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Cars



Release:
11. Januar 2007
18. Januar 2007

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Kurzkritik:
'Cars' ist ein durch und durch guter Film mit herzerwärmender Story und originellen Figuren, erreicht jedoch nur selten die Qualität der anderen Pixar Werke. Dem Vergnügen tut dies jedoch kaum Abbruch, da der Film vor allem nach der ersten halben Stunde extrem kurzweilig wird. Technisch gibt’s an der DVD nichts auszusetzen, dafür enttäuscht das Bonusmaterial durch Spärlichkeit. Eine Special Edition in naher Zukunft ist da alles andere als abwegig.







Inhaltsangabe

Rennsport-Überraschung Lightning McQueen raste in der aktuellen Saison allen davon: Vom Aussenseiter zur grossen Entdeckung steigerte sich nicht nur sein Erfolg, sondern auch sein Ego. Trotzdem oder gerade deswegen hat er es geschafft, mit seinen zwei grössten Konkurrenten in einem Extra-Finale des legendären Piston Cups zu landen - dem wichtigsten Rennen in amerikanischen Landen. Doch auf dem Weg nach Los Angeles verliert McQueens Fahrer den Star und er landet mitten auf der Route 66. Da McQueen im Kleinstädtchen Radiator Springs, das seit der Eröffnung der Interstate kaum mehr Besucher hatte, die Strasse demoliert, verpflichtet ihn der Dorf Richter Doc Hudson zur Sanierung. Anfänglich will McQueen nur raus aus dem Kaff. Mit der Zeit erkennt er jedoch, dass das Leben abseits der Rennbahn viel lebenswerter ist…



Kritik

In dieser Welt dreht sich alles um Autos: Menschen und Tiere gibt’s nicht, alle Figuren sind in Form von Fahrzeugen wiedergegeben. Viele Animation Studios wären an diesem Vorhaben gescheitert. Nicht aber Pixar, die Könige der modernen Trickfilme. Denn schon nach kurzer Zeit lassen sie vergessen, dass es sich bei den Charakteren in 'Cars' um Autos handelt. Der liebenswerte Abschleppwagen Hook zum Beispiel mag man auf Anhieb, so dass es niemanden stört, dass er eigentlich nur verrostetes Blech ist. Sowieso steckt Radiator Springs voller Charakterköpfen: Patriotische Militärfahrzeuge, Hippie-VW-Busse, sentimentale Feuerwehrwagen oder italienische Reifenverkäufer - jeder erwacht durch die Detailliebe zum digitalen Leben. Sogar mit Ober-Macho Lightning McQueen, dem Helden des Films, fühlt man sich mit der Zeit verbunden.

Wenn es um Animation geht, braucht niemand Pixar etwas vormachen zu wollen. Das jüngst von Disney aufgekaufte Studio beherrscht ihr Handwerk wie kein Zweiter. In 'Cars' verzücken insbesondere die fantastischen Spiegelungen und Landschaften. Bei einer Spritzfahrt von McQueen und der Porsche-Dame Sally durchs Gebirge kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Pixars grösste Stärke war es jedoch bis Anhin immer, eine gute Geschichte zu erzählen. Diese ist auch in ihrem jüngsten Werk vorhanden, jedoch mit klaren Abstrichen. Der Einstieg in die Rennwelt ist viel zu langwierig - zu viel Zeit verstreicht, bis McQueen endlich in Radiator Springs einfährt. Denn dieser Teil ist das Herzstück des Films, der an die alte Qualität der Macher heranreicht. Herrliche Ideen wie alte Traktoren, die Kühe darstellen, oder ein Mähdrescher, der als Stier Witzbold Hook und McQueen durch die Felder treibt, sind wahre Glanzmomente. Zudem versöhnt ein spektakuläres Finale mit den anfänglichen Schwächen und dem eher geradlinigen Faden, genauso wie der tolle Soundtrack mit vielen Oldies. Nervig: Ein auffälliger Filmfehler in Form von McQueens Lackierung im letzten Rennen stört.

