Aktuelle Kritiken
|
|
Mehr...
|
|
DVD Suche
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Inhalt |
Eine verrückte Volksabstimmung wirft die Schweiz in einen Ausnahmezustand. Durch die Annahme der Initiative "No Bilangue" soll es fortan nur noch eine Landessprache geben: Französisch. Viele Deutschschweizer haben deshalb eine Krise. Auch Walter Egli (56), der bei der Bundespolizei arbeitet und dafür sorgen muss, dass der Übergang in die Einsprachigkeit ordnungsgemäss über die Bühne geht. Obwohl er selber kaum Französisch spricht, soll er mit einem welschen Partner ins Tessin reisen, um eine Tessiner Widerstandsgruppe aufzudecken, die sich mit allen Mitteln gegen die Einsprachigkeit wehrt. |
|
|
|
Originaltitel |
Bon Schuur Ticino |
Produktionsjahr |
2023 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 93 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 6 Jahren |
Regie |
Peter Luisi |
Darsteller |
Beat Schlatter, Vincent Kucholl, Catherine Pagani, Pascal Ulli, Leonardo Nigro |
|
|
|
|
|
Kritik |
Die Möglichkeit von Schweizer Volksinitiativen wird ja immer wieder bewundert von anderen Ländern: Sind genügend Unterschriften beisammen, kann so jeder Schweizer Bürger ein Begehren vor das ganze Volk zur Abstimmung bringen. Dass ein solcher "Schuss auch nach hinten losgehen kann", wird in Peter Luisis neuestem Film 'Bon Schuur Ticino' zum Thema. Die Schweiz soll einsprachig werden - und das Volk entscheidet sich für "Französisch". Obwohl nur knapp 23 Prozent aller Schweizer diese Sprache als offizielle Landessprache haben. Dies sorgt natürlich für unzählige Slapstick-Momente, was wohl letztendlich auch die Motivation für diesen Film war. 'Bon Schuur Ticino' ist daher natürlich in erster Linie eines: Nicht ernst zu nehmen. Dass sich der Kanton Tessin im Che Guevara-Stil als Republik Ticinia unabhängig erklären will, sogar ein eigenes Militär auffährt und den Gotthard sprengt um die Grenzen zu schliessen - ist einfach nur köstlich amüsant, auch wenn es von der Realität weit, weit entfernt ist. Wenn beispielsweise der Bundesrat vors Volk tritt und das ganze Land eine Kriegserklärung mitsamt Bürgerkrieg erwartet, ist so surreal, dass es den Zuschauer förmlich in seinen Bann zieht. Beat Schlatter ('Flitzer', 'Mein Name ist Eugen') passt bei einem solchen Szenario einfach wunderbar. Den Schweizer Bünzli mimt er sowieso perfekt und die schrille Doppelrolle des Jeannot Bachmann passt ebenfalls ganz gut. Etwas schade ist jedoch, dass der Film trotz kernigem Plot zu wenig frech daherkommt. Eine FSK12-Freigabe hätte dem Film mehr Freiheiten geben können, auch ein paar derbere Actionszenen ( ein Ziegelstein der auf ein Auto geworfen wird ist der brutalste Akt im ganzen Film) oder vielleicht auch ein Schusswechsel auf dem Gotthardmassiv. Dadurch hätte der Film etwas mehr Würze und viel Selbstironie bekommen, was ihm letztendlich beim doch sehr komödiantischen Charakter etwas fehlt. Das Filmende enttäuscht dann zwar etwas, da die Motive der Beteiligten nur begrenzt Sinn machen. Doch zu diesem Zeitpunkt wird das vielen Zuschauern egal sein, da sie ein für Schweizer Verhältnisse sehr erquickenden und impertinenten Film geniessen konnten. Witzig, erfrischend, leichtfüssig & sympathisch! Aber es dürfte durchaus etwas frecher sein! |
|
|
|
|
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 21.03.24 Unser Wertungssystem
Zurück zur vorherigen Seite
|