Im kommenden Jahr feiert sie bereits ihr zwanzig-jähriges Bestehen: Die renommierte 'Tomb Raider'-Videospielreihe. Lara Croft, die wohl berühmteste Game-Heldin aller Zeiten - von der kurvigen Pixel-Schönheit zur emanzipierten Abenteurerin gewandelt - erlebte vor zwei Jahren mit der Neuauflage von 'Tomb Raider' einen zweiten Frühling. Nicht nur tolle Kritiken gab es für den Titel, auch die Verkaufszahlen stimmten. So wurden innert zwei Tagen eine ganze Million Kopien verkauft. Da ist es kaum verwunderlich dass Crystal Dynamics den Auftrag für einen weiteren Ableger erhielt. Der neueste Teil nennt sich 'Rise of the Tomb Raider' und erschien bisher exklusiv für die Xbox One und die Xbox 360. Versionen für andere Plattformen sind für das kommende Jahr angekündigt. Die Story des Titels spielt ein Jahr nach den Ereignissen vom Reboot-Titel 'Tomb Raider' und lässt die junge Lara nach der Quelle des ewigen Lebens suchen. Dabei macht sie zuerst einen Ausflug in die syrische Wüste, um danach auf den Spuren ihres Vaters in Sibirien nach verschollenen Schätzen und Geheimnissen zu suchen. Natürlich gibt es mit der Geheimorganisation Trinity auch einen mächtigen Widersacher, welcher sich Lara immer wieder in den Weg stellt. Was schon sehr bald im Spiel auffällt: „Schlauch-Levels“ gehören der Vergangenheit an. Den Umständen und Möglichkeiten entsprechend präsentiert sich eine sehr offene Spielwelt, in welcher Lara viele Geheimnisse zu entdecken hat und auch optionale Ziele verfolgen kann - zum Beispiel unbekannte Höhlen zu erforschen. Auch das Sammeln von Ressourcen, mit denen individuelle Ausrüstungsgegenstände gefertigt werden können, trägt zum Gefühl einer offenen Spielwelt bei und steigert die Motivation beim Spieler von Anfang an, möglichst kein Detail unentdeckt zu lassen. Durch das Lesen von Inschriften auf Wänden und Artefakten verbessern sich zudem die Sprachkenntnisse von Lara, mit welchen sie dann auch kompliziertere Schriften lesen kann, welche ihr bei ihren Aufgaben sehr helfen können. Natürlich existieren neben den offenen Level-Welten auch lineare Pfade - diese werden aber bewusst so präsentiert und deren Eigenheiten genutzt. So ist es nicht selten der Fall dass gigantische Kettenreaktionen für jede Menge Action sorgen. In anderen Spielen würden diese vermutlich in Zwischensequenzen gezeigt, nicht so aber in 'Rise of the Tomb Raider'. Als Spieler steuert man Lara schweisstreibend durch diese wilden und actionreichen Szenarien: Lawinen, Bergstürze, Explosionen und Verfolgungen sind da nur einige Beispiele. Diese Sequenzen sind zwar nicht sonderlich schwer zu meistern, aber machen durch eine wahnsinnig tolle Inszenierung mächtig viel Spass. Der tiefe Schwierigkeitsgrad ist dann auch das Hauptproblem von 'Rise of the Tomb Raider'. Gut durchdachte Levels, in denen Elite-Soldaten eigentlich gut positioniert und versteckt wären, sind stellenweise von ein und demselben Standort aus zu meistern. Erstens da Lara sehr robust ist was Schusswunden angeht und zweitens, da die Soldaten sehr gerne direkt vor die Flinte laufen. Die KI lässt die Gegner zu oft in dieselben Winkel rennen, in denen eigentlich bereits zig Soldaten leblos am Boden liegen. Hinzu kommt eine neue Hilfestellung per Knopfdruck, ähnlich dem „Adlerauge“ aus 'Assassin's Creed'. Bei kniffligen Rätseln in denen man nicht mehr weiter weiss, kann der Standort für die nächste Aktion angezeigt werden... Abgesehen von diesen (zu) gut gemeinten Hilfestellungen überzeugt das Spiel aber auf der ganzen Linie und wird nicht nur 'Tomb Raider'-Fans überzeugen. Genre: Action-Adventure Plattformen: Xbox One, Xbox 360 Release: 13. November 2015 Altersfreigabe: ab 18 Jahren Publisher: Square Enix & Microsoft Kaufen bei Wog.ch Kaufen bei Cede.ch Kaufen bei Exlibris.ch |
verfasst von Philipp Fankhauser |