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Die fetten Jahre sind vorbei



Release:
23. Juni 2005

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Kurzkritik:
'Die fetten Jahre sind vorbei' ist wieder mal gelungener deutscher Film mit tollen Darstellern, einem interessanten Thema und ansprechender Umsetzung. Jeder, der sich auch nur ein wenig mit dem Thema identifizieren kann, wird gefallen an diesem Werk finden. Die DVD ist in Sachen Extras nett gelungen, die Technik ist aber mager und enttäuschend.







Inhaltsangabe

Jan (Daniel Brühl) und Peter (Stipe Erceg) sind seit Jahren Kumpels und haben eine geheime nächtliche Aktivität: Sie brechen als „die Erziehungsberechtigten“ in Villen von Bonzen ein, verrücken die Möbel und hinterlassen die Nachricht „Die fetten Jahre sind vorbei“. Gestohlen wird nichts, sie wollen den Reichen und Schönen nur Angst einjagen, damit sie wissen, dass Geld alleine noch lange nicht glücklich macht. Eines Tages überredet Peters Freundin Jule (Julia Jentsch) Jan in die Villa eines Typen einzubrechen, der ihr Leben mit Schulden versaut hat. Doch diesmal geht alles schief: Hardenberg (Burghart Klaussner), der Besitzer, kommt überraschend nach Hause und die anderen wissen nicht, wie sie heil aus dieser Situation raus kommen sollen…



Kritik

Shootingstar Daniel Brühl, der schon in deutschen Kassenschlagern wie 'Good Bye, Lenin' zu sehen war, hat ein glückliches Händchen bei seiner Filmauswahl. Denn auch 'Die fetten Jahre sind vorbei' ist ein Hit geworden und wurde mit Lob und Preisen überschüttet. Dies mag sicherlich auch daran liegen, dass es nicht viele Ausnahmefilme aus Deutschland gibt (nicht dass es in der Schweiz überhaupt welche gäbe). Mit diesem Film ist eine Botschaft verbunden, die allgegenwärtig ist: Die ungerechte Aufteilung des Geldes. Während die einen darin schwimmen und mehrere Mercedes in der Garage stehen haben, nagen die anderen am Hungertuch. Diese Message bringt der Film gelungen rüber und dies ganz ohne aufgesetzt zu wirken.

Der Film ist grundsätzlich in zwei Hälften geteilt: Die erste dient als Einleitung, um das Projekt der Erziehungsberechtigten zu erläutern und auszulegen, die zweite beschäftigt sich mit dem Entdecktwerden von Hardenberg und dessen Folgen. Nach den ersten zwanzig Minuten, die nur sehr schwer zu ertragen sind und äusserst eigensinnig wirken, geht’s mit dem Film steil bergauf und er wird stetig besser. Die Inszenierung ist dabei ganz auf Independent getrimmt: Handkamera, schnelle Schnitte, kein Schnickschnack. Dieser Look gefällt und vor allem passt er perfekt zum Thema des Films. Am Ende, beim leider vorhersehbaren Liebesgetue zwischen Jan und Jule, kommt sogar noch Tiefgang auf. Da wird sehr passend Jeff Buckleys 'Hallelujah' als Hintergrundmusik verwendet. Umso billiger ist, dass fünf Minuten später der gleiche Song nochmals von vorne angestimmt wird. Was der Sinn dahinter sein soll, verstehe wer will.

'Die fetten Jahre sind vorbei' hat auch viele witzige Szenen. Diese kommen langsam dann auf, wenn sich die Atmosphäre in der Berghütte normalisiert und schon fast Freundschaft mit Hardenberg geschlossen wird. Da gibt es ein paar gelungene Situationskomiksequenzen sowie gute Witze. Dennoch ist Hauptaugenmerk auf dem ernsten Thema gelegt. Regisseur Hans Weingartner hat dies mit viel Feingefühl und Können umgesetzt, so dass man grösstenteils nicht weiss, was als nächstes passiert. Am Ende kommt aber alles wie es kommen muss, wobei man nicht auf Überraschungen verzichtet. Und die Schlussmoral könnte nicht treffender sein: Einige Menschen ändern sich nie.

Die DVD
Bild
Da das meiste Filmmaterial mit Handkameras gefilmt wurde, lässt die Qualität arg zu wünschen übrig. Die Schärfe ist nur selten ideal gelungen und auch Rauschen tritt ab und zu auf. Farblich und kontrastmässig erinnert das Bild an ein Homevideo - also eher schwach.
Sound
Auf den zwei deutschen Tonspuren (eine in 5.1, die andere in 2.0) gibt es nicht allzu viel Surround. Bei den Einbrüchen und Musikeinlagen werden die Rears ein wenig belebt, ansonsten ist dort eher tote Hose.

Extras
- Making of
- Alternatives Ende
- Deleted Scenes
- Trailer und Teaser

Viele Extras gibt es nicht, dafür gute. Das Making of bietet viel Gehalt und gibt einen sehr umfangreichen Blick hinter die Kulissen des Films. Die gelöschten Szenen sind auch gut, das alternative Ende ebenso. Ob man dafür aber tatsächlich eine Bonusdisc gebraucht hätte, ist fraglich.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Die fetten Jahre sind vorbei
Genre Drama
Studio FMX
Verleih Impuls Home Entertainment
Laufzeit ca. 126 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Hans Weingartner
Darsteller Daniel Brühl, Julia Jentsch, Stipe Erceg, Burghart Klaussner, Bernhard Bettermann
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 2.0
Untertitel -
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 11.07.05

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