Gojira (1954) & Gojira: Fainaru uôzu
|
|
Kritik
Godzilla (1954): Vor Japans Küste werden Boote von einem gigantischen Monster angegriffen und versenkt. Die Einwohner der Odo-Insel nennen es Godzilla. Der Wissenschaftler Dr. Yamane (Takashi Shimura) vermutet, dass es sich um einen 50m grossen Dinosaurier aus der Jura-Periode handelt, dass durch Atombomben aufgeschreckt wurde und nun sein Unwesen treibt. Godzilla legt Tokio in Schutt und Asche, das Militär kann das Monster nicht aufhalten. Dr. Serizawa (Akihiko Hirata) hat eine todbringende Erfindung gemacht, doch er hat Angst, diese einzusetzen. Erst als er sieht, was Godzilla angerichtet hat, kann seine Freundin Emiko (Momoko Kôchi) ihn überzeugen seine Waffe einzusetzen.
Gojira, wie er im japanischen Original heisst, lehrte die Filmwelt das Fürchten. Vor über fünfzig Jahren erlebte das Kult-Monster seine Geburt und wurde zu einem berühmt berüchtigten Held im Fantasy-Genre. Unglaubliche 28 ‘Godzilla‘-Filme gibt es bereits, aber der Wahn scheint nun mit ‘Final Wars‘ ein Ende zu nehmen (dazu mehr weiter unten). Das Original aus dem Jahre 1954 besticht einzig und allein durch Gigantik. Anno dazumal waren Spezialeffekte sehr klein geschrieben im Filmwesen und mit ‘Godzilla‘ wurden die Modellfilmgänge und Feuer-, Wasser-, Windeffekte neu gedichtet und auf höchsten Niveau präsentiert. Es dauerte einige Jährchen bis ein Film ans Niveau dieses Epos herankam. Die, eigentlich sehr vielseitige und abwechslunsgreiche, Story beglückt jedoch nur Fantasy-Fans: „Ein Dinosaurier, durch Atombomben aufgeschreckt legt eine Stadt in Schutt und Asche“. Dieses Konzept zieht wirklich nur hartgesottene Fans in die Kinos. Bewertung: 6/10
Godzilla – Final Wars: Die UNO reagiert auf eine Reihe schlechter Erfahrungen mit Monsterattacken in der Vergangenheit mit einer genetisch modifizierten Kämpferbrigade, die sich des Problems bisher auch erfolgreich annimmt. Nun jedoch erscheinen wie aus dem Nichts Dutzende von Monstern gleichzeitig in allen Weltmetropolen und richten verheerende Zerstörungen an. Tatsächlich entpuppt sich ihr Auftreten als Vorbote und Druckmittel ausserirdischer Invasoren. Die aber haben die Rechnung ohne Godzilla und dessen Nachfahre Minira gerechnet.
Der 28. und laut den Produzenten letzter ‘Godzilla‘-Streifen heisst ‘Final Wars‘. Dieses Mal kämpft Godzilla mit seinem Nachfahren Minira gegen die Gothen auf der Seite der Erdenmenschen. Minira ist ein echtes Schmankerl für jeden Fantasy-Fans. Jegliche Power Rangers und Ninja Turtles werden von ihm in den Schatten gestellt. Auch sonst sind die vielen verschiedenen und abwechslunsgreichen Monster eine wahren Augenweide für Genre-Fans. Nichtsdestotrotz fällt bei einer solchen Erzählung die Story erwartungsgemäss mal schnell in den Hintergrund. Somit fehlt in ‘Godzilla – Final Wars‘ von Anspruch und Logik jede Spur. Spannung wird gegen Ende des Filmes zwar erzeugt, mitreissen kann sie jedoch nur wenige Zuschauer. Aber einen solchen Film schaut man nicht wegen eine komplexen Geschichte, sondern schlichtweg wegen den actionreichen Szenen und wilden Effekten. Und diese sind natürlich in guter alter ‘Godzilla‘-Manier gelungen. Schön ist, dass die Produzenten dem „Funken-Meer“ mehr oder weniger treu geblieben sind und nicht zu sehr auf Feuer, Blut und Innereien-Gespritze gesetzt haben. So werden auch die etwas jüngeren Action-Fans ihren Spass am letzten ‘Godzilla‘-Film haben. Wird wohl Minira Godzillas Erbe antreten? Bewertung: 5/10
Bild Die Original-Versionen präsentieren sich im klassischen 4:3-Format und der erst zwei Jahre alte ‘Final Wars‘ natürlich in einer schmalen 16:9-Variante. Bei Letzterem überzeugt besonders die Farbenpracht und der starke Kontrast. Auch sind keine Verschmutzungen zu vernehmen, was zu einem angenehmen Gesamteindruck verleitet. Die Versionen aus dem Jahre 1954 hingegen sind schwarz-weiss und können demnach nicht fair bewertet werden. Aufbearbeitet für die DVD wurden sie nicht. |
Sound Die drei Original-Versionen sind erwartungsgemäss im Mono-Format vorhanden (welches jedoch auf der Verpackung als hübsch klingendes Dolby Digital 1.0-Format betitelt wird). Klar kann man in diesem Falle keine wummernden Effekte erwarten. Ganz anders jedoch bei ‘Final Wars‘. Hier gibt es beinahe keine freie Minute ohne Hammereffekte und Bassattacken. Der Raumklang ist sehr gelungen und auch die Dialoge sind gut zu verstehen. |
Extras
- Making Of: ‘Final Wars‘
- Grosse Trailer-Show
- Original-Trailer von ‘Godzilla‘ (1954)
Für diese mickrigen Extras hätte es wohl kaum eine Extra-Disc benötigt. Die vielen Trailer sind bloss noch mit einem umfangreichen Making Of des neuesten ‘Godzilla‘-Streifens zu toppen. Dieses wiederum ist sehr gelungen, da es sich um eine japanische Produktion handelt. Diese legen mehr Wert auf die Machart als auf Schauspieler-Interviews und geben dem Zuschauer somit einen wirklichen Einblick, wie der Film gemacht wurde. Ebenfalls nett anzusehen ist der Historien-Trailer der ‘Godzilla‘-Version aus dem Jahre 1954. Hier wird wohl jedem grossen Fan ein Tränchen über die Wangen fliessen. Doch auch wenn es gelungene Extras sind, für eine Edition dieses Ausmasses sind es eindeutig zu wenig.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Gojira (1954) & Gojira: Fainaru uôzu |
Genre | Action |
Studio | Splendid Film |
Verleih | Splendid Entertainment |
Laufzeit | ca. 365 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Ishirô Honda (1954) & Ryuhei Kitamura (Final Wars) |
Darsteller | Takashi Shimura, Momoko Kôchi, Akihiko Hirata, Masahiro Matsuoka, Rei Kikukawa, Kazuki Kitamura |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 (nur 'Final Wars') & Dolby Digital 1.0 Japanisch: Dolby Digital 5.1 (nur 'Final Wars') & Dolby Digital 1.0 |
Untertitel | Deutsch |
Anzahl Discs | 5 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 06.03.06