Weeds - Season 1
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Kritik
Die Überraschung war perfekt, als bei der Golden Globe Verleihung 2006 keine der vier nominierten Housewives die Trophäe als beste Comedy-Darstellerin einer Serie gewann, sondern die äusserst sympathische Marie-Louise Parker. Dies brachte deren Serie 'Weeds' in aller Munde. So unähnlich ist die Drogenkomödie im Vergleich zu 'Desperate Housewives' gar nicht: Auch hier wird das Leben der Vorstadt skizziert und dass hinter geschlossenen Vorhängen nichts so ist, wie es die Leute vorgeben. Der Unterschied der beiden Serien: 'Weeds' läuft in den USA auf einem privaten TV-Sender, wodurch keine Zensur in Sachen vulgärer Sprache und nackter Haut nötig ist. Nancy flucht was das Zeug hält, ihr Schwager Andy lässt bei keiner Frau etwas anbrennen. Im Zentrum steht aber klar das Marihuanageschäft: Bei einer Dealerin aus dem Ghetto beschafft sich Nancy ihr Kraut und verkauft es dann an ihr bekannte Anwälte, Lehrer und sonstige Abnehmer. Im Verlauf der ersten Staffel erweitert sie das Geschäft gewaltig und schafft es gar, es zu einer sicheren Einnahmequelle zu machen.
Ein weiterer wichtiger Charakter neben Nancy ist ihre Bekannte Celia (sie als Freundin zu betiteln, wäre anfangs Season unpassend), famos verkörpert von Elizabeth Perkins. Ihre jüngere, mollige Tochter Isabelle muss darunter leiden, dass Celia einen Schönheitstick hat. Einmal packt sie in Schokoladenpapier gar Abführmittel, damit Isabelle nicht zunimmt. Doch die Rache kommt postwendend. Sowieso ist 'Weeds' ungeheuer frech. Shane, Nancys Jüngster, leidet unter dem Tod seines Vaters und versucht sich deshalb mit der Aufnahme eigener Terroristenvideos abzulenken. Als ob das nicht schon genug bissig wäre, folgt meistens noch ein politisch unkorrekter oder gesellschaftskritischer Spruch eines Erwachsenen auf solche Momente. Deshalb ist 'Weeds' auch vielmehr Satire als reine Komödie. Trotzdem schlägt die Serie immer mal wieder ernstere Töne an, etwa wenn Nancy unter ihrer Geldsituation leidet oder Celia schwer erkrankt. Diese Szenen sind im Vergleich aber etwas schwächer geraten. Aber selbst dann bringt es die Serie fertig, dem Ganzen einen sarkastischen Unterton zu verpassen. Dadurch bietet die erste Staffel von 'Weeds' 270 köstliche Minuten, die wie im Flug vorübergehen. In Sachen Einfallsreichtum und Abwechslung werden die verzweifelten Hausfrauen aber nicht ganz erreicht.
Die DVD
Bild Was schnell einmal auffällt, ist der schwache Schwarzwert. Dieser wirkt ständig etwas zu gering gehalten. Ansonsten sind die Farben auf einem soliden Niveau. Was Rauschen anbelangt, ist das Bild auch nicht ganz fehlerfrei, doch durchaus akzeptabel; genau wie die Bildschärfe. |
Sound Während die deutsche Tonspur lediglich in Stereo abgemischt ist, bietet das englische Original 5.1-Sound. Eine Klangoffensive ist aber nicht zu erwarten, da auch in dieser Sprache der Fokus auf den vorderen Lautsprechern liegt. Ab und an bringen Musik und kleine Effekte die Rears zum Leben. |
Extras
- 6 Audiokommentare
- Vermeintliche Vorstadtidylle
- Wer hat und wer hat nicht?
- Musikvideo
- Agrestic: Rezepte
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Insgesamt sechs Audiokommentare sind über die beiden DVDs der ersten Staffel verteilt. Auf der zweiten Disc befinden sich dann noch weitere Specials. 'Vermeintliche Vorstadtidylle' beginnt mit einem allgemeinen Rückblick auf alte Serienvorstädte und zeigt dann, was bei 'Weeds' anders läuft. Weiter wird darin auf den Zeitgeist der Serie eingegangen. Eine Art Gagreel zeigt kurze Blicke hinter die Kulissen und vor allem Versprecher und Patzer der Darsteller während Interviewaufnahmen. Wer des Englischen mächtig ist, kann sich auch über einige interessante Kochrezepte freuen. Abschliessend enthält die Disc noch das (überflüssige) Musikvideo 'All Too Much / More Than a Friend'.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Weeds - Season 1 |
Produktionsjahr | 2005 |
Genre | Satirenserie |
Studio | Tilted Productions |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 271 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | Jenji Kohan |
Darsteller | Marie-Louise Parker, Elizabeth Perkins, Kevin Nealon, Justin Kirk:, Tonye Patano, Romany Malco |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Stereo Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Slimcase-Amarayhüllen in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 23.05.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Sony Pictures Home Entertainment