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And Starring Pancho Villa As Himself



Release:
6. August 2004

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Kurzkritik:
'Pancho Villa - Mexican Outlaw' hätte Potential gehabt, eine ausserordentliche Film- und Charakterstudie zu werden. Dass die Geschichte leider rein erzählender und weniger analytischer Natur ist, zeigt die wenig wagemutige Inszenierung der Revolutionskriege und dem humanistisch-fraglichen Nebenbei. Wer trotz der Paraderollen von Banderas und Bailey einfaches Hollywood erwartet, liegt absolut richtig.







Inhaltsangabe

Der berüchtigte Revolutionär Pancho Villa (Antonio Banderas) benötigt dringend Geld, um seinen erbitterten Kampf gegen die mexikanische Regierung finanzieren zu können. Gemeinsam mit dem Filmmogul D.W. Griffith (Colm Feore) aus Hollywood schmiedet er einen abenteuerlichen Plan: gegen Bezahlung soll eine amerikanische Filmcrew Pancho Villa und seine Armee während ihrer Schlachten gegen die Regierungstruppen filmen. Eine lebensgefährliche Aufgabe für den jungen Produzenten Frank Thayer (Eion Bailey) und sein Team, die sich mitten zwischen den feindlichen Fronten wiederfinden. Charismatisch, heissblütig und grausam – Antonio Banderas liefert eine eindrucksvolle Darstellung des legendären mexikanischen Banditen.



Kritik

Und wieder einmal schlüpft Banderas also in die Rolle eines wagemutigen Pistoleros; Als Francesco „Pancho“ Villa - der berüchtigte, mexikanische Revolutionsführer aus der 1910er Revolution gegen die Politik des Generals Porfirio Dîaz - agiert er entgegen einer finanziellen ausweglosen Situation zusammen mit einer Gruppe Hollywood Regisseure im Schlachtgetümmel. Im Fokus des Filmes liegt ganz klar nicht nur der sehr umstrittene Charakter von Villa, sondern viel mehr auch die sehr wagemutige Tatsache der Vor-Ort-Produzenten, zu denen u.a. Frank Thayer gehörte.
Gespielt von einem bei HBO wohl Vollzeit angestellten Eion Bailey, entwickelt sich Frank fortan in einer beeindruckenden Metamorphose immer mehr in Richtung fälschlicher Tugend. Wo die Grenzen des Gut und Böse liegen, wird schon am Anfang in Frage gestellt, als Frank und seine Filmcrew das erste mal an einer Schlacht Villa’s teilnehmen und alles auf Zelloid festzuhalten versuchen. In dem Geplänkel sterben rundherum Menschen und gerechtfertigt wird das ganze Szenario mit dem "Robin Hood Dasein" von Francesco Villa. Wie nach Tatsachenberichten, wurden die ersten Realszenen tatsächlich von der amerikanischen Oberschicht belächelt und kaum ernst genommen. Hierbei schweift die Grundhaltung der Geschichte ins Abnorme ab. Im Zentralen stand nie wirklich die mexikanische Revolution sondern der Transfer von hollywood-typischen Filmsymptomen auf die Taten und das Leben des Pancho Villa.

Ob dieses Ergebnis tatsächlich von Regisseur Bruce Beresford gewollt war, bleibt fraglich. Die Thematik wird aber vor allem dadurch intensiviert, dass die zuvor angepriesene Lächerlichkeit der Filmcrew in den Revolutionskriegen und der nähere Kontakt, ja beinahe schon die antagonistische Freundschaft von Frank und Francesco, durch eine sehr makabere Szene gegen Ende des Filmes in Frage gestellt wird. Dabei muss allerdings erwähnt werden, das Eion Bailey, wie auch Antonio Banderas in differenzierten, aber unglaublich überzeugenden Parade-Rollen wirken, die sich v.a. bei den verschiedenen Aufeinandertreffen sehr schön ergänzen. Das restliche Starring wirkt dagegen unwichtig.
Pathetische Szenen gibt es trotz Leihgeschichte wiederum genug: Kinder und Frauen die ernsthaft in den Schlachten starben und von sensiblen Zuschauern zu leicht bedauert werden - filmische Beeinflussung durch Motivationsszenen oder unnötigem Geplänkel. Wie man dank den 'Hinter den Kulissen'-Extra in Erfahrung bringt, soll Pancho auch als der mexikanische "James Bond" gelten, was zeigt, dass v.a. die Produzenten dieses Filmes absolut nichts von dem historischen Kontext der Revolutionskriege begriffen haben. Dadurch, dass die Geschichte manchmal dermassen dogmatisiert und kaschiert wirkt, liegt manchmal derselbige Fehler wieder auf der Hand, der im Film so wirkungslos propagandiert wird.

Die DVD
Bild
'Pancho Villa' kommt als 16:9 anamorph codierte Bildfunktion daher. Obwohl man die Bildqualität nicht gerade als berauschend bezeichnen darf, ist sie doch ganz ordentlich ausgefallen. Der Kontrast ist grundsätzlich gut eingestimmt, wirkt aber stellenweise etwas zu hell. Die Farbwiedergabe wirkt – trotz teilweiser Seichtheit – grössenteils harmonisch. Das Rauschverhalten ist ebenfalls in Ordnung. Durch die Kompression gibt’s es weiterhin weder Artefakte noch sonstige Defekte. Schärfetechnisch muss man hier zwischen verschiedenen Szenen differenzieren, da vor allem bei Grossaufnahmen die Visualisierung zu weich erscheint.
Sound
Der Ton wird dem Ruf einer TV-Produktion kaum gerecht. Obwohl man von HBO schon oft akustisch verwöhnt wurde, zeigt Warner Home, dass eine Steigerung trotz allem noch immer möglich ist. Der Dolby Digital 5.1. Geräuschhintergrund klingt durchwährend räumlich. Wenn einem bei den Schlachten die Kugeln um die Ohren dröhnen, füllt man sich selbst beinahe wie ein Kameramann, mitten im Geschehen. Ebenso befindet sich die Dynamik auf hohem Niveau. Hier liegen garantiert die Stärken der DVD.

Extras
- Hinter den Kulissen


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel And Starring Pancho Villa As Himself
Genre Drama / Western
Studio HBO, Warner Bros. Pictures
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 112 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Bruce Beresford
Darsteller Antonio Banderas, Alan Arkin, Eion Bailey, Jim Broadbent
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 15.08.04

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