The Grudge
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Kritik
Sam Raimi, Regisseur der beiden 'Spider-Man' Filme, wollte unbedingt ein Remake von ‚The Grudge’ produzieren. Als er sämtliche Rechte in der Tasche hatte, kontaktierte er Takashi Shimizu, der schon das Original verfilmt hat. Raimi konnte ihn wieder als Regisseur verpflichten. Für die weibliche Hauptrolle besetzte man 'Buffy'-Star Sarah Michelle Gellar, um die es nach dem Aus des Seriendauerbrenners ruhiger geworden ist. Soweit, so gut. Die Frage, weshalb Shimizu sein eigenes Werk neu verfilmen wollte, lassen wir mal im Raum stehen. Vielmehr möchten wir auf die positiven Punkte des Films eingehen. Denn diese sind – anders als erwartet - rar gesät.
Spannung bietet 'The Grudge' insbesondere in den ersten dreissig Minuten. Schon am Anfang wird man mit einem leichten Schocker überrumpelt. Nach dem Vorspann geht dann die eigentliche (äusserst altbekannte) Geschichte los. Immer wieder gibt es ein paar wirklich gute Schocker, die den Zuschauer grösstenteils aufgrund der jeweils passenden Toneffekte zusammenzucken lassen. Insgesamt bietet der 88minütige Streifen einige dieser Momente. Und diese sind die leider einzigen Highlights des Remakes. Denn nun kommen wir zu den weniger erfreulichen Punkten.
Zwischen diesen Spannungspunkten herrscht Langeweile. Dies versucht man durch eine verschachtelte Erzählweise zu übergehen: Nachdem Gellar zum ersten Mal angegriffen wurde, gibt es einen Cut, und wir befinden uns in der Vergangenheit des Hauses. Dies soll uns zeigen, was die Vormieter schon so alles erlebt haben. Sobald deren Schicksal vollendet ist, gehts zurück in die Gegenwart zu Buffy, äh, Sarah Michelle Gellar. Plötzlich findet diese nämlich eine Spur, die auf ein dunkles Geheimnis im Bezug auf das Haus führt - wer hätte denn das gedacht! Wir entschuldigen unsere sarkastische Ausdrucksweise, aber klischeehafter hätte man es tatsächlich nicht umsetzen können. Es kommt jedoch noch schlimmer: Gellar forscht also weiter und findet das Geheimnis heraus. Dessen Auflösung ist aber äusserst plump und warum es im Haus nun eigentlich spuckt, weiss man auch am Ende nicht. Apropos Ende: Dieses ist so offen, dass man bei der obligaten Fortsetzung gleich dort ansetzen kann. Na toll.
Auch völlig daneben ist ein Subplot mit einer Frau, die man gar nicht richtig kennt. Plötzlich wird auch sie vom Fluch heimgesucht. Warum? Sie war wohl mal im Haus. Und da man sie nicht kennt, fühlt man bei diesen Momenten so viel mit, wie man es vielleicht bei einem überfahrenen Kieselstein tun würde. Ja, 'The Grudge' wäre wirklich nicht nötig gewesen. Der Film nervt meistens nur, auch wenn man die guten Schockeffekte und die meistens stimmige Atmosphäre keinesfalls leugnen darf. Warum man aber wieder auf eine asiatische Vorlage greifen musste, bleibt unerklärlich. 'Ring' war zwar ein guter Film, doch wie so oft trifft dies nicht auch auf die Nachahmer zu.
Bild Eindeutige Rauschmuster und kleinere Artefakte sind im Hintergrund bei dunklen Sequenzen zu erkennen. Die düstere Farbabstimmung, die ein Flair für Grün- und Blautöne hat, passt zum Ambiente. Auch die Schärfe sowie der Kontrast sind gut geworden und können überzeugen. |
Sound Hier bietet der Film eine ständig bedrohlich wirkende Atmosphäre. Hintergrundgeräusche lassen den Zuschauer ab und zu herumwirbeln. Und bei den Schockmomenten zuckt man dank Surround- und Basseinlage gehörig zusammen. Dennoch ist es über weite Strecken hinweg auch ziemlich ruhig, was ein wenig enttäuscht. |
Extras
- Director's Cut
- Blick hinter die Kulissen
- Interviews
- Darstellerinfos
- Deleted Scenes
- Insider Tour durchs das Grudge Haus
- Storyboard vom Regisseur
- Entwürfe Setdesign
- Sarah Michelle Gellars Videotagebuch
- KaDee Stricklands Videotagebuch
- Kurzfilm 'Ju-On 4444444444'
- Kurzfilm 'Ju-On In a Corner'
Bei der Premium Edition von 'The Grudge' dürfte der Director’s Cut das Highlight der Extras sein. Auf der zweiten Discs findet man nämlich eine um ca. vier Minuten verlängerte Version des Film, leider nur in Englisch mit deutschen Untertiteln. Die Hintergrundinfos zum Film präsentieren sich interessant: Der Blick hinter die Kulisse verrät Details vom Dreh, die Insider Tour stellt das Grudge Haus näher vor. Interviews, deleted Scenes und die Darstellerinfos sind Standard-Kost. Gute Dreingaben sind aber zwei Kurzfilme sowie das Videotagebuch von Gellar.
Die Verpackung der Premium Edition ist im stylischen Metallic-Look gehalten und als Zusatz des Digipacks gibt es ein kleines Booklet. Immer mehr scheint Constantin Film King in Sachen Verpackungsdesign zu werden…
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Grudge |
Genre | Horror |
Studio | Constantin Film |
Verleih | Highlight Video |
Laufzeit | ca. 88 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Takashi Shimizu |
Darsteller | Sarah Michelle Gellar, Bill Pullman, Jason Behr, William Mapother, Clea DuVall, Rosa Blasi |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & dts 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 26.08.05