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Mein Name ist Eugen



Release:
23. Februar 2006

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Kurzkritik:
Nach einer langen Durststrecke ist der Schweiz wieder einmal ein prächtiger Film geglückt, der köstlich unterhält. Die Schauspieler sind frisch, der Humor prickelnd und alles in allem schön kurzweilig - so dürfte es ruhig immer sein! Und dazu kommt noch eine schön gestaltete DVD mit guten Inhalten, auch wenn die Technik insgesamt nur Durchschnitt ist.







Inhaltsangabe

Wir schreiben das Jahr 1963 in einer kleinen Berner Gemeinde: Die beiden Lausbuben Eugen (Manuel Häberli) und Wrigley (Janic Halioua) sind für ihre Streiche berüchtigt. Egal ob es ums Demolieren des Museums oder doch eher des eigenen Hauses geht – die beiden sind für jeden Spass zu haben. Als Wrigley auf dem Dachboden in einer alten Jacke von Fritzli Bühler (Beat Schlatter), dem berühmten König der Lausbuben, eine Schatzkarte findet, ist seine und Eugens Abenteuerlust geweckt. Aus dem Pfadilager hauen sie mit Eduard (Alex Niederhäuser) sowie Bäschteli (Dominic Hänni) im Schlepptau ab. Auf ihrer Reise werden sie von ihren Eltern gesucht, die sich fürchterliche Sorgen machen. Doch die Lausbuben wollen nicht geschnappt werden, bis sie Fritzli Bühler gefunden haben, was sich als viel schwieriger als gedacht herausstellt...



Kritik

Sein Name ist Michael Steiner. Und er bringt neuen Schwung ins Schweizer Kino. Nach vielen mässigen eidgenössischen Filmproduktionen, die die Lichtspielhäuser gesehen haben, verfilmte er das berühmte Kinderbuch von Klaus Schädelin aus den 60ern. Das Resultat: Ein voller Erfolg an den Kinokassen. Aber seit 'Achtung, fertig, Charlie!' weiss man ja auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. In diesem Fall ist dies aber so: 'Mein Name ist Eugen' entpuppt sich als witziges Familienabenteuer, das Jung und Alt gleichermassen zu begeistern vermag. Garantiert liegt das an der stimmungsvollen Geschichte, die die 60er Jahre wieder aufleben lässt. Der naive Charme macht das Abenteuer zu einem richtigen Feel-Good-Movie. Und "bünzlihaften" Streitereien der Eltern über die Haftpflichtversicherungen laden heute einfach zum Schmunzeln ein. Dazu kommt eine authentische Umgebung, die im Film vom Tessin über Bern bis nach Zürich alles bietet.

In diesem ganzen Spektakel sind selbstverständlich die Kinder am wichtigsten. Und diese spielen erfreulich gut und frisch. So zum Beispiel Eugen-Darsteller Manuel Häberli, der vor allem mit seinen Kommentaren aus dem Off für so einige Lacher sorgt. Oft wirkt er aber auch ein wenig altbacken und die Show wird ihm eindeutig von Co-Star Janic Halioua gestohlen, der Wrigley mimt. Seine Art ist herrlich komödiantisch und er schafft es, in jeder Szene die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Auch Alex Niederhäuser und Dominic Hänni gehen in ihren Rollen vollkommen auf. Hinzu kommt eine riesige Garde an namhaften Schweizer-Stars: Beat Schlatter spielt den Lausbuben König, Patrick Frey sowie Mike Müller sind als Eugen-Wrigley Väter zu sehen, Stefan Gubser als Zürcher Polizist und Stephanie Glaser als kauzige Katzenbesitzerin Tante Melanie. Und als ob das nicht schon genug wäre, geben sich ein paar Gaststars wie Viktor Giaccobo und Nella Martinetti die Ehre.

Neben der Geschichte und den Schauspielern ist es auch der Humor, der ‚Mein Name ist Eugen’ zu etwas einzigartigem macht. Keine Sekunde nimmt sich das Abenteuer zu ernst und durch herrlich skurrile Einspieler, wie etwa Wrigleys Folterung, oder die unzähligen Enden verbreitet sich ein ganz eigener Stil. Dadurch sowie die unzähligen Gags, Streiche und prickelnden Wortgefechte mausert sich der Film zu einem der besten Schweizer Werke der letzten Jahre. Da verzeiht man einige unpassende Szenen gerne. Und Regisseur Michael Steiner ist nach seinem Grosserfolg, der kürzlich mit dem Schweizer Filmpreis geehrt wurde, alles andere als untätig geworden: Im Januar 2006 startete sein neustes Werk in den Kinos: 'Grounding - Die letzten Tage der Swissair'. Und auch dieser beweist: Das Schweizer Kino ist im Aufschwung und wird in den nächsten Jahren wohl vielfältiger werden als je zuvor.

Die DVD
Bild
Die Schärfe kann meisten vollkommen überzeugen und zeigt viele Details. Auch Rauschmuster oder Verschmutzungen sind nicht auszumachen und wurden von Impuls entfernt. Zwar kommen die Farben in nostalgischen Brauntönen daher, doch selbst in farbenprächtigen Szenen wirkt das Ganze zu sehr gebräunt.
Sound
Auf der DVD sind zwei Dialekt Tonspuren enthalten, eine 2.0 und 5.1. Trotzdem bietet auch die Surroundabmischung nicht allzu viel an Effekten. Die Musik verteilt sich angenehm über die hinteren Lautsprecher, Stimmen oder Geräusche werden aber meistens über die vorderen Lautsprecher wiedergegeben.

Extras
- 2 Audiokommentare
- Making of
- Interviews
- TV-Beiträge
- Storyboard
- Trailer
- Historischer Beitrag über SBB-Krokodil
- Siegerfilm des Pfadi-Film-Wettbewerbs
+ Miniposterbook
+ Originalsoundtrack

Bei der DVD-Umsetzung des Kinderbuch-Klassikers hat man sich besonders Mühe gegeben. Die drei Discs kommen in einem feinen Digipack daher, welches mit aufwändiger Stoffverpackung und einem Miniposterbook aufwartet. Die Extras sind informativ: Im interessanten Making of kommen die Filmemacher und Darsteller zum Wort und es ist einiges von hinter den Kulissen zu sehen. Ausserdem geben diverse TV-Beiträge des Schweizer Fernsehens sowie einigen Privatsendern Infos preis. Hinzu kommen Interviews mit allen wichtigen Schauspielern des Films. Abgerundet wird das Ganze von Storyboard-/Filmvergleichen und Trailern. Ein Highlight: Den zwei DVDs mit Film- und Extrainhalten liegt der Original Filmsoundtrack bei.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Mein Name ist Eugen
Genre Komödie
Studio Kontraproduktion AG
Verleih Impuls Home Entertainment
Laufzeit ca. 97 Minuten
FSK ab 6 Jahren
Regie Michael Steiner
Darsteller Manuel Häberli, Janic Halioua, Alex Niederhäuser, Dominic Hänni, Mike Müller, Beat Schlatter, Patrick Frey
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton CH Dialekt: Dolby Digital 5.1 & 2.0
Untertitel Keine
Anzahl Discs 3
Verpackung Digipack

© rezensiert von Adrian Spring am 28.02.06

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