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Inhalt |
Als Franz Beckenbauer (Klaus Steinbacher) in den sechziger Jahren das Zaubern auf dem Fussballplatz anfing, sah die Pille noch aus wie ein Medizinball. Der triste Büroalltag als Versicherungskaufmann langweilte ihn und so versucht er jede freie Minute für Fussball und Training zu nutzen, um sein offensichtlich grosses Talent zu perfektionieren. Mitte der sechziger Jahre steigt Franz beim FC Bayern München zum Führungsspieler auf. Er kämpft gegen veraltete Strukturen an, will die Spielweise mit neuen Ideen und Strategien revolutionieren. Dabei macht sich aber nicht immer Freunde. |
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Originaltitel |
Der Kaiser |
Produktionsjahr |
2023 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 104 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Tim Trageser |
Darsteller |
Klaus Steinbacher, Sina Tkotsch, Teresa Rizos, Ferdinand Hofer, Christine Eixenberger |
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Kritik |
Franz Beckenbauer. Der weltbekannte gebürtige Münchner ist ehemaliger Fussballspieler, -trainer und -funktionär. Er wurde Weltmeister als Spieler sowie auch als Trainer - das schafften bisher nur zwei andere Menschen auf diesem Planeten. Er ist die Verkörperung des deutschen Fussballs, hat diesen in den Siebzigern entstaubt, revolutioniert und 2009 gab es quasi als Abschluss noch den Ehrenpräsidenten-Titel des FC Bayern München. Beckenbauer ist eine wahre Sport-Legende - und dieser Legende widmet der Grimme Award-nominierte Regisseur Tim Trageser nun einen Spielfilm: 'Der Kaiser'. Das Drehbuch von 'Adieu Paris'-Autor Martin Rauhaus erzählt alle wichtigen Anekdoten von Beckenbauers Leben - beginnend in den sechziger Jahren, als er seinen Versicherungs-Job an den Nagel hängt um Fussballer zu werden, bis hin zu seinem Weltmeister-Titel als Trainer im Jahre 1990. Leider hat sich Rauhaus etwas zu fest auf die vielen Eckpfeiler von Beckenbauers Leben fokussiert, so dass er den flüssigen Zusammenhang dieser Anekdoten völlig ausser Acht gelassen hat. Gleich zwei Autobiografien standen Rauhaus zur Auswahl ('Einer wie ich' und 'Ich - Wie es wirklich war'). Doch dies führte lediglich dazu, dass noch viel mehr Material in die Geschichte reingepackt wurde - die rund dreissig Jahre (!) abarbeitet und nur etwas mehr als einhundert Minuten lang ist. Ein Ding der Unmöglichkeit, dies als harmonisches Ganzes abzubilden - und auch die emotionalen Auswirkungen auf die einzelnen Personen kommen einfach nicht rüber. Dazu sind die Schauspieler schlichtweg nicht in der Lage - und demzufolge ist es auch überhaupt nicht hilfreich, wenn Protagonist Klaus Steinbacher durch die vierte Wand mit dem Publikum spricht. So verkommt 'Der Kaiser' leider zu einer biografischen, zwar top-recherchierten, aber laienhaft interpretierten Tour de Force - über eine der grössten deutschen Fussball-Legenden aller Zeiten. Biografisch top, schauspielerisch flop! Schade, Beckenbauer hätte einen besseren Film verdient |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 31.10.23
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