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Kein Land der Welt bietet eine solche Vielfalt wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Ob Grossstädte, staubtrockene Wüsten, schneebedeckte Bergregionen, steinige Canyons, eine weite Prärie oder saftige, grüne Wiesen – durchzogen von mehreren Klimazonen und allen erdenklichen Wetterverhältnissen. Dass sich nun ausgerechnet ein Rennspiel diesem Umweltfaktor annimmt, ist zwar auf den ersten Blick erstaunlich, auf den zweiten Blick jedoch auch erfreulich. Denn letztendlich fehlt es oft jenem Genre an Vielfalt.

Hinzu kommt dass die Marke dahinter keine geringere als 'Need for Speed' ist. 'The Run' ist bereits der achtzehnte Teil der Franchise, welche in ihrer bisherigen Laufzeit schier alles durchmachte was ein Rennspiel bieten kann. Nun geht es um das ultimative Rennen – von Küste zu Küste der USA – von San Francisco nach New York. Erneut sind serienmässige Nobelkarosserien im Einsatz. Getunt wird (mit Ausnahme der Nitroeinspritzung) bei 'Need for Speed' ja inzwischen seit fünf Jahren nicht mehr. Für was die Reihe aber nach wie vor bekannt und berühmt ist, ist das Arcade-mässige Rennfeeling, was inzwischen in Zeiten von 'Forza' und 'GT' Seltenheitswert hat.



Als Spieler ist man Jack – ein Schlitzohr erster Güte mit einem Riesenberg Schulden auf dem Buckel und Geldeintreiber im Nacken. Mit dem Gewinn von 'The Run' würde er satte fünfundzwanzig Millionen Dollar einsacken und seine Probleme wären gelöst. Klassische Rennen sowie Rennstarts gibt es allerdings nicht – man steigt jeweils „fliegend“ ins Rennen ein und so kommt es, dass bereits beim ersten Rennen über zweihundert Gegner vor einem Fahren. Das Ziel einer Etappe ist also nicht Erster zu werden (ausser natürlich in New York), sondern jeweils eine Anzahl Plätze vor Ablauf der Zeit gutzumachen oder in separaten Rennen nur Zeit gutzumachen (Zeitrennen). Und hier zeigt sich leider wieder die altbekannte Schwäche von 'Need for Speed': Die so genannte „Gummiband-KI“. Das heisst, wenn man quasi ein perfektes Rennen fährt und die Gegner weit hinter sich lässt, sind sie trotzdem bei der Zielgerade durch einem Ultra-Turbo-Boost wieder für ein Kopf-an-Kopf-Rennen bereit. Allerdings ist dann auch das Gegenteil der Fall: Wenn man als Spieler Mist baut und ins Schleudern gerät und liegen bleibt, kein Problem: Wie durch Zauberhand holt man die Gegner in der zweitnächsten Kurve wieder auf, da sie förmlich auf den Spieler warten.



Wo 'Need for Speed: The Run' allerdings überzeugen kann, ist in der Landschaftsgestaltung. Besonders Reisefans der USA werden von den detailgetreuen Darstellung begeistert sein. Man fühlt förmlich die Hitze im Death Valley oder die klirrende Kälte in den Rockys. Da das ganze Spiel quasi ein einziges Rennen ist, wird die Rennzeit laufend kumuliert. Letztendlich kommt man so auf eine Gesamtzeit von rund zweieinhalb Stunden. Mit all den Zwischensequenzen hinzugerechnet hat man das Spiel also nach drei Stunden durchgespielt. Dies merkten scheinbar auch die Entwickler und bieten nach Spielabschluss die Challenge-Serie an, in der man den kompletten Run nochmals durchfahren kann. Letztendlich ist die Idee von 'The Run' aber gut umgesetzt worden, auch wenn der Umfang etwas zu wünschen übrig lässt. Aber 'Need for Speed'- und US-Fans kommen auf ihre Kosten.


Genre: Rennsimulation
Plattformen: XBox360, PS3, PC, Wii, Nintendo 3DS
Release: 12. November 2011
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Publisher: Electronic Arts


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Herzlichen Dank an Electronic Arts für das Rezensionsexemplar des Spiels!

verfasst von Philipp Fankhauser
7. Dezember 2011

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