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Inhalt |
Schottland im Mittelalter. Getrieben von seiner ehrgeizigen Frau (Marion Cotillard) und einer dunklen Prophezeiung beginnt der unaufhaltsame Aufstieg des machthungrigen Heerführers Macbeth (Michael Fassbender). Er ermordet seinen König Duncan (David Thewlis), um selbst den Thron zu besteigen. Erst als sich Duncans Sohn Malcolm (Jack Reynor) mit Macbeths Rivalen Macduff (Sean Harris) gegen den Königsmörder verbündet, wendet sich das Blatt. Der Tyrann soll ein Schicksal eines tragischen Untergangs erleiden... |
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Originaltitel |
Macbeth |
Produktionsjahr |
2015 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 113 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Justin Kurzel |
Darsteller |
Michael Fassbender, Marion Cotillard, Sean Harris, David Thewlis, Jack Reynor |
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Kritik |
'Macbeth' zählt zu den wohl bekanntesten Werken des englischen Dramatikers William Shakespeare. Vor über vierhundert Jahren verfasst, wird das Werk selbst heute noch für zahlreiche Theater-, Film-, Fernseh- und Musikproduktionen adaptiert. Im Kinobereich war es Roman Polanski, welcher 1971 die erste neuzeitliche Verfilmung von Shakespeares Klassiker vornahm. Vor zehn Jahren erzählte Geoffrey Wright die Geschichte neu - zeitversetzt im heutigen Melbourner Untergrund. Vier Jahre später setzte Rupert Goold den dreifach Golden Globe-nominierten Patrick Stewart in einem TV-Film als Macbeth in Szene - spielend in der Sowjetunion unter Stalin. Man sieht: 'Macbeth' setzt in punkto künstlerischer Freiheit keine Grenzen. Regisseur Justin Kurzel verfolgt mit seinem 'Macbeth' allerdings nicht eine Neuinterpretation, sondern eine Eins-zu-Eins-Adaption des Originals. Genau wie Shakespeares Drama besitzt auch Kurzels Film fünf Akte und aufgrund der Kürze des Originalwerks konnte der Text eins-zu-eins (!) für den Film übernommen werden. Die mittelalterliche Sprache kann sich zu Beginn zwar als eher mühsam entpuppen, doch entwickelt sie sich sehr bald zu einem tollen Stilmittel. Bleibt die Konzentration beim Zuschauer bestehen, so offenbart sich ein herrliches Klangbild der englischen beziehungsweise deutschen Sprache, aufgrund einer sehr guten Synchronisation. Hinzu kommen zwei Protagonisten die ihre Rollen förmlich leben. Spätestens hier merkt man, wie vielseitig einsetzbar der zweifache Oscar-Preisträger Michael Fassbender ('Steve Jobs', 'X-Men') ist. Seine Darbietung ist zweifelsohne berauschend. Hinzu kommt dass auch Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard ('La vie en rose') einen tollen Job als Lady Macbeth macht - insbesondere wenn man bedenkt dass Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Justin Kurzel schafft es, 'Macbeth' nicht als Actionkracher à la 'Braveheart' darzubieten, sondern als intensive, gefühlvolle und doch unverblümt brutale Tragödie. Dieser Mann hat sein Handwerk wahrhaftig im Griff. So darf man gespannt sein, ob das Duo Fassbender/Kurzel auch im Dezember mit 'Assassin's Creed' erfolgreich sein wird. Noch nie zeigte sich Shakespeares 'Macbeth' so
intensiv. Optisch & dramaturgisch eine Wucht! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 25.04.16
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