Die weisse Massai
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Kritik
Wenn man sich während der gesamten Laufzeit von zwei Stunden ständig wieder fragt, wann der Film endlich zu Ende geht, ist dies kein wirklich gutes Zeichen für ihn. Doch leider ist dies bei 'Die weisse Massai' meistens der Fall. Schon die Buchvorlage von Corinne Hofmann, die darin ihre Lebens- und Liebesgeschichte niedergeschrieben hat, war an einigen Stellen äusserst zäh und langwierig geraten. Im Film fällt dies fast noch mehr auf: Da zweifelt die gute Carola an ihrem neuen Busch-Leben, dort eifersüchtelt Limalian herum. Und obwohl die "Frau hat keine Rechte gegenüber Mann"-Szenen immer wieder eingebaut werden, kommt es dem Zuschauer nie so vor, als ob es tatsächlich so ist. Da trösten auch die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die Vor-Ort in Kenia gedreht wurden, nicht über den Schlaftabletten-Modus’ des Films hinweg. Ein Punkt, den man nicht als wirkliche Kritik anmerken kann, ist die Unglaubwürdigkeit: Eine Frau, die für die Liebe das Leben im Busch auf sich nimmt? Nun, das Ganze basiert eben auf einer wahren Geschichte.
Im Film sind keine Originalnamen wie Corinne Hofmann oder Lektinga zu hören. Stattdessen hat man sie mit ähnlichen ersetzt. So überzeugt in der Rolle der Carola die Jungschauspielerin Nina Hoss mit viel Charme und Naivität. Ohne letzteres wäre Hofmann wohl kaum in Kenia geblieben, um "die Liebe ihres Lebens" zu heiraten. Eben diese Liebe, Lemalian, spielt Jacky Ido gut genug, um ihm den Massai abzunehmen. 'Marlene'-Darstellerin Katja Flint ist in der kleinen Rolle der Elisabeth in Action zu sehen. Neben den vielen langweiligen Momenten gibt es auch ein paar packende. Wenn Carola um jeden Preis eine Eingeborene ins Krankenhaus bringen will, ihr jedoch niemand hilft, fühlt man richtig mit der Schweizerin mit. Die seichten Szenen sind aber eindeutig in der Überzahl, weshalb man alles andere als traurig ist, wenn die weisse Massai nach zwei ellenlangen Stunden endgültig in die Schweiz zurückkehrt.
Bild Die DVDs von Highlight Video sind wirklich immer ein Highlight, auch in technischer Hinsicht. Das Bild strahlt mit einer prächtigen Farbabmischung und keinerlei Fehlern oder Rauschmustern. Auch die Schärfe befindet sich auf hohem Niveau, wenn auch nicht ganz auf dem höchsten. |
Sound Kenia als Kulisse bietet genügend natürliche Geräusche, um den Surroundsound ständig auf Trab zu halten. Zusammen mit der atmosphärischen, aber nicht unbedingt wieder erkennbaren Musik bildet sich ein stimmiges Gesamtbild. Die Dialoge kommen vorwiegend aus den Front-Speakern, doch gibt es auch Ausnahmen, bei denen die Stimmen über die Rears erklingen. |
Extras
- Making of
- Blick hinter die Kulissen
- Aufbau des Dorfes
- Interviews
- Gourmet der Wildnis
- Ausschnitte aus Wiedersehen in Barsaloi
- Lesung mit Corinne Hofmann
- Bericht der Szenenbildnerin Susann Bieling und Uwe Szielasko
- Bei den Dreharbeiten mit Kommentar von Herstellungsleiter Jürgen Tröster
- Final Casting mit Nina Hoss und Jacky Ido
- Die Maskenbildnerin
- Ein Samburu erzählt
- Erzählung von Corinne Hofmann
- Darsteller und Crew
Im schmucken Digipack liegen gleich zwei Silberlinge, die mit allerhand Extras zu gefallen wissen. In einem umfangreichen Making of kommen die Filmemacher zum Wort und erzählen von ihren Erlebnissen bei der Entstehung des Films. Auch ein Blick hinter die Kulissen ist auf die zweite Disc gepresst worden, genauso wie Interviews, Castingszenen und eine Doku über den Aufbau des Dorfes. Zur Autorin der Vorlage gibt es auch einige Beiträge wie etwa 'Lesung mit Corinne Hofmann' oder 'Erzählung von Corinne Hofmann'. Weiter geht es mit einem Special zur Maskenbildnerin und Dreharbeitenszenen sowie einer Erzählung eines Samburu und dem Gourmet der Wildnis. Abgerundet wird das Angebot von Texttafeln über Cast und Crew. Wie von Highlight Video gewohnt liegt ein interessantes Booklet bei.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Die weisse Massai |
Genre | Drama |
Studio | Constantin Film |
Verleih | Highlight Video |
Laufzeit | ca. 126 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Hermine Huntgeburth |
Darsteller | Nina Hoss, Jacky Ido, Katja Flint, Antonio Prester, Janek Rieke |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 & dts 5.1 |
Untertitel | Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 21.04.06