The Hollywood Knights
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Kritik
Die Fünfziger haben die Menschen schon immer fasziniert und vor die TVs gelockt. Entweder um in den guten alten Erinnerungen zu schwelgen, die genüssliche Zeit zu verfolgen oder schlichtweg wegen der tollen Musik. ’Die Hollywood Gang’ hat besonders von letzterem einiges zu bieten. Seien es die ’Supremes’, die ’Beach Boys’ oder die berühmt berüchtigten ’Four Seasons’. Diese und viele weitere Bands tragen wesentlich dazu bei, dass dieser Film in Sachen Musik zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Auch sonst wird der Flair der fünfziger Jahre sehr realistisch rübergebracht. Der Film selbst ist zwar bereits fünfundzwanzig Jahre alt, erzählt aber von einer Geschichte, die vor vierzig Jahren spielt. Hier wird die Suche nach Details belohnt – denn diese sind, von den Fast-Food-Haltern an den Autotüren bis zu den klassischen Mülltonnen der fünfziger Jahre, sehr liebevoll in die Umsetzung miteinbezogen worden.
Der Schauspielercast hat mit Robert Wuhl ein Schlitzohr der Sonderklasse als Hauptdarsteller gewonnen. Seine Gags sind zum hinreissen komisch und erhalten durch Wuhls unglaubliche Schlagfertigkeit gleich noch mehr an Unterhaltungswert zugespickt. Da wären zum Beispiel die etlichen Szenen an Anlässen und Partys, die er gehörig aufzumischen weiss, oder die auf den ersten Blick unfaire, aber im späteren Verlaufe des Filmes witzig umgesetzte Behandlung eines Band-Strebers. Wuhl ist eigentlich der wahre Star dieser Komödie – jedoch werden die Nebenrollen von Fran Drescher und Michelle Pfeiffer zu sehr auf dem Cover promotet. Obwohl gar letztere etwa die kleinste und unbedeutenste Rolle in diesem Film spielt. Ihre Liebesgeschichte tut beinahe nichts zur Sache. Es wirkt fast schon so, als ob Pfeiffer erst im letzten Moment für diesen Film zugesagt hat und deswegen noch einige Szenen ins bereits bestehende Drehbuch hinzugefügt wurden. ’Die Hollywood Gang’ kann mit blendendem Humor und toller Musik punkten. Ebenfalls ist der Abwechslungsfaktor, trotz einer einengenden Story, nicht zu kurz gekommen. Schwächen spiegeln sich in den anno dazumal noch eher unerfahrenen Schauspieler und dem Spannungsfaktor wieder. Ein roter Faden ist ja eben leider nicht vorhanden. Doch auch ohne diesen werden sich Fans der 50er und witzigen Teeniekomödien köstlich amüsieren.
Bild Der Film hat gute fünfundzwanzig Jahre auf dem Buckel und das ist ihm auch deutlich anzusehen. Viele hässliche Rauschmuster, die genauso nerven wie furchtbare Schärfeverluste zieren das Bild und hinterlassen einen weniger guten Eindruck. Ebenfalls wirken die Farben ein wenig matt, was auch dem Kontrast zulasten kommt. Aus den achtziger Jahren gibt es weitaus bessere Referenzen. |
Sound Die englische Originalspur liegt im Dolby Digital 5.1-Format vor, über welches man in vielen Szenen unglaublich dankbar ist. Denn die deutsche Mono-Spur ist kaum auszuhalten. Das beste Beispiel bietet wohl eine Szene an einer Schulveranstaltung, bei der applaudiert wird. In der deutschen Spur klingt dies wie ein ungemasertes Geschirrzerklimpern, wo hingegen die englische Spur mit wohlklingender Räumlichkeit auftrumpfen kann. |
Extras
Keine Extras
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Hollywood Knights |
Genre | Komödie |
Studio | Polygram & Columbia Pictures |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 88 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Floyd Mutrux |
Darsteller | Robert Wuhl, Tony Danza, Fran Drescher, Gary Graham, Michelle Pfeiffer |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Mono Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Arabisch, Hindi, Holländisch, Portugiesisch, Türkisch, Ungarisch, Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 06.01.06