Passport to Paris
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Kritik
Klares Ziel dieser Komödie ist es, den amerikanischen Teenagern Paris näher zu bringen und ihnen zu zeigen, wie schön es doch in Europa ist. Dieser Faktor ist Alan Metter auch durchaus gelungen mit ’Zwillinge in Paris’. Mehr aber allerdings nicht. Diese Produktion gab anscheinend den Startkick für einige weitere „internationale“ Filme der Olsen Twins. So folgten einige Jahre später ’Top Secret – 2 Plappermäuler in Australien’, ’Verliebt in Rom’ und ’Ein verrückter Tag in New York’. Die beiden Zwillinge sind sozusagen die Botschafter Amerikas wenn es um Filme mit ausländischen Schauplätzen geht. In Paris erleben die beiden jede Menge Action. Leider aber nur auf dem Film… so wie diese Komödie gedreht ist, hätten die Zwillinge auch getrost zuhause vor einer Bluebox sitzen können. Das Louvre, der Eiffelturm oder die Notre-Dame sieht man dauernd nur von aussen oder im Hintergrund bzw. wie die Zwillinge daran vorbeischlendern.
In einer Szene sind die beiden zwar im Louvre drin, jedoch wirkt diese Sequenz wie ein billiges Musikvideo, da das ganze Louvre auf unterstem Niveau der Animationstechnik animiert wurde. Schlichtweg nur peinlich. Erbärmlich sind auch die schauspielerischen Leistungen. Peter White spielt als Grossvater mehr oder weniger sich selber und entwickelt nur bedingt die notwendige Glaubwürdigkeit, dass er der tatsächliche Grossvater der beiden Zwillinge ist. Am schlimmsten jedoch sind die beiden Komparsen…ehm…Nebendarsteller Brocker Way und Ethan Peck, die die Franzosenjungen Jean und Michel mimen. Sie versuchen derart verkrampft französisch zu wirken, dass es ohne Zweifel ins Lächerliche übergeht und man sich bei den beiden Mädels fragt, wieso die Liebe auf den ersten Blick ausgerechnet bei diesen beiden Blödel passieren musste. Mary-Kate und Ashley spielen jedoch wie immer rundum sympathisch und wissen so ihre junge Fangemeinde in den USA zu erweitern.
Die Story von ’Zwillinge verliebt in Paris’ ist ebenfalls auf unterstem Niveau. Der Film fängt so an dass die beiden Schwestern genug von den lokalen Jungs haben, da diese die beiden Zwillinge nicht auseinander halten können (was auch wirklich nicht schwer ist…). So kommt es gerade passend dass die beiden nach Europa zu ihrem Grossvater fliegen können und dort vielleicht L’Amour finden. Wie durch Zauberhand passiert dies sogleich am ersten Tag und wie durch Zauberhand lassen sich die beiden Jungs am nächsten Tag auch wieder auffinden. Matt Winston als Jeremy erfüllt seine Aufgabe anfänglich mit zuwenig Ehrgeiz, mit der Zeit findet man jedoch in seinen Charakter hinein. Auch Brigitte, verkörpert von Yvonne Sciò, das Supermodel (das die ganze Zeit allein umherspaziert und dauernd per Zufall die Zwillinge trifft), wirkt über den ganzen Film hinweg überaus ansprechend. Zusammenfassend kann man sagen dass ’Zwillinge verliebt in Paris’ in den Händen von Parisschwärmern und Romantiker bestimmt nicht falsch aufgehoben ist. Wer aber auf eine unterhaltsame Komödie mit viel Fun aus ist, hat sich den falschen Film ausgesucht.
Bild Das Bild liegt im gängigen 4:3-Format vor, welches TV-Produktionen auch normalerweise bevorzugen. Besonders auffallend sind auch hier, wie schon bei ’Top Secret’ heikle Nachzieheffekte, die das Bild bei schnellen Kamerafahrten enorm verzerren. Auch kann die Schärfe nicht mithalten da das Bild zu oft von Rauschmustern durchzogen ist und so einen unangenehmen Eindruck hinterlässt. Die Farbgebung ist jedoch gelungen, obwohl der Kontrast zuweilen etwas hell wirkt. |
Sound Von einer TV-Produktion aus dem letzten Jahrzehnt erwartet man bekanntlich (leider) nicht mehr als ein simples 4:3-Format und Stereosound. So ist es nur gerecht wenn man die akustische Leistung von ’Zwillinge in Paris’ als passabel bezeichnet. Mehr Räumlichkeit hätte es nur in wenigen Actionszenen gebraucht. Die Dialoge sind gut verständlich. Die Synchronisation der deutschen Tonspur wirkt, besonders bei den zwei Franzosenjungen, zuweilen ein wenig laut. |
Extras
Keine Extras
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Passport to Paris |
Genre | Komödie |
Studio | Tapestry Films |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 87 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Alan Metter |
Darsteller | Mary-Kate Olsen, Ashley Olsen, Peter White, Matt Winston, Yvonne Sciò |
Technische Details | |
Bild | 4:3 (1.33:1) |
Ton | Deutsch: Stereo Englisch: Stereo Spanisch: Stereo |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.05.06