Die Nacht der lebenden Loser
|
|
Kritik
Alles fing mit einem harmlosen Friedhofsbesuch und einem missglückten Voodoo-Ritual an. ’Die Nacht der lebenden Loser’ entspricht in vielen Punkten dem Klischee von typischen Horror- und Zombiestreifen. Und genau das wollten die Macher damit erreichen. Da es noch keinen wirklich bekannten Horror- bzw. Zombiestreifen in Deutschland gibt, konnten die Produzenten alle Register ziehen und sich in die Welt des Grusels und Grauens versetzen. Dies gelingt ihnen besonders in Sachen Humor ausgesprochen gut, da sie mit einer gewissen Selbstironie und massenweise Situationskomik zu spielen beginnen, die das Publikum durchaus zu unterhalten weiss. Dies gelingt ihnen weit über die neunzig Minuten Spielfilmlänge hinaus, da auch die entfernten und erweiterten Szenen im Bonusmaterial genau so witzig sind wie die des Hauptfilmes. Besonders interessant, aber auf eine gewisse Weise auch enttäuschend ist die Tatsache, dass das alternative Ende, das bei den Extras vorhanden ist, in Wahrheit viel besser ausgefallen ist als das benutzte Ende im Hauptfilm.
Die Schauspieler bringen leider nicht ganz so viel Können an den Tag, da ihnen sichtlich die Erfahrung fehlt. Eine Überraschung jedoch ist Collien Fernandes. Die Ex-VIVA-Moderatorin wirkt besonders in den Schlussszenen des Filmes überaus glaubwürdig und rettet damit die gesamte Schauspielcrew vor deren Aus. Denn besonders von Tino Mewes, der bereits die Hauptrolle in ’Fickende Fische’ besetzte, hätte man wesentlich mehr erwartet. Man nimmt ihm, wie den beiden anderen Protagonisten, nicht wirklich ab, dass sie dem Tod geweiht waren und nun als Zombies ihr restliches Leben auf der Erde verbringen müssen. Anhand dieser Tatsachen ist es durchaus verständlich, aber auch enttäuschend, dass nur ansatzweise Spannung aufkommt. Dieser Ansatz ist dann wiederum den Technikern, sprich Kamera- und Schnittabteilung, zu verdanken, da diese für deutsche Verhältnisse eine wirklich tolle Komödie auf die Beine gestellt haben. Auch wenn der Geschichte eine komplexere Storyline nicht ungut getan hätte, schafft es ’Die Nacht der lebenden Loser’ trotzdem zu unterhalten. Auch der Musik muss zum Schluss noch ein Kompliment zugesprochen werden. Der sich immer wiederholende Punkrock ist zwar einerseits schade, andererseits sind die einzelnen Stücke perfekt auf die gespielten Szenen abgestimmt und schaffen so eine ausgesprochen stark passende Atmosphäre.
Bild Makellose, prächtige Farben und keinerlei Spuren von unerwünschtem Wellen und Rauschen machen diese DVD optisch zu einem Erlebnis. Einzige Kritikpunkte sind ganz leichte Schärfeverluste in der Ferne und der Kontrast, der in dunkeln Szenen ein wenig zu schwach daherkommt. |
Sound Beinahe die komplette Akustik fällt auf die vorderen beiden Speaker und den Center. Die hinteren Speaker kommen nur bei laut gespielter Musik zum Einsatz. Demnach trifft Räumlichkeit nur selten ein. Die Konversationen sind sauber und verständlich und auch die Geräusche weisen keine Unreinheiten auf. |
Extras
- Audiokommentar mit Regisseur Matthias Dinter
- Blick hinter die Kulissen
- Deleted und Extended Scenes
- Alternatives Ende
- Fun Scenes
- Interviews
- Darsteller Infos
- 5 Trailer
- Versteckte Features
Das Interessanteste an diesen Extras ist wohl das alternative Ende. Denn es ist eigentlich viel besser als das „richtige“ Ende, dass für den Hauptfilm eingesetzt wurde. Schade eigentlich. Aber immerhin kann man dieses Ende im mitgelieferten Bonusmaterial bestaunen. Die Deleted und Extended Scenes sind ebenfalls einen Blick wert. Besonders bei deutschen Produktionen macht es besonders Spass auch den Audiokommentar dieser Szenen mitzuhören. Unter den Fun Scenes versteht man Outtakes und es ist erstaunlich, dass versteckte Features auf der DVD-Hülle bekannt gegeben werden. Möge die Suche beginnen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Die Nacht der lebenden Loser |
Genre | Komödie |
Studio | Constantin Film |
Verleih | Highlight Video |
Laufzeit | ca. 90 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Mathias Dinter |
Darsteller | Tino Mewes, Manuel Cortez, Thomas Schmieder, Collien Fernandes, Sissi Perlinger |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Keine |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 09.07.05