Get Rich or Die Tryin’
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Kritik
„Was Eminem kann, kann ich schon lange“ wird sich wohl 50 Cent gedacht haben (oder sein Manager), als Marshall Matters mit ’8 Mile’ ein gelungenes Drama über seine Lebensgeschichte in die Lichtspieltheater brachte. 50 Cent, auch bekannt als Curtis Jackson, bezeichnet sein Filmdebüt (welches denselben Namen wie sein Debütalbum trägt) nicht als seine Lebensgeschichte, sondern bezeichnet den Film mit eigenen Worten so: „Es ist weniger meine Lebensgeschichte als eine Geschichte, die ähnliche Ereignisse beinhaltet wie solche, die in meinem Leben passiert sind.“ Mit anderen Worten: Fans werden den Film als die Biographie von 50 Cent sehen, denn sie enthalten tatsächlich äusserst viele Parallelen zu seinem richtigen Leben, welche sich auch in seinen Songtexten widerspiegeln. Der Film beginnt, als 50 Cent vom kleinen Marc John Jefferies im Alter von zehn Jahren gespielt wird. Diese Szenen sind wohl die eindruckvollsten des gesamten Filmes und versprühen eine enorme Authentität. Dem Kleinen zuzuschauen wie er mit Drogen Geld zusammenscheffelt um die geliebten Sneakers zu kaufen, fasziniert und bricht einem das Herz zugleich. Auch werden hier erste Anzeichen auf den Mörder seiner Mutter klar und lassen gekonnt viele gezielte Fragezeichen offen.
Dann beginnt die zweite Hälfte des Filmes und der wahre 50 Cent übernimmt die Rolle des Marcus. Marcus ist nun im Teenageralter und hat sich in seiner Gang zu einem Crewführer hochgearbeitet. Die Arbeit ist lebensgefährlich und ein Katz und Maus Spiel mit der Polizei. Doch wenn man 50 Cent in seiner Rolle in die Augen schaut, sieht man keine der Emotionen, die er als wahrer Schauspieler in solchen Szenen verkörpern und zeigen sollte. Auch sonst wirkt der muskulöse Gangsterrapper angestrengt krass und möchte anscheinend möglichst viel Lächeln verkneifen. Furcht und Angst kennt man in diesem Film von ihm nicht. Auch Schmerzen werden nicht wirklich realitätsnah dargestellt und wirken so unecht. Glücklicherweise sind da noch seine Freundin Charlene, gespielt von Joy Bryant, und sein Ex-Häftlingskollege Bama, gespielt vom überragenden 'Hustle & Flow'-Darsteller Terrence Howard (oscarnominiert), die dem Drama in Sachen Schauspielerei ein wenig mehr Leben einhauchen. Denn das Cast ist in einem solchen Film das A und O. Spannung kommt zwar auf, wird gegen den Schluss jedoch ein wenig verdorben durch überstürztes Handeln. Alles in allem werden Fans von 50 Cent und dem HipHop-Genre diesen Film (der übrigens von Star-Regisseur Jim Sheridan gedreht wurde, der bereits das erfolgreiche 'In America' inszenierte) lieben, auch wenn er bei den meisten Filmkritikern eher unten durch ist und bei keinem Filmfestival einen Preis abräumen konnte.
Die DVD
Bild Das Bild besitzt einen hervorragenden Kontrast. Die Farben wirken jedoch oftmals ein wenig blass und in dunklen Szenen zuweilen zu dunkel. Auf Bildunreinheiten wie Wellen, heftige Unschärfen oder Körnungseffekte trifft man jedoch nicht. Die Schärfe verhält sich durchschnittlich und entspricht grösstenteils dem Standard (Starke Detailschärfe, jedoch Schwächen in die Ferne). Zusammenfassend ist es ein sehr angenehmes Bild, welches man jedoch nicht als Referenz bezeichnen könnte. |
Sound Was in der Akustik als Erstes hervorsticht ist ganz klar der wummernde Bass, welcher gekonnt aus dem Subwoofer dröhnt und beste Atmosphäre verbreitet. Ausserdem ist auch der Raumklang gut gelungen, der besonders die Musik mit dem Rundumsystem wiedergibt. Die Dialoge verhalten sich jedoch eher frontlastig, werden aber immerhin sehr dynamisch präsentiert. Verschmutzungen oder Rauschen sind aber keine zu vernehmen. |
Extras
- Making Of
- Original Kinotrailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Das ist alles? Bei einer Fast-Biographie von 50 Cent ist es beinahe schon riechbar, dass das Produkt hauptsächlich für Fans hergestellt wurde. Und die wollen verständlicherweise jede Menge Details über ihr Idol erfahren. So gefühlskalt und emotionslos Fifty sich in seinem Film präsentiert, könnte er sich doch im Bonusmaterial entfalten, da er nicht mehr an ein Drehbuch gebunden ist. Aber von Seiten Paramount her bekommt man nur ein knapp halbstündiges Making Of geboten, welches besonders im Audiobereich deutliche Schwächen aufweist. Nach dem originalen Kinotrailer ist dann auch schon Schluss und der Fan muss die DVD bis zum nächsten mal Filmschauen auf die Seite legen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Get Rich or Die Tryin’ |
Genre | Drama |
Studio | MTV Filmes |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 112 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Jim Sheridan |
Darsteller | Curtis ’50 Cent’ Jackson, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Joy Bryant, Omar Benson Miller, Tory Kittles |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 12.07.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Paramount Home Entertainment