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Spider-Man 3



Release:
28. September 2007

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Kurzkritik:
Spidey ist zurück und lässt es wieder gehörig krachen - diesmal mit gleich drei Widersachern. Doch irgendwie kennt man alles schon, was dem Film die Faszination des grandiosen Vorgängers entzieht. Und die Möglichkeiten mit Ober-Bösewicht Venom wirken völlig verschenkt. Nichtsdestotrotz bietet 'Spider-Man 3' 1A-Unterhaltung mit köstlichem Humor - und ein tolles Ensemble an Darstellern. Auf DVD macht der Netzbastler eine heldenhafte Figur. Klar eine der besten DVDs des Jahres.







Inhaltsangabe

In Peter Parkers (Tobey Maguire) Leben könnte es kaum besser laufen: Seine Beziehung zum aufstrebenden Broadway-Star Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) befindet sich auf einem Höhepunkt, so dass der Fotograf gar um ihre Hand anhalten will. Und Peters Alter Ego Spider-Man wird von der New Yorker Bevölkerung umjubelt. Sein Leben ist gar so perfekt, dass sich bei ihm alles nur noch um ihn drehen muss. Der Gute merkt deshalb anfänglich gar nicht, dass Mary Jane ihre Stelle verloren hat. Als der zum Sandman mutierte Verbrecher Flint Marko (Thomas Haden Church) aus dem Knast ausbricht, ändert sich Peters Verhalten schlagartig: Marko war es, der seinen Onkel Ben getötet hat. Nun will Peter nur noch eins: Rache. Dies zieht jedoch eine merkwürdige Substanz an, die sich über Spider-Man hermacht - und seine Kräfte vervielfacht. Fortan stolziert und fliegt Peter als aggressiver Egozentriker im schwarzen Anzug durch New York. Der Streit mit seinem ehemaligen besten Kumpel Harry (James Franco) wird dadurch noch grösser und Peter zerstört gar die Karriere seines Fotografie-Nebenbuhlers Eddie Brock (Topher Grace). Mit ungeahnten Folgen…



Kritik

Die ersten beiden 'Spider-Man'-Filme waren so gut, dass inzwischen die ganze Welt auf die Rückkehr des Spinnenmanns wartet. Besonders Teil 2 überraschte mit extrem viel Tiefgang und einem perfekten Mix aus Action und Drama. Gerade in Angesicht des direkten Vorgängers enttäuscht aber 'Spider-Man 3', der mit 133 Minuten der bislang längste Film der Reihe ist. Das neue Abenteuer von Peter Parker hat überall ein wenig mit kleinen Mängeln zu kämpfen, die summiert Ernüchterung aufkommen lassen. Zu allererst dauert es ein rechtes Weilchen, bis die Action einsetzt. Natürlich, in 'Spider-Man 2' haben die actionlosen Momente prima funktioniert. Doch diesmal dauert es entscheidend zu lange, bis man den Fotografen in seinem anderen Job erlebt. Der erste Actionausflug ist dann aber gleich ein Kracher: Der neue Kobold Harry greift Peter an, was zu einer schweisstreibenden Verfolgungsjagd führt.

Kurz davor flieht Onkel-Ben-Mörder Flint Marko aus dem Knast und gerät während seiner Flucht inmitten eines genetischen Experiments. Etwa so ähnlich, wie der grüne Kobold und Doc Ock vor ihm. Im Vergleich zu diesen "Vorgängern" bleibt Marko aber ziemlich blass (nein, nicht nur wegen des vielen Sands). Obwohl die Hintergrundgeschichte um seine schwerkranke Tochter eine gelungene Idee ist, kostet sie Regisseur Sam Raimi nicht aus. Marko bleibt ein Bankräuber, der nun halt mit übergrossen Sandfäusten auf seine Kontrahenten losgeht. Und ein wenig überflüssig wirkt seine Figur sowieso, trotz dem Racheaspekt. Der dritte und eigentlich wichtigste Bösewicht des Films macht sich schon früh bemerkbar: Eine Art Meteorit fällt vom Himmel und eine schwarze Flüssigkeit tröpfelt daraus. Kurz darauf beziehungsweise rund eine Stunde nach Filmstart nimmt sie sich Peter an und lässt seinen Stolz und seine Arroganz gehörig wachsen. Sobald Spider-Man wieder zum rotblauen Anzug greift, befällt das schwarze Ding den von Hass erfüllten Eddie Brock: Peters Konkurrent beim Daily Bugle wünscht sich nichts sehnlicher, als seinen Kollegen tot zu sehen. Kein Wunder wird er durch die Flüssigkeit zu einem regelrechten Monster mit Superkräften - Venom ist geboren, der beliebteste Spidey-Bösewicht der Fans.

