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Inhalt |
Die junge Helene (Mala Emde) kommt mit ihrer Schwester Martha (Liliane Amuat) in das aufregende Berlin der wilden 1920er Jahre. Während Martha sich im Party- und Drogenrausch verliert, will Helene Medizin studieren und Ärztin werden. Ausserdem scheint Helene mit Karl (Thomas Prenn) die grosse Liebe gefunden zu haben. Doch das Glück ist nicht von sonderlich langer Dauer. Karl stirbt früh und die Nazis ergreifen schliesslich die Macht. Hoffnung und neue Liebe kann sie nur mit Wilhelm (Max von der Groeben) spüren. Der hat jedoch ganz eigene Vorstellungen davon, wie eine Frau zu leben hat. |
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Originaltitel |
Die Mittagsfrau |
Produktionsjahr |
2023 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 137 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Barbara Albert |
Darsteller |
Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn, Liliane Amuat, Laura Louisa Garde |
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Kritik |
Über eine Million Mal hat sich der Roman 'Die Mittagsfrau' der deutschen Schriftstellerin Julia Franck verkauft - und dies weltweit, übersetzt in 37 Sprachen, sogar in die deutsche und dänische Blindenschrift. Der Deutsche Buchpreis war damals 2007 nur die logische Folge dieses Erfolgs. Nun wurde das Werk sechzehn Jahre nach Erscheinen endlich verfilmt. In einem über zweistündigen Werk wird das Leben der fiktiven Helene erzählt: Vom wilden, ausschweifenden Berliner Partyleben der zwanziger Jahre, über ihr angestrebtes Medizin-Studium, bis hin zu ihrer Heirat mit einem Nazi-Ingenieur, welcher ihr die konservativen Werte einer liebenden Ehefrau eintrichtert. Regie führt dabei die Österreicherin Barbara Albert, welche nach wie vor durch ihr 1999 erschienenes Drama 'Nordrand' berühmt ist, für das sie an der Viennale gleich zweimal ausgezeichnet wurde. 'Die Mittagsfrau' ist ein sehr vielschichtiger Roman und beschreibt auf weit über vierhundert Seiten den komplexen Werdegang einer selbstbewussten Frau, die sich jedoch stellenweise den damals geltenden Gesellschaftsnormen stark unterwerfen musste und dadurch auch in Depressionen rutschte. Jene Frau nennt sich Helene und wird nun in der Verfilmung von Mala Emde ('Und morgen die ganze Welt') hervorragend dargestellt. Die gesamte Erzählperspektive erfolgt dabei aus ihren Augen und trotzt ihrer eher passiven Spielweise, sagen ihre Blicke und ihre Mimik ganz viel aus. Ihr innerer Zwist, beispielsweise nach dem Tod von Karl oder der Geburt von Peter, ist trotz weniger Worte stets spürbar. Allerdings bringt die lange Laufzeit auch einige Längen mit sich (insbesondere im Mittelteil), was bei der Romanvorlage zwar bestens funktionierte, aber im Filmmedium leider nicht ganz so intensiv abgebildet werden konnte. Als Roman zwar spannender und mitreissender, aber auch die Kino-Adaption bietet Highlights! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 04.06.24
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