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Boogie Nights



Release:
9. Juni 2006

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Kurzkritik:
Ein Film, der sich hauptsächlich mit dem besten Stück eines Pornodarstellers beschäftigt, ist selten. Kein Wunder also, avancierte 'Boogie Nights' zu einem Klassiker, zumal seine Einzigartigkeit noch heute gewährleistet ist. Neben dem riesigen Staraufgebot gefällt besonders der nicht immer ernst gemeinte Blick auf die Pornoindustrie der 70er und 80er. Für die Premium Edition spendiert Arthaus gewöhnungsbedürftige Boni; bei der Technik fällt das gute Stück durch.







Inhaltsangabe

Der 17jährige Eddie (Mark Wahlberg) hat ein aussergewöhnliches Hobby, um zusätzliches Geld einzunehmen: Er präsentiert für 5 Dollar Leuten die immense Grösse seines besten Stücks, spritzt für 5 extra Dollar sogar noch vor ihren Augen ab. Für Filmemacher Jack Jack Horner (Burt Reynolds) ist Eddie deshalb genau der richtige Typ, der in seinem nächsten Pornostreifen die Hauptrolle übernehmen soll. Nach einem Probebeischlaf mit dem hübschen Rollergirl (Heather Graham) ist er auch gleich engagiert. So erlebt Eddie unter dem Künstlernamen Dirk Diggler einen kometenhaften Aufstieg in der Branche, gewinnt Preise als bester Darsteller und für den besten Penis. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere muss er erkennen, dass selbst er zum Auslaufmodel werden kann. Und zusammen mit dem Sog aus Drogen und Alkohol wird er immer mehr vom gefeierten Star zur Schattenfigur…



Kritik

Paul Thomas Anderson Spielfilmstudie über die Pornoindustrie der 70er und 80er Jahre ist ein echter Hingucker. Er zeigt einen offenherzigen, nicht immer ernst gemeinten Einblick in ein Business, das seit Jahrzenten Erfolge feiert. Von eben solchen Glanztagen, aber auch Misserfolgen handelt 'Boogie Nights', am Bespiel des gut bestückten Eddie. Ironischer Weise wird dem Publikum erst in der letzten Szene ein Blick auf seine Geheimwaffe geboten – wo doch eben diese eines der Hauptelemente der Geschichte ist. Dass Mark Wahlberg für diese Szene eine Prothese montierte, sei mal einfach so in den Raum gestellt. Neben dem nicht immer hundertprozentig überzeugenden Hauptdarsteller sind viele heutige Megastars zu sehen: Heather Graham, William H. Macy, Julianne Moore, Don Cheadle, John C. Reilly und Philipp Seymour Hoffman, um nur einige zu nennen. Mit vielen davon hat Anderson übrigens auch den Episodenfilm 'Magnolia' gedreht.

Aus heutiger Sicht ist 'Boogie Nights' noch immer ein unterhaltender Film, der jedoch nach der ersten Hälfte (die sich mit Dirkss Aufstieg in der Pornobranche beschäftigt) eindeutig abgibt. Die Szenen werden etwas mühsamer und das Ganze zieht sich extrem in die Länge. Von daher ist man als Zuschauer nicht allzu wütend, wenn nach 147 Minuten endlich Schluss ist. Eindeutig kurzweiliger ist da der famose Soundtrack, der mit entsprechenden Hits den Zeitgeist perfekt einfängt. Die Breite der Jahrgänge ist dabei enorm, wo doch der Film immer wieder Sprünge macht, um weitere Epochen von Eddies Werdegang zu erzählen. Einspieler aus seinen verschiedenen Machwerken lockern die Geschichte jeweils zusätzlich auf. In späteren Jahren versucht er sich gar als Sänger! Dank der Vielfältigkeit bleibt 'Boogie Nights' ein Kultfilm, auch wenn die Längen nicht zu leugnen sind. Aber vor allem ist er einzigartig. Denn seien wir mal ehrlich: Wann hat man zuletzt einen unterhaltenden Film über die Pornoindustrie gesehen?

 


Die DVD
Bild
Für die Premium Edition des Films wurde am Bild gewerkelt, auch wenn es jenseits von perfekt ist. Die Farben sind nett, aber oftmals etwas zu matt geraten. Die Schärfe hätte ebenfalls eine Kur benötigt. Schön, dass immerhin Rauschen eine Seltenheit bleibt. Der Kontrast ist dafür wieder meistens viel zu hoch.
Sound
Trotz Surroundsound bekommt man als Zuschauer nicht besonders viel davon mit. Die Musik erweist sich streckenweise als einzige Nutzungsquelle der Rears. Seltener werden diese auch von ein paar harmlosen Effekten wie Wassergeplantsche oder Pistolenschüssen verwendet.

Extras
- Audiokommentare
- Musikvideo mit optionalem Audiokommentar
- Zusätzliche Szenen mit optionalem Audiokommentar
- Soundtrack
- Die John C. Reilly Files
- Farbbalken


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Trotz zwei DVDs ist das Bonusmaterial verhältnismässig mager ausgefallen. Ein Making of sucht man etwa vergebens - Wissenswertes zum Film muss man den Audiokommentaren entnehmen. Ausserdem sind einige zusätzliche Szenen vorhanden, die von Regisseur Anderson auf Wunsch kommentiert werden. Selbiges gilt auch für ein Musikvideo. Musikalisch geht es ebenfalls in der Sparte Soundtrack zu und her, wo man Szenen zu den vielen bekannten Musikstücken des Films nochmals ansehen kann. Enttäuschend sind die John C. Reilly Files: Es werden lediglich drei leicht erweiterte Szenen von ihm aus dem Film gezeigt. Was sich hinter den Farbbalken verbirgt, sollte am besten jeder selber herausfinden…

Die beiden Discs kommen in einem Digipack daher, nur leider ohne Booklet, sondern nur mit einem Arthaus Flyer.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Boogie Nights
Genre Drama
Studio New Line Cinema
Verleih Kinowelt
Laufzeit ca. 149 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Paul Thomas Anderson
Darsteller Mark Wahlberg, Heather Graham, William H. Macy, Julianne Moore, Don Cheadle, John C. Reilly und Philipp Seymour Hoffman
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch
Anzahl Discs 2
Verpackung Digipack

© rezensiert von Adrian Spring am 20.07.06

© Bilder, DVD-Screenshots, Kinowelt

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