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Wer kennt sie nicht: Das 'Tactics Ogre'-Spiel oder die Rollenspiel-Reihe 'Megami Tensei'. Gut, hierzulande wohl eher weniger bekannt, aber in Japan der Inbegriff für das Kult-Unternehmen Atlus. Diese Spieleschmiede ist im Game-Business schon seit über 25 Jahren tätig und sie ist es sich offensichtlich leid zuzusehen, dass die Games zwar technisch immer besser, aber inhaltlich einfallsloser werden. 'Catherine' ist ein Spiel, welches das erste seiner Art ist. Das Genre ist schwer zu beschreiben, doch im Grunde ist es ein Puzzle-Horror-Adventure Game.

Es geht um den 32-jährigen Vincent Brooks, welcher seit Jahren mit seiner Freundin liiert ist und an einem feuchtfröhlichen Abend fremdgeht. Klingt wie ein klassischer Plot eines Kino-Dramas, aber es handelt sich hierbei schliesslich um ein Videospiel. Deshalb vorneweg: Wer auf Action steht und keinen Hang für liebevoll und aufwendig umgesetzte Storys hat, wird an 'Catherine' nur zu Beginn seinen Spass haben. Alle anderen, insbesondere Fans von Manga-Comics, kommen jedoch in den Genuss eines innovativen Juwels, welches es in dieser Form so schnell nicht noch einmal geben wird.



Bereits bevor Vincent fremdgeht, ist er geplagt von Albträumen. Mit Schafbockshörnern und Boxershorts ausgestattet, muss er jeweils eine Wand voller gleichgrosser Klötze emporsteigen. Das mühsame daran: Er kann jeweils nur eine Klotzhöhe auf einmal überwinden, weswegen er mit Schieben und Ziehen der Blöcke, jene zu Treppen formen muss um ans Ziel zu gelangen. Und das in einer gewissen Zeit – denn untenrum fallen die Klötze nach und nach in die Tiefe. Für Puzzle-Fans ein gefundenes Fressen, welches selbst im mittleren Schwierigkeitsgrad schwer zu meistern ist. Damit verbringt man etwa die Hälfte der gesamten Spieldauer. Die andere Hälfte ist ein klassisches, wenn auch sehr eingeschränktes, Rollenspiel. Dieses ist unterteilt in Videosequenzen, nach denen man jeweils Fragen beantworten muss, die den Storyverlauf (jedoch insbesondere die Gefühle für oder gegen Vincents Frauen) verändern können. Ansonsten befindet man sich sehr oft in der Stray Sheep Bar, in welcher Vincent oft mit seinen Freunden abhängt. Hier kann er sich frei bewegen, mit Personen quatschen, fernsehen oder SMS empfangen. Diese kann er sogar mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems beantworten, was wiederum Auswirkungen hat auf seine Gefühle gegenüber den beiden Frauen in seinem Leben.



Man merkt: 'Catherine' ist sehr speziell, erstaunlicherweise aber nicht gewöhnungsbedürftig. Man findet sich sehr schnell zurecht, die Story ist leicht zu verstehen und man kann ihr auch einfach folgen. Hie und da wird zwar etwas zu viel Dialog auf einmal betrieben bis wieder eine Spielsequenz vorkommt. Dies könnte beim einen oder anderen Spieler leicht an der Geduld und Motivation kratzen (besonders in der weniger spannenden Anfangsphase). Andersrum kommt es auch vor dass man sich nach zwei, drei anspruchsvollen und schweisstreibenden Albtraum-Levels wieder nach einer gemütlichen Videosequenz sehnt. 'Catherine' weiss allerdings die Spieler stundenlang in den Bann zu ziehen – und das ist letztendlich auch das wichtigste, was heutzutage im Game-Business zählt.


Genre: Puzzle/Adventure
Plattformen: XBox360, PS3
Release: 9. Februar 2012
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Deep Silver


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Herzlichen Dank an Deep Silver für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
21. März 2012

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