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Capcom ist ein ganz grosser Name in der Videospielbranche - liegt wohl auch daran dass das japanische Entwicklerstudio schon seit 1979 besteht und mittlerweile auch Publisher seiner eigenen Spiele ist. Im über dreissig-jährigen Bestehen hat die Spieleschmiede zwar schon viele Pionierswerke abgeliefert (1987: 'Street Fighter' und 'Mega Man', 1996: 'Resident Evil'), aber im neuen Jahrtausend noch keinen wirkliche Blockbuster kreiert. Nun wurde 'Dragon's Dogma' veröffentlicht: Ein scheinbar klassisches Rollenspiel mit Mittelalter-Charme, welches allerdings durch viele Fantasy-Elemente gespickt ist.

Wie der Name vermuten lässt steht im Fokus ein Drache. Ein riesiges Ungeheuer welches dem Protagonisten sogleich in der ersten Filmsequenz buchstäblich das Herz aus dem Leibe reisst und davonzieht. Natürlich will besagtes Körperorgan wiederbesorgt werden, womit auch schon die ganze Story von 'Dragon's Dogma' erzählt ist. Man will dieses Herz, hat aber keine Ahnung wo man mit der Suche danach beginnen soll. So übersteht man unzählige Quests und Aufgaben, die auf den ersten Blick zwar eher bedeutungs- und zusammenhangslos erscheinen, letztendlich aber dann doch irgendwie helfen sich dem üblen Monster endlich gegenüberstellen zu können. Da kann es den Story-liebenden Fantasy-Fans schon mal schlecht werden...



Zugegeben, Capcom zählt nicht zu den grossen Geschichtenschreibern. Lobenswert ist allerdings, dass das Spiel von Anfang an sehr übersichtlich gestaltet ist. Man beginnt die Geschichte mit seinem eigenen Helden, den man in einem Baukasten-Menü selbst gestaltet. Man hat zig Möglichkeiten seinen Charakter zu formen - selbst Make-Up ist möglich... die Möglichkeit die Stimme des Protagonisten auszuwählen ist allerdings mehr als überflüssig. Denn in 'Dragon's Dogma' verliert dieser im ganzen Spiel kein einziges Wort. Danach kann man sich ganz Rollenspiel-typisch für eine Klasse entscheiden. Hier stehen einem „Kämpfer“, „Streicher“ und „Magier“ zur Auswahl, welche alle typenspezifische Fähigkeiten besitzen. Der eigentliche Spielverlauf ist dann, wie bereits etwas angedeutet, sehr offen - was auch daran liegt dass kein roter Faden vorhanden ist. Von diversen Leuten kann man Aufträge entgegennehmen, von denen man letztendlich mehr als genug in seinem Tagebuch mitführt. Spannung kommt dabei selten auf. Beeindruckend sind die mächtigen Gegner zwar schon, hat man aber einen solchen Riesen besiegt, nimmt wieder der „Alltag“ Einzug und das aufgestaute Adrenalin kann sich langsam wieder abbauen ohne Verwendung zu finden. Man ist viel unterwegs in 'Dragon's Dogma'. Der Kontinent nennt sich Gransys und ist gespickt mit zig geheimen Plätzen die zu entdecken sind. Im Spiel wird zwar laufend darauf hingewiesen die Strassen nicht zu verlassen da man sich sonst verirren kann, aber genau jene Ausflüge, bei denen man zudem noch mit Spezialausrüstungsteilen die man dort findet belohnt wird, machen 'Dragon's Dogma' spielenswert.



Innovativ wird das Spiel auch dadurch, wenn man mit seinen Vasallen unterwegs ist. Diese helfen dem Protagonisten die Gegner mit ihren Fähigkeiten zu besiegen und in einem Paralleluniversum kann man sich diese Vasallen sogar selbst aussuchen - je nach Bedürfnis und Geschmack. Grafisch macht Capcoms neuestes Rollenspiel aber einen weniger guten Eindruck. Die Weitsicht ist zwar phänomenal und die Landschaft schön abwechslungsreich, der Teufel findet sich aber im Detail und so sind unzählige Texturen sehr schwammig gezeichnet und besonders die Gestaltung und Darstellung der Figuren ist keineswegs mehr zeitgemäss und kann derzeitigen Genre-Referenzen keineswegs das Wasser reichen. Kurzum: Für Rollenspiel- und Fantasyfans die das Freie Spiel mögen, werden Gefallen an 'Dragon's Dogma' finden - auch wenn der Langzeitspielfaktor nicht so lange anhalten wird wie bei anderen Rollenspielen.


Genre: Rollenspiel
Plattformen: Xbox360, PS3
Release: 24. Mai 2012
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Capcom


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Herzlichen Dank an Capcom für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
4. Juni 2012

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