The Patriot, Glory, Joan of Arc: The Messenger
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Kritik
Der Patriot: South Carolina im Jahr 1776: Englische Truppen bedrohen die Unabhängigkeit der amerikanischen Siedler. Benjamin Martin (Mel Gibson) will dennoch nicht zu den Waffen greifen. Als sein Zuhause niedergebrannt und sein zweitältester Sohn getötet wird, nimmt der friedfertige Familienvater widerwillig den Kampf auf. Bald schon schart er eine Miliz Gleichgesinnter um sich und macht den Engländern die Hölle heiss. So schnell wie er auftaucht, verschwindet Martin auch wieder. Unter dem Namen "Der Geist" wird er zum gefeierten Helden. Und Martin erkennt, dass er seine Familie nur beschützen kann, wenn er weiter für die Freiheit einer jungen Nation kämpft.
’Der Patriot’ ist und bleibt ein Film, der für alle Amerikaner einer der emotionalsten und heimatverbundentsten aller Zeiten ist. Mel Gibson spielt schlichtweg hervorragend. Auch Heath Ledger kann man nichts vorwerfen. Doch die gesamte Story wirkt ein wenig zu aufgesetzt, obwohl sie viele abwechslungsreiche und äusserst spannende Sequenzen beinhaltet. Die Dialoge wirken zu vaterlandsliebend und passen selten in einen Dialog, wie in Herr oder Frau Amerika zu dieser Zeit gesprochen hätten. Trotzdem reichte es für drei Oscar-Nominierungen im Jahr 2001: Beste Musik, Bester Sound und Beste Ausstattung. In diesen Aspekten ist dieser Film auch tatsächlich eine Referenz, doch der Patriotenfaktor hätte mit gutem Gewissen ein wenig zurückgeschraubt werden können. Film: 7
Glory: Nach der verlorenen Schlacht bei Antietam entschliesst sich Präsident Lincoln auch Schwarze für den Kampf gegen den Süden zu rekrutieren. Colonel Shaw (Matthew Broderick) erhält Order, ein rein schwarzes Regiment aufzustellen. Binnen Jahresfrist und zeitweise gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten, die die entsprechende Ausrüstung der Männer behindern, macht Shaw aus den Rekruten eine selbstbewusste Kampftruppe, die darauf brennt, sich dem Gegner zu stellen. Doch das 54. Regiment aus Massachusetts wird bei Handwerksarbeiten und Plünderungen in der Etappe eingesetzt - bis Shaw seinen Einfluss geltend macht. Er und seine Männer dürfen den Angriff auf Fort Wagner eröffnen. Es wird ein Sturm in den Tod.
Das 1989 produzierte Epos ’Glory’ ist eines der wenigen seiner Zeit. Ein glanzvoll hochkarätig besetztes Cast richtete anno dazumal alle Blicke auf diesen fast dreistündigen Film. Drei Oscars aus insgesamt fünf Nominationen konnte ’Glory’ anno 1990 mit nach hause nehmen. Allen voran der Überraschungssieger Denzel Washington, der den Preis für die beste Nebenrolle erhielt und sich gegen starke Konkurrenten wie Dan Akroyd und Marlon Brando durchsetzte. Der Film an und für sich ist ohne Zweifel emotionsgeladen und weist eine sehr expressive Geschichte auf. Morgan Freeman und Denzel Washington zeigen Herz, Matthew Broderick in gewisser Hinsicht abfärbbares Mitgefühl. Es gibt zwar keine wesentlichen spannenden Szene für sich, da sich die ganze Spannung über den ganzen Film verteilt, bis nach zwei Stunden der grosse Showdown beginnt. Film: 8
Johanna von Orleans: Behütet und harmonisch wächst das Mädchen Johanna (Milla Jovovich) auf dem Land auf. Dann geschieht das Unfassbare: Vor Johannas Augen wird ihre Schwester von durchziehenden Truppen geschändet und getötet. Die Momente des Schreckens lassen sie nie mehr los, denn fortan spricht Gott zu ihr, dem einfachen Bauernmädchen. Als Frankreich von der grössten Armee der Welt bedroht wird, erscheint Johanna wie aus dem Nichts und erklärt, dass sie - unterstützt von Gottes Willen - ihre Heimat befreien will. Die Schlachten sind bestialisch, blutig, brutal, aber Johanna bleibt Siegerin und erreicht die Krönung von Karl VII (John Malkovic) zum König. Damit aber zieht sie sich den Unwillen von Kirche und anderen einflussreichen Kreisen zu. Ohne Johannas Wissen plant man ihren Sturz...