Eddie Brock wird zwar gut eingeführt (in Zusammenhang mit der netten, aber zu wenig vorkommenden Gwen Stacy, verkörpert von Bryce Dallas Howard), doch seine Venom-Gestalt nimmt er recht spät an. So spät, dass man ihn als Bösewichten nicht richtig kennen und hassen lernen kann. Dadurch wirkt der grosse Endkampf gegen Spider-Man etwas beliebig; als grosse Bedrohung nimmt man Venom nie wahr. Dies liegt vielleicht aber auch an einem ganz anderen Grund: Nach zwei tollen ersten 'Spider-Man'-Filmen kennt man den herum schwingenden Helden bestens, Neues zeigt er nicht. Auch seine "dunkle Seite", die durch den schwarzen Anzug weiter symbolisiert wird, ändert daran nicht viel. Eher glaubt man, dass Spidey sein Kostüm aus Versehen zusammen mit schwarzen Klamotten gewaschen hat.

Aber genug der Meckerei! Denn der Tadel soll den Film nicht schlecht machen, sondern die Differenz zum direkten Vorgänger zeigen. Dessen Qualität erreicht 'Spider-Man 3' nämlich nur in den komödiantischen Szenen. Etwa, wenn Peter versucht, M.J. einen Antrag zu machen und der Kellner seine Zeichendeutung jedes Mal falsch versteht. Zum Schreien Komisch ist Peters Verhalten unter dem Einfluss des schwarzen Anzugs: Er hält sich für unwiderstehlich, baggert Frauen an und vollführt schon mal ein kleines Tänzchen auf offener Strasse - herrlich ungewöhnlich! Dass das so gut funktioniert, ist Tobey Maguire zu verdanken. Sein Spiel ist einfach göttlich. Sowieso überzeugen alle Schauspieler durchs Band. Ebenfalls wieder eine Wucht ist J.K. Simmons als Daily-Bugle-Verleger, der seit Neustem auf seinen Blutdruck achten muss und seine Sekretärin ihn jedes Mal unsanft darauf aufmerksam macht. Und der Ausgang um den Peter/Harry-Konflikt darf ebenfalls als gelungen bezeichnet werden. Somit bietet 'Spider-Man 3' tolle Popcorn-Unterhaltung mitsamt demolierten Baustellen und U-Bahn-Schächten, die über zwei Stunden lang gut unterhält. Aber eben leider nur gut. Von der Genialität oder dem Gänsehaut-Feeling des zweiten Teils ist der neuste Spinnen-Rundflug durch New York weit entfernt.

 


Die DVD
Bild
Kritik an diesem Bild auszuüben, grenzt an Sinnlosigkeit. Die wunderschön kräftigen Farben sind im Einklang mit dem ausgewogenen Kontrast. Auch die Schärfe befindet sich auf hohem Niveau und lässt kaum Details vermissen. Rauschen sucht das aufmerksame Auge vergebens.
Sound
Ja, liebe Actionfans: Es kracht gewaltig bei diesem Film. Wummernde Bässe, herumfliegende Büromöbel und Spinnenmänner bringen den Raumklang prächtig rüber. Nur ist lediglich die Hälfte des Films mit solcher Action gefüllt. Beim dialoglastigen Rest konzentriert sich die Akustik auf die vorderen Lautsprecher. Von daher eine sehr gute, aber nicht referenzwürdige Abmischung.

