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Inhalt |
In einem entlegenen Bergdorf, hoch in den Schweizer Alpen, wird die noch junge Liebe zwischen Anna (Michèle Brand) und Marco (Simon Wisler) auf die Probe gestellt. Anna ist im Dorf aufgewachsen und hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung, während Marco als Aussenseiter ins Tal gekommen ist, um den Bauern bei der harten Arbeit an den steilen Hängen zu helfen. Zusammen erfahren sie das Glück einer neuen Liebe und einer kleinen Familie. Doch als Marco plötzlich die Kontrolle über seine Impulse verliert, brechen alte Spannungen in der Dorfgemeinschaft wieder auf. |
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Originaltitel |
Drii Winter |
Produktionsjahr |
2022 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 137 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Michael Koch |
Darsteller |
Simon Wisler, Michèle Brand, Elin Zgraggen, Daniela Barmettler, Josef Aschwanden |
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Kritik |
Auch wenn der Film auf den ersten Blick wie eine Dokumentation über das Leben eines wortkargen Älplers in den Schweizer Bergen wirkt, handelt es sich bei 'Drii Winter' um ein waschechtes Liebesdrama. Ein zurückgezogener Hilfsarbeiter verliebt sich in eine alleinerziehende Mutter, dessen alte Verhaltensmuster die Beziehung letztendlich ins Wanken bringen. Regisseur und Autor Michael Koch ist damit ein Werk gelungen, welches intensiv, mitreissend und äusserst emotional daherkommt - allerdings auch sehr ruhig. Diese Geduld für die langen Szenen, in Anbetracht dass der Film weit über zwei Stunden dauert, muss man als Zuschauer auf jeden Fall mitbringen, um vollends im Sog von 'Drii Winter' gefangen werden zu können. Dies ist garantiert nicht jedermanns Sache. Doch wenn man sich darauf einlässt, erlebt man ein tiefgründiges Stück Film. Koch setzt hier bewusst auf die Emotionen der Protagnisten und will diese - und nicht die wunderschöne, allgegenwärtige Berg-Kulisse in den Vordergrund rücken. Die Älpler-Lebenswelt wird dabei ungeschönt, entromantisiert (und dennoch romantisch) in all ihren Facetten abgebildet. Die Talente der Laiendarsteller werden dabei bewusst genutzt, um dieses Ziel zu erreichen - mit Erfolg. Beim Schweizer Filmpreis 2023 ging das durchdringende Werk daher letztendlich als Sieger in der Kategorie "Bester Film" vom Feld - und auch Kochs Drehbuch schaffte es auf die Nominierten-Liste. Beim Berlin International Film Festival gab es den internationalen Jury-Preis und sogar am mexikanischen Guanajuato Film Festival sowie am griechischen Thessaloniki Film Festival wurde der Streifen ausgezeichnet. Die Schweizer Bergwelt zieht offenbar beim Publikum - und fasziniert nicht nur durch seine Bildgewalt, sondern auch durch seine tiefgründigen und romantisch-tragischen Geschichten. Tiefgründig und einzigartig! Michael Koch weiss
klar das internationale Publikum zu begeistern! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 28.06.23
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