Durch die zu lange erste Filmhälfte wird 'Cars' zum bis dato schwächsten Pixar-Film. Wobei das Wort "schwach" in diesem Zusammenhang eigentlich falsch ist: Während DreamWorks mehr auf Quantität als Qualität setzt, ist das Auto-Abenteuer den meisten Konkurrenten noch immer eine Wagenlänge voraus. Unter anderem auch, weil bei den (originalen!) Synchronsprechern nicht nur auf den Bekanntheitsgrad, sondern auch auf die Ausdrucksweise geachtet wird. McQueens Stimme ist bei Owen Wilson zum Beispiel ideal aufgehoben, genauso wie Paul Newman einen wunderbaren Doc Hudsons abgibt. Und schliesslich ist da noch Pixars Trumpfkarte schlechthin, mit der 'Cars' endgültig das Innern der Herzen erreicht: Tiefgang. Wenn Sally McQueen erklärt, wie Radiator Springs zur verlassenen Stadt wurde, fühlt man sich schlagartig an die sentimentalen Momente in 'Toy Story 2', 'Monster AG' und 'Findet Nemo' zurückerinnert, die schon diese Filme zu etwas Besonderem machten. Tja, Pixar befindet sich eben auch mit ihrem "schlechtesten" Film noch in der Königsklasse Hollywoods.

 


Die DVD
Bild
Wie zu erwarten besticht die Bildqualität durch eine exzellente Schärfe, absolute Rauschfreiheit und kräftige Farben, die sofort in ihren Bann ziehen. Zusammen mit dem ausgewogenen Kontrast wird das Spektakel perfekt.
Sound
In den Rennen dreht der Surround so richtig auf: Umgebungsgeräusche en masse mit ausgezeichneten Effekten und gutem Basseinsatz lassen die Autos direkt in die Stube düsen. Da in Radiator Springs aber ein Gang zurück geschalten wird, zeichnet sich dort der Sound mehr durch den Einsatz der Stimmen und Musik aus - logischerweise mit weniger Tamtam.

Extras
- Einführung
- Inspiration für 'Cars'
- Zusätzliche Szenen
- Kurzfilm 'Hook und das Geisterlicht'
- Kurzfilm 'Die Einmann-Band'


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Während die meisten der früheren Pixar-Filme als 2-Disc Editions auf den Markt gebracht wurden, enttäuscht 'Cars' mit nur wenigen Extras - dafür ausnahmslos guten. Die Einführung beim Bonusmaterial ist mit dem Teil identisch, der während des Abspanns des Films gezeigt wird. Highlights daraus: Auto-Versionen von 'Toy Story' und 'Monster AG'. Im 15-minütigen Beitrag 'Inspiration für Cars' erläutert Regisseur John Lasseter, was ihn zu diesem Film bewogen hat und welche Parallelen zwischen ihm und McQueen bestehen. Auch begleitet man die Pixar-Crew kurz dabei, wie sie die Städtchen an der Route 66 abklappern. In vier langen zusätzlichen Szenen entdeckt man alternative Versionen von bestehenden Szenen und auch komplett neuen. Wie so oft befindet sich ein neuer Kurzfilm auf der DVD. In diesem hat Hook mit dem ominösen Geisterlicht zu kämpfen. Eine echte Perle ist jedoch 'Die Einmann-Band', der im Kino-Vorprogramm von 'Cars' zu sehen war. Darin spielen zwei Musiker um die Gunst eines kleinen Mädchens, das eine Münze zu vergeben hat: Musik, Animation und Moral einfach perfekt!


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Cars
Genre Animations-Roadmovie
Studio Pixar/Disney
Verleih Walt Disney Studios Home Entertainment
Laufzeit ca. 112 Minuten
FSK unbeschränkt
Regie John Lasseter
Stimmen (eng.) Owen Wilson, Paul Newman, Bonnie Hunt, Larry The Cable Guy, Cheech Marin, Jenifer Lewis
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.39:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 16.01.07

© Bilder, DVD-Screenshots, Walt Disney Studios Home Entertainment

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