihr den ‚aufrechten Gang’ beibringt. Sie verliebt sich in den rebellischen Fotografen Coyote (David Schütter) und erlebt die Freiheit, von der sie immer geträumt hat.
 
Originaltitel In einem Land, das es nicht mehr gibt
Produktionsjahr 2022
Genre Drama
Laufzeit

ca. 100 Minuten

Altersfreigabe ab 12 Jahren
Regie Aelrun Goette
Darsteller Marlene Burow, Sabin Tambrea, David Schütter, Claudia Michelsen, Jördis Triebel
     
Kritik
Filme über die DDR sind in erster Linie eines: Unterhaltsam - und stets mit einem klischeebehafteten Blick auf die sturen Verhaltensweisen und strengdeutschen Richtlinien von damals. Dass die Teenager von DDR-Eltern sehr oft einen "Bloss nicht wie die Eltern werden"-Gedanken verfolgten, wäre in den meisten Fällen schlichtweg zu unpassend gewesen und hätte dem DDR-Charme, rein filmtechnisch, geschadet. Regisseurin und Drehbuchautorin Aelrun Goette (welche nach siebzehn Jahren Unterbruch vom TV auf die Kinoleinwand wechselt) wagt nun aber diesen Schritt und zeigt in 'In einem Land, das es nicht mehr gibt' die Facetten von jugendlichem Rebellionssinn sowie den Einzug der Moderne, soweit sie unter dem strengen Stasi-Regime nun mal möglich war. Die grosse Stärke des Films ist mitunter Claudia Michelsen als Modekönigin Dr. Elsa Wilbrodt, welche trotz Nebenrolle als Dreh- und Angelpunkt von ziemlich allem fungiert: Durchsetzen von Ideologien, Flucht aus der biederen Realität und natürlich das sich-zurechtfinden in einer Modewelt, die zum einen modern und zeitgemäss sein möchte, zum anderen aber auch nicht zu extraordinär wirken soll, da sonst plötzlich die Stasi auf der Matte steht. Aber auch Marlene Burow als Protagonistin Suzie leistet solide Arbeit, nimmt den Zuschauer bei der Hand und führt ihn von ihrem klassischen DDR-Heim in die urbane Welt von Ostberlin anno 1989. Dennoch kann der Film diese spannenden Facetten vom Mix aus bieder und modern nur stellenweise und vergleichsweise rar aufbauen - und erreicht damit nicht die notwendige Intensität, die man von einem Film dieses Genres eigentlich erwarten würde. Für gute Unterhaltung reicht es natürlich allemal, aber dass der Film beim Zuschauer nachhaltig in Erinnerung bleiben wird, ist zweifelhaft. Die DDR einmal nicht in grau - sondern modern und rebellisch! Eine gelungene Abwechslung!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih Leonine
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel Englisch, Deutsch (für Hörgeschädigte)
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

- DDR-Modefotografie: Fotografien aus der Sibylle
- Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
- Interviews
- Subkultur
- Exquisit Sibylle
- Fabrik
- Bildergalerie
- Kinotrailer
- Trailershow

In den Extras finden sich drei kurze Featurettes, welche jedoch nur rund eineinhalb Minuten lang sind. Die sechs enthaltenen Interviews geben dann mit einer Gesamtlaufzeit von fast einer Stunde schon etwas mehr Einblick hinter die Kulissen und die Idee des Films.

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.04.23
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