The World According to Garp
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Kritik
‘Garp‘ ist ein vielschichtiger Film voller Witz, Emotionen und Beziehungen. Als Zuschauer begleitet man Robin Williams in der für ihn bestens zugeschnittenen Rolle des T.S. Garp von dessen Geburtsjahr bis zu dessen (vermeintlichen?) Tode durchs Leben. Angefangen als kleines, sechsjähriges Kind ist Garp schon anzumerken, dass er sich ein wenig anders verhält als all die anderen Kinder. Nicht anders im Sinne einer Behinderung, sondern anders im Bezuge auf sein Vorstellungsvermögen und seine Art das Leben zu leben - bereits im Alter von sechs Jahren. Dies glaubwürdig und überzeugend dem Publikum zu verkaufen ist eine enorme Regieleistung, die hier Star-Regisseur George Roy Hill an den Tag gelegt hat. Erst nach zirka zwanzig Minuten Spielzeit ist Robin Williams erstmals zu sehen.
Trotzdem hat er noch etwa zwei Stunden Filmlaufzeit vor sich wo er sich als Garp entfalten kann und über das Leben zu philosophieren. Dies ist auch einer der wenigen Kritikpunkte von ‘Garp‘. Fast zweieinhalb Stunden Film sind für eine Tragikomödie einfach zu lang. Ein historisches Epos oder abwechslungsreiche Science-Fiction Thriller mögen eine solche Länge ja vielseitig füllen – doch nach spätestens zwei Stunden ist beim Zuschauer die Luft raus und das Ende wird sehnlichst erhofft. Dank mehreren Schicksalsschlägen in den letzten Minuten wird aber dieser Aspekt auch teilweise aufgehoben oder besser gesagt: gerettet. Die Schauspieler sind gut ausgewählt worden und können auch dementsprechend überzeugen. Allen voran Robin Williams und Glenn Close. Letztere besticht durch die sehr authentische Darstellung einer resoluten Krankenschwester, die in diesem Film indirekt einen grossen Beitrag zur Frauenbewegung in den sechziger Jahren beiträgt.
Dieser und viele weitere Aspekte gaben Garp aka Robin Williams im Film zu denken. Dies merkt der Zuschauer, auch wenn Williams nicht viel spricht. Seine Mimik und Gestik ist einzigartig und trägt viel zu seiner starken Schauspielleistung in diesem Film bei. Der Humor kommt glücklicherweise auch nicht zu kurz. Besonders in den Anfangsszenen und als Garp noch ein Teenager war, reihen sich die Lacher quasi aneinander. Unverständlich dass die Altersbegrenzung auf FSK16 gesetzt wurde, da wirklich nur sehr wenige Szenen anstössig wirken und auf die auch problemlos verzichtet hätte werden können. Nichtsdestotrotz bleibt ‘Garp‘ ein vielschichtiger, unterhaltsamer, aber doch denkwürdiger Film der dem einen oder anderen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Bild Das der Film mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hat merkt man ihm sichtlich nicht an. Das Bild ist ausgesprochen scharf gezeichnet und brilliert mit bunten und prächtigen Farben. Auch der Kontrast lässt in dunklen sowie hellen Szenen keine Wünsche offen. Und zu guter Letzt sucht man auch vergebens nach Bildunreinheiten, da schlichtweg keine solche vorhanden sind. |
Sound Der Ton hält sich eher im Hintergrund. Da, bis auf zwei, drei Szenen, keine Spezialeffekte vorkommen und es sich ja schliesslich um eine Tragikomödie handelt, erwartet man als Zuschauer kein akustisches Feuerwerk. Doch ein wenig mehr Dynamik wäre trotzdem nicht fehl am Platz gewesen. Die Dialoge überzeugen zwar, doch wirkt die Umgebung verständlicherweise (wegen des Mono-Sounds) ziemlich leblos. |
Extras
- Trailer zur 'James Dean Collection'
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The World According to Garp |
Genre | Tragikomödie |
Studio | Warner Bros. |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 131 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | George Roy Hill |
Darsteller | Robin Williams, Mary Beth Hurt, Glenn Close, John Lithgow, Hume Cronyn |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Mono Englisch: Dolby Surround 2.0 Spanisch: Mono |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Hebräisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Schwedisch, Tschechisch, Ungarisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 20.03.06