North Country
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Kritik
Filme über wahre Begebenheiten sind immer gerne gesehen. Und wenn dann auch noch eine Frau für ihre oder die Rechte anderer kämpft, sind Filmfreunde ganz Ohr – wie etwa bei 'Erin Brockovich'. In ein ähnliches Schema passt auch 'North Country', welcher Charlize Theron als weibliche Minenarbeiterin zeigt. Als die Belästigung der Frauen durch die Männer zunehmen stärker wird, beginnt sie sich nämlich zu wehren. Ohne die Garde von hochkarätigen Schauspielern, die der Streifen bietet, wäre dieses heikle Thema sicherlich nicht so gut vermittelt worden. Wobei: So heikel wirkt das Ganze im Film gar nicht, denn zu Handgreiflichkeiten kommt es nur einmal. Natürlich ist auch diese Situation schon schlimm genug für die Betroffenen. Aber um die Bedrohung für die Frauen verstärkt zu betonen, hätte eine ultimative Schreckenssituation in der Mine dem Film gut getan. Aber zurück zum Cast: Leadaktrice Theron bietet nach 'Monster' eine weitere hervorragende Leistung, die prompt wieder mit einer Oscarnominierung geehrt wurde. Die Show wird ihr aber von Co-Star Frances McDormand gestohlen, die mit ihrer ruppig direkten Art ebenfalls eine Erwähnung bei den Academy Awards einfangen konnte. Weitere nennenswerte Namen in den Reihen der Schauspieler sind Sean Bean sowie Michelle Monaghan, genauso wie Sissy Spacek und Richard Jenkins.
Anstatt die Geschichte in chronologischer Reihenfolge zu erzählen, beginnt 'North Country' mit einem Ausschnitt aus einer Gerichtsszene. Während der eigentlichen Geschichte, wo Josey als Minenarbeiterin beginnt, gibt es immer wieder Sprünge nach vorne zu dieser Szene, die ziemlich am Ende des Films angesiedelt ist. Die Intensität des Stoffs wird dadurch enorm erhöht. Warum? Wenn man etwa hört, wie Josey Ereignisse anreisst, die man als Zuschauer noch gar nicht gesehen hat, steigt die Spannung erheblich. Zudem kommen auch noch Rückblenden hinzu, die von Joesys Jugendtagen und dem Grund ihrer ersten Schwangerschaft erzählen. Diese Kombination aus Gegenwart und Vergangenheit tröstet über Längen hinweg, die im Mittelteil immer wieder auftauchen. Dies ist aber so ziemlich der einzige, wenn auch nicht zu unterschätzende Kritikpunkt. 'North Country' lebt schlussendlich von seinem Thema der Frauen, die für ihre Rechte einstehen - und somit Geschichte schreiben. Und das ist etwas, das man als Film immer wieder gerne geniesst.
Die DVD
Bild Die exzellente Bildqualität überzeugt in erster Linie durch ihre Sauberkeit. Rauschen oder Verschmutzungen sind nicht zu finden. Ausserdem sind die Farben schön erdig und geben den kalten Hauch des kalten Landes wieder; der Kontrast wirkt ausgewogen. Einzig die teils mangelhafte Bildschärfe fällt etwas aus dem Rahmen. |
Sound Abgesehen von ein bisschen Musik und Motorengeräuschen in den Minen bleiben die Surroundspeaker grösstenteils stumm. Die ruhigen Szenen, die den Film eindeutig dominieren, sind aber gut verständlich abgemischt. |
Extras
- Nicht verwendete Szenen
- Making of: Geschichten aus dem kalten Land
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Die Boni enttäuschen: Neben langweiligen zusätzlichen Szenen gibt es lediglich ein kurzes Making of, das vor allem die Schauspieler und realen Vorbilder der Rollen zu Wort kommen lässt. Etwas mehr hätte man bei einem solchen Streifen schon erwartet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | North Country |
Genre | Drama |
Studio | Participant Productions |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 121 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Niki Caro |
Darsteller | Charlize Theron, Frances McDormand, Sean Bean, Woody Harrelson, Richard Jenkins, Jeremy Renner, Michelle Monaghan |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch & Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 30.06.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video