Blade Runner
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Kritik
Ja, 25 Jahre ist es her, seit Ridley Scotts 'Blade Runner' die Lichtspielhäuser dieser Welt überraschte. Ein visionäres Spiel über eine dunkle Zukunft - dessen Erfolg anfänglich ausblieb. Erst Jahre später bekam der Film die Aufmerksamkeit, die ihm gebührte. 'Blade Runner' wurde Kult. Keine Frage, dieser Film hat nicht nur das Science-Fiction-Genre geprägt, sondern das Kino im Allgemeinen. Was aber schreibt man über einen 25-jährigen Film, das noch nicht geschrieben wurde? Was lässt sich analysieren, das noch nicht analysiert wurde? Vermutlich nicht viel. Denn dass 'Blade Runner' ein Meilenstein ist, bezweifelt niemand. Aber welche Zutaten funktionieren auch heute noch, in Zeiten moderner Computertechnologie und mörderischen Budgets? Die Antwort: Das Meiste, denn 'Blade Runner' hat etwas, was auch heute noch vielen Filmen fehlt - eine einzigartige Geschichte.
Erschienen 1982, spielt 'Blade Runner' in der Zukunft von 2019. Die Ausgangslage mit den Replikanten ist bereits in der Inhaltsangabe geschildert, ihre Bedeutung lässt sich aber nicht in ein paar wenige Zeilen quetschen. Denn was hier auf Basis der Kurzgeschichte von Philip K. Dick erschaffen wurde, ist heute aktueller den je. Menschenähnliche Wesen erschaffen, die uns das Alltagsleben leichter machen sollen. Dabei steht der Egoismus des Menschen im Zentrum - denn die Replikanten sollen nur tun, aber nichts wollen. Sie sind, wenn man es so will, Sklaven der unseren. Nur ist Wissenschaft und Technik so weit fortgeschritten, dass wir nicht nur den Unterschied zwischen Mensch und Replikant erkennen können, nein: Die Replikanten selbst können sich nicht mehr vom Menschen unterscheiden. Denn sie wurden mit Erinnerungen und Gefühlen gefüttert - zwei wesentliche Dinge, die den Menschen eben menschlich machen. Und in 'Blade Runner' wird dieser Konflikt aufs Beste aufgezeigt. Einige Replikanten wollen nämlich, dass ihr "Ablaufdatum" heraus gezögert wird - der menschliche Sinn nach Überleben macht sich in ihnen bemerkbar. Deshalb ist schon nur die Idee alleine, die hinter 'Blade Runner' steckt, ein Meilenstein für sich.
Einige Aspekte des Films sind auch heute noch reine Geschmacksache. Beispielsweise das Finale, als Deckhard von Roy Batty verfolgt wird - eine beklemmende Sequenz, die jedoch etwas gar nahe am Wahnsinn driftet. Dem gegenüber steht dann wieder die fantastische Todessequenz von Roy, in der eine Taube aus seinen gen Himmel fliegt. In Sachen Kameraeinstellungen können auch heute nur die wenigsten Filmen 'Blade Runner' das Wasser reichen. Wie jedes einzelne Bild eingefangen wird - mit Licht und Perspektive -, erschafft eine unheimlich dichte Atmosphäre. Hinzu kommen ein eingängiger Soundtrack und das Darstellerensemble (mit heutigen Legenden wie Harrison Ford, Rutger Hauer und Daryl Hannah). 25 Jahre sind eine lange Zeit, besonders im Filmbusiness. Aber 'Blade Runner' ist zeitlos.
Die DVD
Bild Seine 25 Jahre sieht man diesem Bild nicht an. Bis ins kleinste Detail wurde das Bild restauriert und kann es mit jeder aktuellen Grossproduktion aufnehmen. Wunderbare Farben, ein exzellenter Schwarzwert und ausgewogener Kontrast sind das eine. Doch auch die Schärfe und die Rauschfreiheit begeistern. |
Sound Auch beim Sound hat sich Warner grosse Mühe gegeben, um den Film bestmöglich zu präsentieren: Viele Effekte lassen das Leben im Zukunfts-L.A. räumlich erscheinen und die Musik gibt ihr bestes, um der Atmosphäre zu dienen. In den Dialogmomenten konzentriert sich die Akustik aber auf die vorderen Speaker. |
Extras
- 3 Audiokommentare
- Making of
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Mit dem 25. Geburtstag von 'Blade Runner' haben DVD-Käufer die Qual der Wahl: Entweder den Final Cut (laut Ridley Scott die wirklich definitive Version des Films) in einer 2-Disc-Edition kaufen oder doch die Metall-Box mit fünf DVDs, inklusive allen Filmfassungen und einem Rohschnitt? Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Mit der "regulären" Ausgabe ist man schon sehr gut bedient! Neben drei Audiokommentaren, inklusive einem von Scott selbst, enthält die Bonus-Disc ein unglaubliches Making of. Dreieinhalb Stunden dauert die Monster-Dokumentation und beleuchtet alles zum Film, was es nur zu beleuchten gibt: Ursprünge der Geschichte, Drehbuchfassungen, Darstellersuche, Setaufbau, Dreharbeiten, Stunts, Miniaturen, Effekte, die unzähligen Filmversionen und natürlich die Materie der Replikanten. Wirklich unglaublich, was hier alles reingepackt wurde! Und das Beste daran: Nicht einmal wirkt es werberisch oder propagandahaft, sondern immer informativ und ehrlich.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Blade Runner |
Produktionsjahr | 1982 |
Genre | Science Fiction |
Studio | Warner Bros. Pictures |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 113 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Ridley Scott |
Darsteller | Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Edward James Olmos, Daryl Hannah |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Spanisch: Dolby Digital 5.1 Polnisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Tschechisch, Kroatisch, Slowenisch, Griechisch, Türkisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Hebräisch, Deutsch und Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 01.01.08
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video