The Man with two Brains
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Kritik
Selten sieht man Steve Martin in anspruchsvollen Filmen oder herznahen Dramen. So ist es auch deutlich ungewohnt, besagten Schauspieler in ’Der Mann mit 2 Gehirnen’ als gefühlsheroischen Akteur zu beobachten. Sein Liebesleben ist bisher in beinahe jedem Film reibungslos, oder zumindest mit einem humoristischen Hintergrund abgelaufen. Manchmal ist es auch komplett zur Nebensache geworden. Doch in diesem Film ist es Hauptbestandteil. In der ersten Filmhälfte wird man sich einige Male fragen, was denn das Ganze eigentlich soll und worauf hinausgespielt wird. Der Humor ist anfangs ebenfalls eher noch gewöhnungsbedürftig und fragwürdig. Beispielsweise ist der Running Gag in den ersten Filmminuten eine Katze, die sich dauern in den OP-Saal schleicht (oder sich irgendwie darin befindet) und von Dr. Michael Hfuhruhurr aka Steve Martin mit einem Handwinken („Skalpel, Schere, Was macht die Katze im OP?, Tupfer…“) aus dem Saal geschickt wird.
Solche Szenen erinnern leicht an Monty Python. Doch die zweite Filmhälfte, baut noch mehr auf diesem Faktor auf: Hotelzimmer die im Innern wie eine Burg aussehen (mit Falltüre versteht sich), Hirn-Transformations-Maschinen die als Grundlage Videospielkonsolen besitzen oder witzige Alkoholtests bei Polizisten. Der Humor ist wirklich gelungen in diesem Film und wird durch Steve Martin in der Hauptrolle wundervoll verkörpert. Schade ist nur dass die Gags sehr spärlich über das Filmgeschehen verteilt sind und zwischen diesen Szenen überhandgreifende Leere herrscht. Die Dialoge auf tiefster Gefühlsebene wirken gestellt und man erwartet jeden Moment auf eine witzige Slapstick-Einlage – vergebens. Auch die auf dem Cover gross angekündigte Kathleen Turner erreicht nicht was sie verspricht. Ihr Charakter wirkt undurchsichtig und unentschlossen. Wie eine Mitgiftjägerin sieht sie nicht aus und verhält sich eher wie eine enttäuschte Ehefrau die ihren Mann auf keinen Fall aufgeben wollte. Zusammenfassend kann man behaupten dass ’Der Mann mit 2 Gehirnen’ ein komplizierter, aber nicht anspruchsvoller Film ist und sich Steve Martin wieder einmal mehr in Topform befindet.
Bild Das Bild ist geziert durch massenweise Unreinheiten und Rauschen in dunklen Szenen. Teilweise wirkt die Szenerie gar so extrem, dass regelrechte schwarze Schlacken, die man normalerweise nur von uralten Analogkameras kennt, auftreten. Die Schärfe ist demnach ebenfalls schwach ausgefallen. Einzig gefallen kann der Kontrast, wobei die Farben auch nicht alle Pracht von sich geben. |
Sound Technisch gesehen ist diese DVD eine Katastrophe. Klar ist dieser Film bereits dreizehn Jahre alt, doch dass eine Überarbeitung fällig ist, hätten auch die werten Herrschaften bei Warner merken sollen. Dass der Ton mindestens von Mono in Stereo abgemischt würde, wäre wohl nicht zuviel verlangt. In der aktuellen Version enttäuscht die Akustik und bringt keinerlei Dynamik mit sich. |
Extras
- Trailer
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Man with two Brains |
Genre | Komödie |
Studio | Aspen Film |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 86 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Carl Reiner |
Darsteller | Steve Martin, Kathleen Turner, David Warner, Paul Benedict, Richard Brestoff |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Mono Englisch: Mono |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch, Türkisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Griechisch, Hebräisch, Portugiesisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 20.04.06