The Exorcism of Emily Rose
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Kritik
Wahre Geschichten werden immer wieder gerne verfilmt. So auch die viel herumerzählte Geschichte um Emily Rose, deren Körper vor dreissig Jahren tatsächlich von einem Dämon besessen war sollte. Man darf glauben was man will wenn man sich ’Der Exorzismus von Emily Rose’, Fakt ist jedoch, dass dem Zuschauer ein schauriger und überaus gelungener Film präsentiert wird. Der andauernde Gruselfaktor führt zu einer Atmosphäre, die bei jedem Betrachter bestimmt für einen Moment Gänsehaut-Feeling aufkommen lässt. Die Musik, die Geräuschkulisse, die langsamen Handlungen der Akteure, die Flashbacks um die Vergangenheit von Emily Rose – all das wird von Regisseur Scott Derrickson auf herrliche Art und Weise ineinanderverflochten, so dass ein unbestrittenes Ganzes entsteht, welches eine neue Art von Film entstehen liess.
Eine neue Art deswegen, da das Genre weder Horror noch Gerichtsdrama, sondern beide miteinander sind. Diese Mischung ist revolutionär und lässt sich, falls die Produktion gut umgesetzt wurde, marketingtechnisch sehr gut verkaufen. Horrofans, sowie auch Fans von guten und komplexen Dramen kommen auf ihre Kosten. Selbst Krimi- und Mythikfans werden ihren Spass an ’Der Exorzismus von Emily Rose’ haben. In der Hauptrolle ist Jennifer Carpenter zu sehen. Die Vorurteile waren sehr gross, war die junge Blonde doch kürzlich in der B-Movie-Komödie ’White Chicks’ als dummes verwöhntes Blondchen zu sehen. Was vorerst wie „Paris Hilton im Wachsfigurenkabinett“ entpuppte sich als eine solide, überzeugende und Furchterregende (im übertragenen Sinne) Leistung von Carpenter.
Es ist nicht nur Rumschreien und Zappeln, wenn man von einem Dämonen besessen ist. Man sieht ihr deutlich an, dass sie im Laufe des Filmes eine zweite Persönlichkeit entwickelt und so überzeugender und sehr glaubhaft beim Publikum ankommt. Auch die anderen Schauspieler, allen voran Laura Linney, machen ihre Arbeit gut und knüpfen sich passend ins komplette Geschehen ein und können die Atmosphäre auf dem gruselig-kalten Niveau halten. Viele Preise regnete es aber für ’Der Exorzismus von Emily Rose’ leider nicht, was sehr wahrscheinlich an der eher seichten Vermarktung des Produktes lag. Immerhin zeichnete die ’Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films’ Scott Derricksons Streifen als ’Besten Horrorfilm’ des letzten Jahres aus. Zusammenfassend kann man sagen dass dieser Film eine riesige Zielgruppe anspricht und bei idealer Promotion bestimmt zu einem Blockbuster des letzten Jahres geworden wäre.
Bild Das Bild ist sehr oft von Schleiern durchzogen, die man erst als Effekt wahrnimmt, dann aber bei alltäglichen Situationen (bei Erin zuhause oder an der Gerichtsverhandlung) merkt, dass es sich um eine technische Unschönheit handelt. Die Schärfe entspricht demnach nicht ganz den Erwartungen eines Sony Pictures-Filmes. Die Farben jedoch überzeugen dem Genre entsprechend und auch der Kontrast gibt einiges her. |
Sound Besonders die Rückblicke sind akustisch sehr gut untermauert und bieten alle grossen Effekte, die von einem klassischen Horrofilm zu erwarten sind. Die Gerichtsverhandlungen allerdings sind leider oftmals von leichten Unreinheiten wie schwaches Rauschen oder ähnlichem umgeben, was die Atmosphäre ein wenig trübt. Immerhin sind die Dialoge (jedoch leider nur fehlerfrei auf der deutschen Tonspur) sehr gut verständlich ausgefallen. |
Extras
- Audiokommentar von Regisseur Scott Derrickson
- Diverse Filmdokumentationen
- Entfallene Szenen
- Trailer
Die Extras präsentieren sich ein wenig einfach und unspektakulär. Der inzwischen übliche Audiokommentar sticht schon mal als erstes ins Auge. Nebst dem Hauptfilm kann man diesen auch zu den wenigen entfallenen Szenen (die alle zusammen nur eine Länge von drei Minuten aufweisen) einspielen. Die diversen Filmdokumentationen gleichen den Mini-Featurettes Grossproduktionen, die in kleinen, feinen, aber unterhaltsam gestalteten Filmchen je einen Making Of-Part des Ganzen erklären. Alle Teile zusammen ergeben eine Gesamtlänge von zweiundfünfzig Minuten und können bestimmt den Wissensdurst vieler Fans stillen. Natürlich ist auch ein Trailer vorhanden.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Exorcism of Emily Rose |
Genre | Horror/Gerichtsdrama |
Studio | Screen Gems |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 117 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Scott Derrickson |
Darsteller | Laura Linney, Tom Wilkinson, Campbell Scott, Jennifer Carpenter, Colm Feore |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Englisch, Deutsch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 14.06.06