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Inhalt |
Indien: Smita (Mia Maelzer) träumt davon, dass ihre Tochter in die Schule gehen und so dem Elend, in dem sie als "Unberührbare" leben muss, entkommen kann. Italien: Giulia (Fotinì Peluso) arbeitet in der Perückenwerkstatt ihres Vaters. Als dieser nach einem Unfall im Koma liegt, muss Giulia den Betrieb übernehmen und stellt dabei fest, dass das Familienunternehmen hoch verschuldet ist. Kanada: Die renommierte Anwältin Sarah (Kim Raver) soll zur Partnerin der Kanzlei befördert werden, als sie erfährt, dass sie schwer krank ist. Drei Leben, drei Frauen, drei Kontinente - drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. |
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Originaltitel |
The Braid |
Produktionsjahr |
2023 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 121 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Laetitia Colombani |
Darsteller |
Mia Maelzer, Fotinì Peluso, Kim Raver, Olivier Delbosc, Marc Missonnier |
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Kritik |
Es ist immer ein vielversprechender Vorbote, wenn die Autorin eines Buches auch gleich den Regieposten der jeweiligen Verfilmung selber besetzt. So geschehen bei Laetitia Colombanis 'Der Zopf'. Der 2017 erschienene Roman erzählt drei Geschichten dreier Frauen, die in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftsschichten auf verschiedene Weise um ihre Daseinsberechtigung kämpfen. In Indien will Smita dem sprichwörtlichen Elend entkommen, in Italien will Giulia ihr vom Konkurs bedrohtes Unternehmen wieder in die Spur bringen und in Kanada kämpft eine hoch angesehene Anwältin gegen eine tödliche Krankheit. Jede Frau ist für sich einzigartig und auch wenn ihre Geschichten nur sehr lose miteinander verknüpft sind (Stichwort "Zopf" - und die Symbiose ergibt sich erst in den letzten paar Filmminuten), ist es letztendlich das harmonische Ganze, was den Film so sehenswert macht. Stilistisch ähnlich wie das sechsfach Oscar-nominierte Drama 'Lion' von Garth Davis, ist man als Zuschauer stets sehr nahe bei den Figuren und erlebt ihr Handeln und ihre Gedanken hautnah mit. Ebenso ist fast nichts vorhersehbar - und auch das ist ein grosser Pluspunkt von 'Der Zopf'. Klar, gerade die männlichen Figuren kommen etwas gar blass daher (was bestimmt auch von Colombani so gewollt ist) und dass der Kapitalismus letztendlich Kulturen zusammenbringt, Schicksale rettet und Verständnis schafft, entspricht sicherlich nicht jedermanns Meinung. Doch betrachtet man 'Der Zopf' rein von seiner filmtechnischen Seite, unterhält der Streifen über die zwei-stündige Laufzeit wunderbar und hinterlässt beim Zuschauer ein wohliges Gefühl. Drei Geschichten, drei Schicksale! Colombani adaptierte ihr eigenes Buch überaus gekonnt! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 24.07.24 Unser Wertungssystem
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