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The Island



Release:
20. Januar 2006

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Kurzkritik:
Das allgegenwärtige Thema Klonen wird von 'Die Insel' auf interessante Art und Weise behandelt, die Darsteller wirken jedoch ab und zu etwas unglaubwürdig. Dennoch ist die spannende Hatz gutes Popcornkino mit ethischen Grundsatzfragen, die den einen oder anderen Zuschauer auch noch danach beschäftigen werden. Zu dumm, dass man im Bonusmaterial nicht viel mehr erfährt, denn dieses ist mit einer kurzen Doku äusserst mickrig ausgefallen.







Inhaltsangabe

In gar nicht so ferner Zukunft: Lincoln Six Echo (Ewan McGregor) und Jordan Two Delta (Scarlett Johansson) gehören scheinbar zu den letzten Überlebenden des menschlichen Planeten - denn die Erde sei verseucht. In einem dicht abgeschotteten Center leben die beiden unter Tausenden ihrer Artgenossen. Immer wieder findet man aber neue Überlebende, die auch ins Zentrum gebracht werden. Dort werden diese Menschen von Kameras und Registrierchips unter Kontrolle gehalten. Alle diese Leute haben das gleiche Ziel: Sie wollen auf die Insel, das letzte Paradies auf Erden, wo man unbekümmert leben kann. Eine Lotterie entscheidet in wiederholendem Rhythmus, wer zu diesen Auserwählten gehört. Doch dann entdeckt Lincoln plötzlich eine Motte und er wird von merkwürdigen Träumen geplagt. Obwohl ihn der Leiter des Centers, Merrick (Sean Bean), zu beschwichtigen versucht, findet Lincoln die Wahrheit heraus: Er und alle anderen Bewohner sind Klone! Zusammen mit Jordan flieht er, um den Skandal aufzudecken. Aber sie werden im Auftrag von Merrick schon von Albert Laurent (Djimon Hounsou), der sie ausschalten soll, verfolgt...



Kritik

Wer die erste Hälfte von 'Die Insel' sieht, wird nie und nimmer auf die Idee kommen, dass es sich hier um einen Michael Bay Film handelt. Warum? In diesen 60 Minuten gibt es keine Explosionen und auch die Action ist rar gesät. Ein Nachteil? Keineswegs, denn dies erlaubt dem Regisseur von Filmen wie 'Bad Boys 2', viel Hintergrundwissen zum im Mittelpunkt stehenden Thema zu vermitteln: Dem Klonen. Wer von 'Die Insel' im Vorfeld noch nichts gelesen hat, denkt in den Anfängen, dass diese Leute tatsächlich die letzten Überlebenden der Erde sind. Doch mit der Zeit wird das Geheimnis gelüftet und vieles wird klarer. Und vom Zeitpunkt, wo der Zuschauer aufgeklärt ist, fangen seine inneren Gehirnrädchen an zu ticken. Denn das Storykonstrukt ist überraschend logisch und intelligent aufgebaut, so dass man das meiste vom Geschehenen nachvollziehen kann und anfängliche Hinweise später einen Sinn ergeben.

Die ethischen Grundsätze sind bei all dem natürlich nicht zu ignorieren: Wie weit geht ein Mensch für ein verlängertes Leben? Was ist er bereit dafür zu bezahlen? Solche Fragen stellt man sich während des Betrachtens immer wieder. In der heutigen Gesellschaft ist das Klonen ja sowieso ein allgegenwärtiges Thema, das sowohl Politiker und Wissenschaftler, als auch die "Normalsterblichen" beschäftigt. Und der ewige Wunsch nach Unsterblichkeit wird durch die Verlängerung des Lebens um 50 bis 70 Jahre in 'Die Insel' gut eingefangen. Denn der Sinn der Klone im Film wird später ganz klar offen gelegt: Sie dienen als menschliche Ersatzteillager ihrer "richtigen" Gegenstücke und immer, wenn jemand anscheinend auf die Insel geht, wird davon Gebrauch gemacht. Wer jetzt denkt, dass man während des ganzen Films nur damit beschäftigt wird, täuscht sich: In der zweiten Hälfte ist Bays Handwerk schliesslich wieder zu erkennen und man bekommt einige tolle, jedoch nicht immer realistische Actionszenen zu sehen. Das Finale kann sich ebenfalls sehen lassen, auch wenn dieses ein wenig gehetzt wirkt. Schade auch, dass es abgesehen von der Klonenthüllung keine wirklichen Überraschungen in der Geschichte gibt.

Während man Ewan McGregor den Part des Actionhelden dank seiner bisherigen Karriere locker abnimmt, hat man mit Scarlett Johansson so seine Mühe. Die hübsche 'Lost in Translation'-Aktrice gefällt zwar im ersten, ruhigen Teil, doch danach wirkt sie leicht gekünstelt. Es ist gut zu erkennen, dass dieser Film Neuland für sie ist. In weiteren Rollen sind Sean Bean als Fiesling, Djimon Hounsou als Jäger der Flüchtlinge und Steve Buscemi als Techniker zu sehen. Die weiteren Akteure bleiben stark im Hintergrund und sind nicht weiter erwähnenswert. Dass 'Die Insel' an den Kinokassen des letzten Sommers geflopt ist, bleibt aber dennoch ein wenig überraschend. Schliesslich ist der Film gut und bietet viele interessante Ansätze. Doch scheinbar wollte sich im letzten Jahr niemand auf einen Klon-Trip einlassen. Sonst hätte 'Die Insel' das Zeug zu einem echten Blockbuster gehabt - was ja an der zweiten Hälfte unschwer zu erkennen Bays Ziel gewesen ist.

Die DVD
Bild
Die Schärfe ist in gutem Zustand und Rauschen tritt nur sehr selten sowie kaum merklich auf. Dafür ist der Kontrast trotzt des Sci-Fi-Szenarios zu hoch: Die Charaktere leuchten geradezu und die Umgebung wirkt unpassend kitschig. Die Farben sind aber satt und schön kräftig ausgefallen, was für einen guten Eindruck reicht.
Sound
In der ersten Hälfte gibt es im Surroundbereich logischerweise nur wenig Effekte und Raumklang zu verbuchen. Doch sobald sich Lincoln und Jordan auf der Flucht befinden, wird man immer wieder mit krachender Action für die Ohren verwöhnt. So ergibt sich dann auch eine extrem packende Atmosphäre, die bis zur letzten Bildeinstellung nicht mehr abnimmt.

Extras
- Making of
- DVD-Rom Link

Ein Blockbuster aus der Feder von Michael Bay und nur ein einziges Special? Das ist mehr als mickrig. Darin erfährt man dann auch nicht besonders viel und die Interviews erinnern vielmehr an Lobreden als an Informationsquellen. Für PC-Besitzer gibt es einen DVD-Rom Link zu einem Kommentar des Regisseurs.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel The Island
Genre Action
Studio DreamWorks Pictures
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 130 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Michael Bay
Darsteller Ewan McGregor, Scarlett Johansson, Sean Bean, Djimon Hounsou, Steve Buscemi
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Ungarisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 25.01.06

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