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Finding Neverland



Release:
16. Juni 2005

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Kurzkritik:
Marc Forster ist ein überaus schöner Film mit tollen Bildern und einer superben Darstellerriege gelungen. 'Finding Neverland' hätte eigentlich zu den Abräumen bei den Oscars gehören müssen. Bei der DVD hat man auf gute Technik, aber auch interessante Specials geachtet, wobei ein paar Extras mehr der Disc gut getan hätten. Trotzdem ist der Film auf jeden Fall sein Geld wert, insbesondere für alle, die das Kind in sich noch nicht verdrängt haben.







Inhaltsangabe

Nach seinem letzten Theaterflop sucht James M. Barry (Johnny Depp) nach einer Idee für ein neues Stück. Eines Tages trifft Barry im Park auf die Witwe Silvia Llewelyn Davies (Kate Winselt) und ihre vier Kindern. James freundet sich mit der Familie an und verbringt fortan so viel Zeit wie möglich mit den Davies’, ganz zur Missgunst seiner Frau Mary (Radha Mitchell). Aber nicht nur diese hat so ihre Probleme damit, sondern auch Silvias Mutter Emma (Julie Christie). Doch James ist das Gerede egal, denn durch die Davies wird er für sein nächstes Stück inspiriert: ‚Peter Pan’ soll es heissen und es handelt von einem Jungen, der nicht erwachsen werden will...



Kritik

Mit 'Finding Neverland', so der Originaltitel, gelang Marc Forster sein bis dato grösster Erfolg: Satte sieben Oscarnominierungen gab es für das Werk, inklusive bester Film. Gewonnen hat schliesslich nur die Filmmusik. Doch dies tut dem Film keinen Abbruch. Denn 'Finding Neverland' braucht keine Preise, um gut zu sein. Dafür sorgt unter anderem die ausgezeichnete Ausstattung, die die damalige Zeit wieder aufleben lässt. Und auch die Kostüme scheinen wie von damals zu sein. Die besondere Atmosphäre des Films wird aber auch durch die vielen Traumsequenzen von Barry untermalt: Mal tanzt er mit seinem Hund, der in seinen Gedanken zu einem Bären wird. Oder wenn Barry zu Bett geht und man hinter seiner Tür das leuchtende Nimmerland zu Gesicht bekommt, ist die Leinwand geradezu elektrisiert.

Herzstück von 'Finding Neverland' sind aber die Darsteller, allen voran natürlich Johnny Depp in einer Paraderolle. Seine Energie reist richtig mit und man klebt förmlich an seinen Lippen, wenn er mit seinem englischen Akzent spricht (natürlich nur im Original). Ebenfalls brillant ist Kate Winslet als Silvia. Nicht nur ihre komische Seite kann sie ein wenig durchschimmern lassen, sondern auch ihr Können in Sachen Tragik. Viel zu oft unterschätzt man sie, wobei sie doch eine der besten Schauspielerinnen in ihrem Alter ist. In kleinen Rollen sind auch noch Dustin Hoffman als Theaterdirektor und Julie Christie als Silvias Mutter zu sehen. Beide legen trotz ihres minimalen Auftauchens Top-Leistungen ab. Erstaunlich gut sind auch die Darsteller der Jungen, angeführt von Peter-Darsteller Freddie Highmore. Man fühlt mit seinem Leben und seiner Beziehung zu seiner Mutter jederzeit mit.

Forster ist ein wunderschöner Film mit viel Herz, aber auch Tragik gelungen, was insbesondere in den letzten Minuten für Tränen sorgt. Die Anfänge sind teils ganz leicht zu lange und es wird ein bisschen zu schnell von Szene zu Szene gehüpft. Im letzten Drittel gibt es diesbezüglich aber nichts mehr zu bemängeln und man wird mit einer Ode an die Fantasie verwöhnt, die man so selten zuvor auf der Leinwand sehen durfte. Dass dabei teils ein wenig Kitsch aufkommt, kann man fast gänzlich verschmerzen. In jedem Fall ist 'Finding Neverland' ein Film, der der Seele gut tut und aufzeigt, was wirklich wichtig im Leben ist. Wenn unser Schweizer-Star Regisseur so weitermacht, dürfte früher oder später ein Oscar in der Regiesparte gar nicht so abwegig sein.

Die DVD
Bild
Buena Vista hat dem Film ein warmes, leuchtendes Bild spendiert, das mit seinen kraftvollen Farben überzeugt. Die Schärfe ist auf einem sehr hohen Niveau, hat in gewissen Sequenzen aber ihre Aussetzer. Auch der Kontrast wurde ausgewogen bearbeitet und Rauschen ist nur in Ausnahmefällen zu entdecken.
Sound
In der Raumkulisse geschieht leider nicht allzu viel, da der Film sehr frontlastig ist. In den diversen Traumsequenzen von Barry, etwa dem Ausflug aufs Piratenschiff, bekommt der Raumklang aber einen höheren Stellenwert. Ansonsten werden die Rears hauptsächlich von der oscargekrönten Filmmusik verwendet.

Extras
- Audiokommentar mit Regisseur, Produzent und Autor
- Ausschnitte von der US-Premeire
- Interviews mit Cast & Crew
- Die Erschaffung Nimmerlands
- Pannen vom Dreh
- Zusätzliche Szenen

Die Boni bestehen aus einem kleinen, aber feinen Spektrum an Dokumentationen. Bilder von der US-Premiere wären nicht unbedingt nötig gewesen, dafür sind die Interviews äusserst sehenswert. Auch die Kreation der visuellen Effekte ist höchst interessant und weiss zu gefallen. Die Pannen vom Dreh und die zusätzlichen Szenen unterhalten prächtig beziehungsweise sind sehenswert.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Finding Neverland
Genre Drama
Studio Miramax Films
Verleih Walt Disney Studios Home Entertainment
Laufzeit ca. 97 Minuten
FSK unbeschränkt
Regie Marc Forster
Darsteller Johnny Depp, Kate Winslet, Julie Christie, Dustin Hoffman, Radha Mitchell
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Italienisch: Dolby Digital 5.1
Spanisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Spanisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 16.06.05

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