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Seit 'GTA 3' hält die Videospielwelt jeweils den Atem an, wenn Rockstar einen neuen 'Grand Theft Auto'-Ableger veröffentlicht. Denn bisher hat das Label jeweils immer eine neue Referenz erschaffen. Neuestes Beispiel ist 'GTA V', was kaum zu toppen scheint. Daher hielt sich auch die Konkurrenz bei Open-World-Spielen immer in Grenzen. 'Just Cause' wagte vor acht Jahren einen Versuch, schnitt nicht mal schlecht ab, ging aber im Vergleich zu 'GTA' deutlich unter. Nun kommt allerdings 'Watch Dogs'. Durch 'Assassin's Creed' den Rücken gestärkt, fordert Ubisoft so indirekt Rockstar heraus.

Das Spiel ist in Chicago in den USA angesiedelt und erzählt die Geschichte von Hacker Aiden Pearce, welcher den Tod seiner Nichte rächen will. Durch seine Berufung ergeben sich ganz neue Interaktionen. Jeder einzelne Bewohner Chicagos, welcher gerade an seinem Handy rumdrückt, kann gehackt werden. Da wird neben dem Namen und dem Beruf auch das Einkommen und die Krankheitsgeschichte offen dargelegt - und vom Onlinekonto kann sogar Geld abgebucht und am nächsten Bargeldautomat bezogen werden. Hinzu kommt dass die gesamte Stadt durch ein einziges Sicherheitsunternehmen gesteuert wird. Ist ein Bezirk gehackt, so lassen sich Ampeln ausschalten, Brücken heben, Züge stoppen, Strassensperren errichten und Dampfrohre in die Luft jagen.



In 'Watch Dogs' darf man sich also so richtig austoben und die Tücken der Technik zum eigenen Vorteil nutzen. Hinzu kommt, dass eine wirklich tolle und spannende Story geboten wird, welche bereits nach wenigen Missionen unglaublich fesselt. Durch das Hacken von Sicherheitskameras beim Infiltrieren eines Gebäudes ergeben sich zudem noch nie dagewesene Möglichkeiten. Erreicht man beispielsweise eine Etage nicht zu Fuss, schaltet man sich von Kamera zu Kamera und hat man das zu suchende Objekt im Sichtfeld, lässt es sich via Kamera auch gleich hacken. Per Kamera können so auch Gegner gestört bzw. eliminiert werden: Durch das Fernzünden von Sprengkörpern, dem Manipulieren des Funkgeräts oder durch das Verhindern der Möglichkeit Verstärkung zu rufen. Zudem können Autoalarme ausgelöst und herrenlose Handys lautstark in Funktion gebracht werden um Gegner zu ködern. Beinahe jede Mission lässt sich auf diese Art entweder intelligent lösen oder - für die Ungeduldigen - in klassischer Rambo-Manier. Denn das Kampfverhalten darf sich ebenfalls sehen lassen und bietet ein gutes Deckungssystem, tolle Nahkampfmomente und auch ein vielseitiges Waffenarsenal. Die Schwächen des Spiels finden sich da eher in der Atmosphäre, welche zwar ein belebtes, aber nicht ganz so lebendiges Chicago zeigt. Hinzu kommt ein Fahrverhalten, welches sehr oft übersensibel reagiert, aufgrund dessen der Spielspass ein wenig gedrückt wird und so 'Watch Dogs' etwas den Realismus-Charakter verliert.



Es fällt schwer 'Watch Dogs' eigenständig zu betrachten - immer und immer wieder drängt sich ein Vergleich mit dem letztjährig erschienenen 'GTA V' auf. Und immer wieder kommt man zum Entschluss: 'Watch Dogs' ist zwar ein überaus tolles und geniales Spiel, aber wenn man es bis aufs letzte Detail auseinandernimmt, kommt es letztendlich nicht an 'GTA V' heran. Ubisoft gebührt aber dennoch grosses Lob, da sie nun den bisher einzig wahren Konkurrenten für Rockstars Open-World-Spieleserie erschaffen haben. Und wer weiss: Mit dieser Motivation könnte Ubisoft letztendlich noch ganz Grosses hervorbringen. Dass sie Storys schreiben und innovative Spielideen kreieren können, haben sie nun bewiesen.


Xbox One-Version:
Wo (fast) die ganze Welt 'Watch Dogs' zum Release bereits auf der neuen Konsolengeneration spielen konnten, guckten die Schweizer Spieler noch in die Röhre. Mit dem Release der Xbox One Anfangs September 2014, kommt man nun aber auch hierzulande in den Genuss von Ubisofts Action-Adventure. Somit ist aber auch klar: 'Watch Dogs' wurde direkt für die neue Konsolengeneration entwickelt (nicht etwa wie 'Assassin's Creed 4'). Mit Wissen dieses Aspekts ist auch klar, dass Ubisoft bei der Xbox360-Variante gewisse Abstriche machen musste. Vorab allerdings ein Trost für alle Xbox360-Spieler: Die Einzelspieler-Erfahrung ist rein spielerisch die gleiche. Online-Spieler müssen allerdings auf den Free-Roam-Multiplayer sowie den 'Decryption'-Modus verzichten, welcher ersatzlos gestrichen wurde. Die Grafik bei der Xbox One-Version ist aber schlichtweg der Hammer - kein Vergleich zur Xbox 360. Die Weitsicht ist enorm: Bürogebäude haben so nicht nur Leuchtpunkte an den Fassaden kleben, sondern erkennbare Fenster. Zudem wirkt das Wasser noch einen Ticken realistischer, die Wellen bewegen sich dynamischer und spiegelnde Oberflächen geben Reflektionen viel detaillierter wieder. Zudem bleibt das Bild auch bei rasanten Autofahrten scharf und verwischt nicht. Somit haben nicht nur Online-Spieler einen Grund auf die Xbox One-Version zu wechseln, sondern auch alle anderen.


Genre: Action-Adventure
Plattformen: Xbox360, Xbox One, Playstation 3, Playstation 4, PC
Release: 27. Mai 2014
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Ubisoft


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Herzlichen Dank an Ubisoft für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
11. Juni 2014

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