Die Geschichte vom kleinen Mädchen von Orleans ging um die Welt. Milla Jovovich besetzt in dieser Variante von Luc Besson die Hauptrolle und absolviert diese mit einer Leistung, die man infrage stellen könnte (sie wurde für einen Razzie nominiert). Zuwenig Ehrgeiz zeigt sie für eine Frau, deren Rache unanfechtbar sein sollte. Auch sonst enttäuscht das Cast u.a. auch Dustin Hoffmann (dessen Rolle ihn deutlich unterforderte), so wie auch John Malkovic, dem es anscheinend gleich erging wie Kollege Hoffmann. Wo ’Johanna von Orleans’ jedoch trumpfen kann ist die Kostüm- und Soundabteilung, sowie die souveräne Leistung von Regisseur Luc Besson. Die Spannung geht leider ein wenig verloren, da für die gewaltige Länge des Filmes leider wenig Abwechslungsreichtum geboten wird. Aber für Historiker und Interessenten des Gebiets ist dieser Film bestimmt eine geschichtliche Bereichung. Film: 6
Bild Das Bild von ’Der Patriot’ ist schlichtweg überwältigend. Gestochen scharfe Aufnahmen (besonders im Detail) und ein hervorragender Kontrast lassen es zu einer Referenz werden. In derselben Qualität liegt auch ’Johanna von Orleans’ vor. Prächtige Farben und ein exzellenter Kontrast zeichnen sich auch hier aus. Neben den hochkarätigen Leistungen der ersten beiden Filme, hat es der fünfzehnjährige ’Glory’ schwer mitzuhalten. Aber auch hier sind durch viele Filter und Kompressionen die Farben und der Kontrast sehr gelungen. Nur die Schärfe und einige kleinere Rauschmuster sind verbesserungsfähig. |
Sound ’Der Patriot’ stellt Filme wie ’Der Soldat James Ryan’ oder ’Gladiator’ in Sachen Akustik glatt in den Schatten. Ein monumentales Feuerwerk; Stimmen und Geräusche von allen Seiten. Die Schlachten sind ein Erlebnis. Auch die von ’Johanna von Orleans’. Denn auch dort herrscht ein hervorragender Raumklang und der Subwoofer bekommt jede Menge Arbeit. Auch sind in ruhigeren Phasen die Dialoge sehr gut zu verstehen. Auch der fünfzehnjährige ’Glory’ hält sich in Akustiksachen tapfer. Der Surroundsound ist ebenso gelungen wie klar verständliche Dialoge. |
Extras
Der Patriot:
- Verschiedene Trailer
- 4 Filmdokumentationen
- Fotogalerie Schauspieler
- Entfallene Szenen
- Filmkommentare: Produzent, Regisseur
- Filmographien: Schauspieler, Regisseur
Glory:
- Verschiedene Trailer
- Entfallene Szenen
- Dokumentation: ’Die wahre Geschichte geht weiter!’ inkl. Kommentar von Regisseur und Schauspieler
- Dokumentation: ’Stimmen des Ruhms’ inkl. Kommentar von Regisseur und Schauspieler
- Dokumentation: ’Glory: Wie man Geschichte macht!’ inkl. Kommentar von Regisseur und Schauspieler
- Musik-Highlights aus dem Film
- Filmkommentar von Ed Zwick (Regisseur)
- Filmographien: Schauspieler, Regisseur
Johanna von Orleans:
- Verschiedene Trailer
- Featurette: ’Making Of’
- Soundtrack (separate Tonspur-Filmmusik)
- Filmographien: Schauspieler, Regisseur
Die Extras sind besonders bei ’Der Patriot’ und ’Glory’ eine Augenweide. Bei ersterem sind vier und bei letzterem gleich drei Dokumentationen vorhanden, die es inhaltlich sowie qualitativ in sich haben. Ebenfalls sind einige entfallene Szenen vorhanden, sowie massenweise Audiokommentare (selbst teilweise bei den Dokumentationen). Filmographien und verschiedene Trailer dürfen beim heutigen Standard natürlich auch nicht fehlen. Bei ’Johanna von Orleans’ hat es noch ein spezielles Extra: Den Soundtrack als separate Tonspur, wo man genussvoll den Klängen von Eric Serra lauschen kann. Auch ’Glory’ legt sehr viel Wert auf den Soundtrack des Filmes und präsentiert dem Zuschauer mit ’Musik-Highlights aus dem Film’ ein wundervolles Featurette.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Patriot, Glory, Joan of Arc: The Messenger |
Genre | Kriegsepos |
Studio | Columbia Pictures & Tristar Pictures |
Verleih | Columbia Tristar Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 428 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Roland Emmerich (Der Patriot), Edward Zwick (Glory), Luc Besson (Johanna von Orleans) |
Darsteller | Mel Gibson, Heath Ledger, Denzel Washington, Morgan Freeman, Milla Jovovich |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 (nur 'Der Patriot' und 'Johanna von Orleans') & Dolby Surround (nur 'Glory') Englisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Surround (nur 'Glory') Italienisch: Dolby Surround (nur 'Glory') Spanisch: Dolby Digital 4.0 (nur 'Glory') |
Untertitel | Bulgarisch, Kroatisch (nur 'Johanna von Orleans'), Französisch, Spanisch (nur 'Glory'), Arabisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Hebräisch, Hindi, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch (nur 'Glory' und 'Johanna von Orleans'), Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 3 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 02.12.05