Extras
- 2 Audiokommentare
- 11 Filmdokumentatione
- Die besten Versprecher
- Galerie
- Musikvideo
- TV-Spots
- Trailer


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Die Special Edition von 'Spider-Man 3' enthält einen Haufen Extras, die interessante Einblicke in die Produktion gewähren. Auf der ersten DVD stehen zwei Audiokommentare bereit, gesprochen von Regisseur Sam Raimi sowie Schauspielern und Crew-Mitglieder. Die Bonus-Disc enthält in der Kategorie 'Dokumentationen' elf Hintergrundbeiträge zu verschiedenen Aspekten des Films. Angefangen bei 'Die Erschaffung des Sandmans', wo von ersten Physiktests mit Sand gesprochen wird, aber auch Haden Church in Aktion (oder beim Gussabdruck machen) gezeigt wird. Der nächste Beitrag gehört auch einem Fiesling, dem neuen Grünen Kobold: Was wurde warum geändert und weshalb wurde er überhaupt wieder ins Programm genommen? Fragen, die hier beantwortet werden. Plus die Entstehung der wilden Luft-Verfolgungsjagd. Bad-Guy Nr. 3 wird in 'Ganz in Schwarz: Venom' vorgestellt. Aber nicht nur er: Die gesamte Konzeption der Glibber-Masse, Spideys Blacksuit und eben schliesslich der Transformation von Eddie Brock wird dokumentiert. Die vielleicht aufwändigste Actionsequenz im gesamten Film, die Kran-Szene, behandelt 'Gwen Stacy & das Büro-Desaster' - beeindruckend, was hier für Mechanismen aufgebaut wurden, um die Katastrophe immer wieder aufs Neue zu testen. Um all die Stunts im Film kümmert sich ein weiteres Special, wobei hier gewisse Redundanzen zum restlichen Material auftauchen. 'Spider-Man & die Liebe' erzählt von den beiden Liebes-Dreiecken im Film, also Peter-M.J.-Harry und Spidey-Gwen-Brock. Dabei erzählen die Macher besonders vom psychologischen Hintergrund dieser Geschichten und warum sie so wichtig sind für den Film. Die Flutung in der Kanalisation wird in 'Eine Wand aus Wasser' ausführlich analysiert. Schnitt und Sound (eingeschlossen Filmsoundtrack und Effekte) werden in zwei separaten, sehr aufschlussreichen Extras beleuchtet. Dem Drehort New York ist ein weiterer Teil des Bonusmaterials gewidmet. Darin kommt auch Spidey-Erfinder Stan Lee vor und erzählt von seinem Gastauftritt im dritten Film. Den Abschluss bei den Dokumentationen macht das Special über die Geldtransporter-Szene quer über die Strassen Clevelands.

Weiter sind auf der zweiten DVD unter 'Extras' das Musikvideo zum Titelsong ('Signal Fire' von Snow Patrol), diverse Spots und Trailer sowie ziemlich witzige verpasste Szenen enthalten. Die beiden DVDs hausen, inklusive Booklet, in einem Digipack mit "konturgestanztem" Schuber (PR-Chinesisch für "Spider-Man wurde der Kontur nach ausgeschnitten").


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Spider-Man 3
Produktionsjahr 2007
Genre Action
Studio Columbia Pictures
Verleih Sony Pictures Home Entertainment
Laufzeit ca. 133 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Sam Raimi
Darsteller Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco, Thomas Haden Church, Topher Grace, Bryce Dallas Howard, J.K. Simmons, Rosemary Harris, James Cromwell
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 2.0 Surround
Englisch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 2.0 Surround
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 2
Verpackung Digipack

© rezensiert von Adrian Spring am 27.09.07

© Bilder, DVD-Screenshots, Sony Pictures Home Entertainment

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