Full House - Season 1
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Kritik
’Full House’ ist wohl eine der Serien die es Ende der achtziger Jahre geschafft hat, das Sitcom-Genre populär zu machen. Simple Geschichten witzig erzählt; das ist wohl das Erfolgsprinzip dieser witzigen Serie. Ständig vertreten bei den Kids Choice Awards in den neunziger Jahren beweist auch, dass das Schauspielcast nicht ohne ist. Eine bessere Besetzung als Bob Saget für Familienvater Danny Tanner kann man sich kaum vorstellen. Seine Hingabe für die Rolle ist einzigartig. Er kann genauso authentisch verzweifelt wie rechthaberisch wirken, obwohl letzteres ziemlich oft als ironischer Aspekt ausgelegt ist. Auch ein Charakter für sich ist Standup-Comedian Joey mit seinen hunderten, wenn nicht tausenden Akzenten und Stimmen die er auf Lager hat. Ebenfalls setzte er ein Trend mit seinen vielen Hawaii-Hemden die selbst dem modeunerfahrensten Zuschauer ins Auge stechen sollten, da sie überhaupt nicht in Kombination zu Joeys anderen Kleidungsstücken passen. Seine Mimik und Gestik sind die klaren Stärken mit denen er bei den Zuschauern um Beliebtheitspunkte buhlen kann.
Jesse ist eher das komplette Gegenteil der frischfröhlichen Familie Tanner. Er verkörpert den klassischen Rockstar der den American Dream ausleben möchte. Mit wuchtiger Löwenmähne und fescher Lederkluft wirkt er wie ein Rabauke. Dank seines smarten Lächelns jedoch und seiner fürsorglichen Art zu Kindern ist er der gute alte „Onkel Jesse“, wie ihn seine drei Nichten zu nennen pflegen. Dass Jesse immer wieder aufs neue wildfremde Mädchen ins Haus nimmt und behauptet es wären seine Geliebten, nimmt man ihm nicht wirklich ab. Dies merkten aber auch die Produzenten und so kam ein Mädchen nur in ein- bis zwei Episoden vor (ausgenommen der Lead-Sängerin Jesses Band, die jedoch nicht seine Geliebte ist oder war). Am herrlichsten jedoch sind aber die drei kleinen Mädchen: DJ, Stephanie und Michelle. Die Älteste, DJ (gespielt von Candace Cameron) hat sich in den neun Jahren ’Full House’ kaum verändert. Dies merkt man ihr auch bereits nach drei Folgen der ersten Staffel an. Sie ist zielbewusst und weiss was sie will und wo sie steht. Ebenfalls, so paradox es auch klingen mag, nimmt sie die Mutterrolle ein für ihre zwei kleineren Schwestern, was ihr äusserst gut kommt und authentisch wirkt.
Die zweite im Bunde ist Stephanie Tanner, gespielt von Jodie Sweetin – sie ist in der ersten Staffel ganz klar die Rotzgöre, das freche, petzende Mädchen dass jeder zu seiner Kindheitszeit im Sandkasten Widerwillen mit dabei hatte. Mit Sätzen wie „Es hat mich ja keiner gefragt“ beweist sie ihr Durchsetzungsvermögen bereits mit ihren fünf Jahren. Nun aber zum heutigen Werbeträger von ’Full House’: Michelle Tanner. Das kleine kaum jährige Baby wird von den Zwillingen Mary-Kate und Ashley Olsen verkörpert, da die Drehzeiten für Babys sehr beschränkt sind. Deshalb konnte mit Zwillingen die Arbeitszeit verdoppelt werden. Heute sind die beiden immer noch im Show- und Filmbusiness tätig und verdienen Millionen. ’Full House’ ist eine Serie die Personen jedes Alters unterhält. Sie ist witzig, sympathisch und korrekt. Teils jedoch zu korrekt; die ewigen Moralpredigten nach jeder einzelnen Episode von Danny Tanner zu seinen Töchtern, mit anschliessenden minutenlanger Umarmungen, geht mit der Zeit ein wenig auf die Nerven. Doch der gute Humor und die abwechslungsreichen Geschichten machen diesen Aspekt schnell wieder wett.
Bild Die erste Staffel wurde 1987 abgedreht und dies ist dem Bild leider zu gut anzusehen. Viele Bildverschmutzungen und unerwünschtes Rauschen treten leider viel zu oft auf. Die gute Farbleistung und der starke Kontrast können zwar vieles wieder gut machen, jedoch wirkt das Bild auf die Dauer schon sehr anstrengend für die Augen. Die Schärfe ist mittelmässig. |
Sound Akustisch hat die Serie nicht viel mehr zu bieten als dem Zuschauer schon bei der TV-Fassung präsentiert wird. Räumlichkeit vernimmt leider kaum. Dies liegt aber auch daran, dass das Umfeld und die Peripherie der Serie ungeeignet dazu wären. Die vorderen drei Speaker arbeiten jedoch wunderbar dynamisch miteinander abgeglichen zusammen. Die Dialoge sind besonders bei der deutschen Tonspur fehlerfrei zu vernehmen. |
Extras
- Eine noch nie gezeigte Pilotepisode
- Audiokommentar zu zwei Episoden
- Wissenswertes über 'Das Wunder von Thanksgiving'
Die Extras für die erste Staffel von ’Full House’ sind mager ausgefallen. Besonders wenn man bedenkt dass diese Serie bestimmt viel interessantes Archivmaterial zu bieten hätte. Und von Warner ist man sich normalerweise etwas mehr gewohnt. Wie dem auch sei ist eine noch nie gezeigte Pilotepisode vorhanden, sowie ein Audiokommentar zu ’Aller Anfang ist schwer’ und ’Alte Schulden’. Hierbei spricht der Schöpfer Jeff Franklin persönlich, der sowohl die Serie erfunden, mitgeschrieben wie auch produziert hat.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Full House - Season 1 |
Genre | Sitcom |
Studio | Warner Bros. |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 545 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Created By | Jeff Franklin |
Darsteller | Bob Saget, John Stamos, Dave Coullier, Candace Cameron, Jodie Sweetin, Mary-Kate & Ashley Olsen |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Deutsch: Stereo Englisch: Stereo Französisch: Stereo Ungarisch: Stereo |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Französisch, Ungarisch, Holländisch, Portugiesisch, Arabisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 5 |
Verpackung | Slimcases in Pappschuber |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 16.01.06