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Mit Exklusivtiteln lockt mal bekanntlich Spieler auf die hauseigene Konsole. Daher ist es nur logisch, dass solche Titel immer für grosses Aufsehen sorgen. Sony macht dies seit Jahren zum Beispiel mit 'The Last of Us', 'Horizon: Zero Dawn' oder 'God of War' bereits hervorragend - doch bei der Xbox One halten sich die Hochkaräter (leider) in Grenzen. Mit 'Sea of Thieves' ist nun aber ein neuer Exklusivtitel erhältlich. Von 'Donkey Kong Country'-Schöpfer Rare entwickelt, von Microsoft veröffentlicht - und das exklusiv für die Xbox One.

'Sea of Thieves' ist ein Piratenspiel, welches damit wirbt, in einer offenen Welt das Meer zu erkunden und dabei verschiedene Rollen einer Piraten-Crew anzunehmen. Kurzum: Quests erledigen, Gegenstände sammeln und in spannenden Seeschlachten gegen andere Spieler antreten. Frei wie ein Pirat auf dem offenen Meer, sich eigene Regeln und Gesetze machen und dabei Schätze an den abgelegensten Orten finden. Zweifelsohne klingt das alles nach einem absoluten Traumspiel für viele und 'Sea of Thieves' macht dabei auch noch grossen Spass - zumindest am Anfang.



Trotz der Comic-Grafik ist das Spielgeschehen von 'Sea of Thieves' äusserst realistisch gehalten, was man insbesondere dann merkt, wenn man alleine auf einem Schiff ist. Gelenkt wird am Steuer, das Tempo wird an den Segeln reguliert, die Karte zum Navigieren liegt in der Kapitänskajüte und allfällige Löcher im Bug stopft man zuunterst im Schiffsinnern. Da sind vier Mitspieler natürlich viel praktischer, als wenn man alles alleine versucht - und das wurde von den Entwicklern bewusst so implementiert. 'Sea of Thieves' macht daher eigentlich nur Spass, wann man mit anderen Mitspielern zusammen auf Entdeckungstour geht - die Nutzung der Sprachausgabe wird daher wärmstens empfohlen. Hat man ein Team beisammen, können in Piratenverstecken Aufträge eingeholt werden. Diese Schatzkarten und Briefe enthalten Rätsel, welche Hinweise geben wo das Zielobjekt versteckt ist. Eine wirkliche Handlung gibt es allerdings nicht. So kommt es dann leider mit der Zeit so, wie es kommen musste: Nach zehn bis zwanzig Raubzügen scheint sich das Spiel zu wiederholen. Gerade wenn man doch im Idealfall zu viert unterwegs ist, sucht man buchstäblich nach neuen Herausforderungen, bei denen man sich im Team beweisen kann. Doch diese neuen Herausforderungen sind derzeitig nicht vorhanden. Microsoft verspricht zwar, das Spiel laufend weiterzuentwickeln, doch wenn man sieht dass die ersten Kaufoptionen im Premium-Shop virtuelle Haustiere sind, droht das Spiel in eine Richtung abzudriften wovon sich Aufbau-, Action- und Piraten-Fans etwas ganz anderes vorstellen.



'Sea of Thieves' hätte aber zweifelsohne funktionieren können - würde man es mit den Spielmechanismen von 'Minecraft', was ebenfalls aus dem Hause Microsoft stammt, kombinieren. Wenn man neben den Raubzügen auch Rohstoffe sammeln und Forts, ja sogar kleine Hafenstädte oder Bergfestungen errichten könnte, das würde für unendlich viel Langzeitspielspass sorgen. Optional wäre auch denkbar, dass man sein Schiff modifizieren und vergrössern könnte. Eine Taverne integrieren, die Kapitänskajüte opulenter gestalten oder das Heck des Schiffes so zu vergrössern dass kleinere Schiffe auf Abruf bereitstehen. Die Weiterentwicklungsmöglichkeiten von 'Sea of Thieves' sind enorm - und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch bleibt das Spiel lediglich bei seiner Schatzsuche und den Raubzügen, wird 'Sea of Thieves' vermutlich in einem halben Jahr nicht mehr ein grosses Gesprächsthema sein.


Genre: Action-Adventure
Plattformen: Xbox One
Release: 20. März 2018
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Publisher: Microsoft


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verfasst von Philipp Fankhauser
4. April 2018

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