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Vor vierzehn Jahren begann ein Hype, den die Computerspiel-Industrie so nicht kommen sah: 'Die Sims'. Ein Spiel, indem man eigentlich nichts anderes tut als Alltag zu spielen: Leben, arbeiten, heiraten, Kinder kriegen. Seither sind über fünfzig (!) Titel der Serie erschienen. Vier Jahre nach 'Die Sims' folgte 'Die Sims 2', weitere fünf Jahre später 'Die Sims 3' und nun - erneute fünf Jahre später - das lange ersehnte 'Die Sims 4'. Lang ersehnt? Eigentlich nicht, denn 'Die Sims 3' liess mit seinem enormen Umfang eigentlich fast keine Wünsche offen. So darf man also gespannt sein was der vierte Teil mit sich bringt.

Die grösste Neuerung bei 'Die Sims 2' war das Durchlaufen von Altersstufen, was die Spieleserie deutlich prägte. Die grösste Neuerung von 'Die Sims 3' war die offene Nachbarschaft, was ebenfalls das Spielerlebnis rudimentär veränderte. Die grösste Neuerung in 'Die Sims 4' sind nun, so Electronic Arts, Emotionen. Ein Feature auf das man nicht unbedingt gewartet hat, gab es Emotionen ja bereits in Teil 3 - wenn auch nicht so ausgetüftelt. Diese nicht sehr gewichtende Hauptneuerung wäre ja noch verkraftbar - das Herz eines jeden 'Sims'-Fans bluten lässt allerdings die Tatsache, dass auf rund neunzig (!) Features der vergangenen Teile verzichtet wurde.



Darunter befinden sich Klassiker wie Pools, die schlichtweg nicht mehr vorhanden sind. Auch wurde auf Spülmaschinen verzichtet - die Sims müssen nun ausschliesslich (richtig zeitgemäss?) von Hand abwaschen. Zudem gibt es keine Kleinkinder mehr. Das Neugeborene kann sofort nach der Geburt per Knopfdruck zum schulpflichtigen Kind gemacht werden. Babysitter fehlen ebenfalls. Auch ein wichtiges fehlendes Feature: Es gibt keine offene Welt mehr. Wenn man das eigene Grundstück verlässt, erscheint ein Ladebildschirm, welcher danach eine 2D-Ansicht einer sehr beschränkten Innenstadt zur Auswahl freilegt. Die Nachbarn sind ebenfalls zu monotonen Individuen degradiert worden: Sie altern zwar, kriegen aber keine Kinder, haben keine Jobs und heiraten auch nicht. Handwerker sucht man ebenfalls vergebens, Verstorbene geistern nicht mehr herum und Alarmanlagen wurden überflüssig da keine Einbrecher mehr existieren. Electronic Arts hat somit offensichtlich beschlossen bei einem neu definierten Punkt Null anzufangen, welcher den Weg für zahlreiche Add-Ons ebnet (das erste wird bestimmt Pools beinhalten). Nichtsdestotrotz gilt aber: Wer mit 'Die Sims 4' erstmals in die Welt der Sims eintaucht, wird seine wahre Freude haben. Noch immer ist das Spiel perfekt und besitzt einen sehr hohen Suchtfaktor. Auch wenn viele Features im Vergleich zum letzten Teil fehlen, macht 'Die Sims 4' nichts falsch und weiss - wenn auch in „abgespeckter“ Form - das Zielpublikum aufs genüsslichste zu unterhalten.



Wie bereits angesprochen sind die Emotionen zwar nicht neu in der 'Die Sims'-Spieleserie, doch im vierten Teil werden sie nun essentiell. Es gibt zahlreiche Interaktionen die nur gemacht werden können wenn der Sim gerade die entsprechende Emotion besitzt. Dies lässt das Spiel realistischer wirken, auch wenn grafisch wieder vermehrt auf Comic-Optik gesetzt wurde. Zudem wird es Architekten freuen, dass nun endlich das Verschieben und Verändern von ganzen Räumen, sowie das nachträgliche Senken und Heben eines ganzen Stockwerks möglich ist. Auch die neue Multitasking-Fähigkeit der Sims erleichtert vieles. So kann ein Sim während einem Gespräch zum Kühlschrank laufen, sich was zu essen machen, sich danach essend vor den TV setzen und dabei immer noch weiterplaudern. Fazit: 'Die Sims 4' ist ein tolles Spiel mit tollen und brauchbaren neuen Features, aber leider viel zu viel gestrichenen Features. Da kann nur gehofft werden, dass sich EA bei diesem Schachzug etwas überlegt hat.


Genre: Lebenssimulation
Plattformen: PC
Release: 4. September 2014
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Publisher: Electronic Arts


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verfasst von Philipp Fankhauser
16. September 2014

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