Guess Who
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Kritik
Als das Original aus dem Jahre 1967 noch ein ernstes Gesellschaftsdrama darstellen wollte, drehte Regisseur Kevin Rodney Sullivan mit seiner Version von 'Guess Who’s coming to Dinner' den Spiess um. Und dies gerade zwei Mal: Zum einen ist das Drama in eine spritzige Situationskomödie umgeandelt worden und zum anderen besteht nun die Gastfamilie aus keine Weissen, sondern Schwarzen. Wo die ungesetzte, unsichtbare Grenze des Rassismus gesetzt ist, ist bekanntlich bei Schwarzenkomödien irrelevant. Es wird zwar stets angesprochen dass die Hauptdarsteller keine rassistischen Gedanken hegen, doch laut Drehbuch sollen sie diese trotzdem insgeheim verkörpern. Bernie Mac spielt seine Rolle souverän und stellt auch eben erwähnten Aspekt äusserst passend dar. Es macht ihm sichtlich Spass den bösen, reichen und mächtigen Vater Percy Jones zu spielen und zieht dabei alle Register.
Auch Ashton Kutcher macht in seiner Rolle eine gute Figur und harmoniert prächtig mit Bernie Mac. Nur kann man seine Schauspielkunst wenig loben da er, wie beispielsweise The Rock oder Sean William Scott, lediglich sich selber spielt und deshalb nicht sonderlich spektakulär aus der Reihe auffällt. Zoe Saldana, sowie auch ihre Filmmutter, halten sich eher im Hintergrund und überlassen den Männern die Show. Deshalb wirkt auch das „Mädchentreffen“ am Ende des Filmes eher armselig und verlassen, als emotional stark betroffen. Dieses Treffen ist auch sogleich das Einläuten des schwächsten Teiles des Filmes: Dem Schluss. Hier erwarten den Zuschauer ellenlange, zu nichts führende Gesprächen zwischen den Hauptakteuren, die eigentlich für den Verlauf der Geschichte überflüssig (denn viele könnten den Streitereien zwischen Bernie Mac und Ashton Kutcher ewig zusehen), aber für den Abschluss des Filmes und ein Happy End notwendig ist. Zusammenfassend kann man sagen dass man mit 'Guess Who' gute Unterhaltung geboten bekommt, diesen Film jedoch kaum ein zweites Mal geniessen wird.
Bild Das Bild ist durchaus gelungen und bietet eine angenehme Qualität. Die Farben wirken besonders in hellen Szenen sehr natürlich und heben Weiss- und Grüntöne ausgeprägt hervor. Der Kontrast ist ebenfalls sehr gelungen, was bei derart belichteten dunklen Szenen jedoch keine Schwierigkeit darstellt. Die Schärfe könnte in die Ferne ein wenig stärker sein, zeigt aber im Detail was sie kann. |
Sound In Sachen Surround wird lediglich die Musik miteinbezogen. Die Geräuschkulisse spielt sich leider nur auf den vorderen Speakern ab, die jedoch sehr gekonnt mit dynamischen Elementen fungieren. Es wäre falsch die Dolby Digital-Funktionalität als unangebracht zu bezeichnen. Die Dialoge sind in der deutschen Synchronspur (wie so oft) ein wenig besser zu verstehen, wirken aber in der originalen englischen Audiospur nicht unverständlich. |
Extras
- Making Of
- Entfallene Szenen
- Verpatzte Szenen
- Audiokommentar mit Kevin Rodney Sullivan
- Diverse Trailer
Wenn man das Extramenü auf dieser DVD öffnet, sticht zuallererst ein riesiges Auswahlarsenal ins Auge. Wie sich bei genauerem Hinsehen jedoch bestätigt, handelt es sich hierbei lediglich um die entfernen Szenen die alle einzeln aufgelistet sind. Optische Täuschung, nennen dies auch einige. In Wahrheit bietet das Sondermaterial von ’Guess Who’ nur gerade mal das, was man von jeder DVD in der heutigen Zeit erwartet. Highlight bilden die verpatzten Szenen die teilweise äusserst witzig sind.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Guess Who |
Genre | Komödie |
Studio | Regency Enterprises / Columbia Pictures |
Verleih | PlazaVista Entertainment |
Laufzeit | ca. 106 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Kevin Rodney Sullivan |
Darsteller | Ashton Kutcher, Bernie Mac, Zoe Saldana, Judith Scott, Hal Williams |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Französisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 19.04.06