Underworld: Evolution
|
|
Kritik
Es war ein Mix aus 'Blade' und 'Matrix', aber dennoch mit eigenem Flair und Stil. 'Underworld' fand rasch Anhänger, die die Geschichte um die Vampire und Lykaner, die Werwölfe, liebten. Schon bald gab es grünes Licht für eine Fortsetzung, selbstverständlich mit einem Grossteil des alten Casts. In der Hauptrolle kämpft erneut Kate Beckinsale, meistens begleitet vom strammen Scott Speedman. Doch fühlte man im ersten Teil noch mit der mystischen Selene mit und fühlte sich zu ihr hingezogen, lässt sie in 'Underworld: Evolution' den Zuschauer meist kalt. Selbiges gilt für Speedman, der ausser in den Kämpfen nur Raumfüller zu sein scheint. Dabei wäre es interessant gewesen, seine Probleme mit dem Hybrid-sein zu erforschen. Aber nein: Lieber haben die Autoren ihm und Beckinsale eine Sexszene geschrieben.
Am meisten überrascht hat beim ersten Teil die vielschichtige Story. Leider wird auch hier ein Gang zurückgeschalten. Die Geschichte um Marcus und William hat zwar ihren Reiz, wurde aber langweilig ausgearbeitet. Erst gegen Schluss gibt es wieder etwas Tiefgang und Spannung. Ebenfalls gelungen: Die Rückblenden zu Selenes Leben vor dem Vampir-sein. Immer wieder stören allerdings Logiklöcher und Unstimmigkeiten. So betont Selene sicher drei Mal, dass Michael der erste Hybrid ist. Als sich Marcus ebenfalls als solcher herausstellt, scheint das jedoch niemanden zu interessieren. Leute, die den ersten Film nicht gesehen haben, verstehen sowieso meistens nur Bahnhof. Da nützt auch ein kurzer Zusammenschnitt der Ereignisse aus 'Underworld' nicht viel.
So negativ das Geschilderte bis jetzt auch klingen mag: Wer es schafft, sein Hirn für eineinhalb Stunden grösstenteils abzuschalten, wird mit einem stylischen Gothic-Thriller belohnt, der mit schicken Kämpfen und epischer Musik überzeugen kann. Die teils billig wirkenden Effekte trüben den Stil dann aber doch wieder ein bisschen. Stadtszenen gibt es leider keine mehr gibt; das meiste spielt im Freien oder dort angesiedelten Gebäuden. Suma sumarum: Wer mit der schwächeren Story und dem geringen Anspruch leben kann, bekommt ein Widersehen mit den bekannten Schauspielern (neu dabei unter anderem Derek Jacobi) und einem ähnlichen Stil wie in Teil 1. Übrigens: Kate Beckinsale liess verlauten, dass sie in einer weiteren Episode von 'Underworld' nicht mehr mitmachen würde. Zu dumm, wo doch durch sie am Ende des Films die namensgebende Evolution stattfindet.
Die DVD
Bild Das gestochen scharfe Bild weist weder Rauschen, noch Verschmutzungen jeglicher Art auf. Farblich ist der Film in kühlen Blau- und Grautönen gehalten, was viel zur Atmosphäre beiträgt. Nur in den Rückblenden kommen wärmere Farben zum Zug, zusammen mit einem Verwischeffekt. Weiter gibt es am Kontrast nichts zu beanstanden. |
Sound 'Underworld Evolution' bietet im Sekundentakt Möglichkeiten für Surroundeinlagen - und nutzt sie alle aus. Egal ob bei der wilden Verfolgungsjagd über eine Bergstrasse oder den actionbetonten Kämpfen, immer haben die Rears etwas zu tun. Die epische Musik lässt zudem auch dem Bass viele Möglichkeiten sich zu entfalten. Abzüge gibts für gelegentliche Einbrüche der Verständlichkeit der Dialoge. Aber nur minimal. |
Extras
- Audiokommentar Filmemacher
- Blutlinien: Vom Skript zum Film
- Die Hybrid-Theorie: Reale & digitale Effekte
- Monster-Effekte: Weiterentwicklung der Kreaturen
- Der Kampf wütet weiter: Stunts
- Erschaffung einer Saga: Produktionsdesign
- Musik & Sound Design
- Musikvideo: 'Her Portrait In Black' von Atreyu
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
In sechs Dokumentationen kommen Schauspieler und Crew-Mitglieder zu Wort und erzählen von ihren Erlebnissen. Informationen gibt es zum Drehbuch und dessen Umsetzung, den verwendeten Effekten (die nicht alle gelungen sind…), den Stunts und etwa zu den Kulissen. Ausserdem bietet die DVD einen informativen Audiokommentar. Etwas überflüssig: Das vorhandene Musikvideo von Atreyu. Insgesamt interessant und aufschlussreich, aber nicht besonders üppig. Wie von Sony Pictures gewohnt liegt ein vierseitiges Booklet mit Produktionsnotizen bei.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Underworld: Evolution |
Genre | Gothic-Action |
Studio | Lakeshore Entertainment |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 102 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Len Wiseman |
Darsteller | Kate Beckinsale, Scott Speedman, Tony Curran, Shane Brolly, Steven Mackintosh, Derek Jacobi |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 08.09.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Sony Pictures Home Entertainment