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Inhalt |
Die musikalisch hochbegabte Magd Elsie (Luna Wedler) träumt von einer Karriere als Musikerin. Kein leichtes Unterfangen in der Schweiz des neunzehnten Jahrhunderts, wo nebst der festen sozialen Ordnung auch Gewalt und Aberglaube herrschen. Als Elsie vom Hausherr ungewollt schwanger wird, wird sie mit dem Rossknecht Jakob (Valentin Postlmayr) zwangsverheiratet und auf eine ärmliche Pacht abgeschoben. Jakob hat nur einen Traum: Er will ein eigenes Ross und Fuhrmann werden. Elsie fügt sich ihrem Schicksal - bis der Jenische Rico (Max Hubacher) auftaucht, der mit seiner Musik Elsies Traum nährt. |
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Originaltitel |
Jakobs Ross |
Produktionsjahr |
2024 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 104 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Katalin Gödrös |
Darsteller |
Luna Wedler, Valentin Postlmayr, Eugénie Anselin, Marie Jung, Max Hubacher |
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Kritik |
Die Zürcher Schriftstellerin Silvia Tschui veröffentlichte vor zehn Jahren ihr erster Roman 'Jakobs Ross', welcher nun unter dem gleichen Titel verfilmt wurde. Eine Theater-Adaption dazu gab es bereits ein Jahr nach Veröffentlichung des Buches - und wurde unter der Regie von Peter Kastenmüller im Theater Neumarkt in Zürich fast zwanzig Mal aufgeführt. Auch das musikalische Bühnenprogramm wurde über einhundert Mal auf diversen Bühnen in der Schweiz und in Deutschland aufgeführt. Daher ist die Kino-Adaption nur eine logische Folge - auch wenn zehn Jahre darauf gewartet werden musste. Die Regie übernahm dabei die Schweizerin Katalin Gödrös, welche insbesondere durch ihre sieben 'Der Bestatter'-Episoden bekannt wurde. Trotz ihrer Unerfahrenheit im Historien-Drama, ist dieser Genre-Ausflug jedoch sehr ordentlich gelungen. Die Ausstattung, die Kostüme und insbesondere das Make-Up sind überaus geglückt machen aus 'Jakobs Ross' ein detailverliebtes und vor allem realistisches Historien-Drama. Es war damals, im neunzehnten Jahrhundert ein hartes Leben in der Schweiz: Kälte, Armut, schlechte Kleidung - und ein freies Leben sowie das Streben nach Träumen, insbesondere für Frauen, schlichtweg undenkbar. Luna Wedler bringt diese Werte als Elsie schlichtweg phänomenal auf die Leinwand. Durch ihre Körpersprache strahlt sie Verletzlichkeit wie auch eine gewisse Stärke aus. Sie akzeptiert die harte Realität, gibt aber ihren Traum nie auf. So ist es letztendlich dann auch Wedler, welche 'Jakobs Ross' so sehenswert macht. Eine Wahnsinns-Leistung für die nicht einmal fünfundzwanzig-jährige Zürcherin. Detailverliebtes Schweizer Historien-Drama mit einer brillanten Luna Wedler in der Hauptrolle! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 04.06.24
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