Valérie Donzellis neuester Film 'Notre Dame', indem sie auch selbst die Hauptrolle spielt, ist sogleich Schauplatz für mehrere Themen: Eine alleinerziehende Mutter, die Kinder und Beruf unter einen Hut bringen muss, ein verkorktes Liebesleben, Überbewertung von Kunst wenn man keine Ahnung davon hat - und alles gut abgemischt mit viel Stress, Hysterie und Satire. Auch in der Inszenierung liess sich Donzelli ziemlich freie Hand - und greift daher auch hin und wieder zu Kommentaren aus dem Off, Gesangsszenen und unerklärlichen Zaubereien (Stichwort: Fliegender Kunst-Entwurf), welche die Story überraschend prägen - und bei realitätsnahen Zuschauern bestimmt ein leichtes Kopfschütteln auslösen. Ja, 'Die fabelhafte Welt der Amelie' lässt hier wahrlich grüssen - mit der Ausnahme, dass Protagonistin Maud Crayon nicht (nur) eine naive Träumerin ist, sondern eigentlich eine ultragestresste Frau, die es in Sachen Beruf, Liebe und Familie schlichtweg allen recht machen möchte. Diese verstörende Impulsivität dominiert aber glücklicherweise nur sehr schemenhaft der Film, damit doch etwas Mädchen- und Märchenhaftes überbleibt - und über all dem schwebt eine grosse Liebeserklärung an eine wunderschön-vielseitige Stadt: Paris. 'Notre Dame' besitzt daher überaus viel Charme, auch wenn die Story inhaltlich nicht wirklich etwas her gibt und die komplexen Themen (Beruf, Liebe, Familie) nur oberflächlich behandelt. Über das Vermischen von magischen Elementen, mit einer in allen sonstigen Facetten realen Story, lässt sich aber letztendlich bis zum Schluss streiten. Doch fehlende Kurzweil kann man dem Film keineswegs vorwerfen. Verspielte Komödie mit 'Amelie'-Charme, auch wenn sie in einer etwas hektischen Welt spielt! |