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Fast schon zehn Jahre sind vergangen, seit die schwedischen Avalanche Studios mit 'Just Cause' einen Open World-Titel lancierten, welcher sich in Gamer-Kreisen blitzschnell etablierte. Die 'GTA'-Serie von Rockstar dominierte bereits damals den Markt - aus spielerischer sowie technischer Sicht - und so musste etwas Neues her. 'Just Cause' verbreitet tropischen Inselflair, bietet ein freies und unabhängiges Rebellendasein nach Che Guevara und mit der Enterhaken/Fallschirm-Kombination wurde ein Gameplay-Element geschaffen, welches selbst heute noch seinesgleichen sucht.

Vier Jahre später erschien dann folgerichtig die Fortsetzung. Auf die befreite Inselgruppe San Esperito folgte Panau, welche mit unglaublichen eintausend Quadratkilometer aufwartete und im Bereich der Third-Person-Shooter wohl einen Rekord aufstellte. Nun, fünf Jahre nach 'Just Cause 3' erscheint der dritte Teil. Rico Rodriguez ist natürlich wieder mit dabei und hat dieses Mal vor, die mediterrane Inselgruppe Medici zu befreien. Von der Kartengrösse her hat sich im Vergleich zum zweiten Teil flächenmässig nicht viel verändert - doch es wurde um einiges hügeliger. Alleine die Bergregion auf der Insula Striate kommt optisch dem Himalaya gleich.



Die 'Just Cause'-Serie hat ihren Hauptfokus nach wie vor nicht aus den Augen verloren: Der Spielspass. Nach wie vor kann man sich mit Enterhaken und Fallschirm austoben bis zum Gehtnichtmehr. Man kann Autos oder Personen aneinander binden, an Häuser oder Hubschrauber hängen, sich aus Flugzeugen abseilen und - ein Klassiker mittlerweile - zum Beispiel diverse Objekte und Lebewesen an eine Gasflasche binden und letztere mit einem gezielten Schuss Richtung Himmel schicken. Mit dem dritten Teil ist neu auch ein Wingsuit mit dabei, welcher - nach etwas Übung - den Spieler noch schneller über die Inselgruppe rasen und „Enterhaken-hangeln“ lässt. Hinsichtlich der Missionsvielfalt ist vieles besser geworden als noch im zweiten Teil. Die einzelnen Aufträge sind sehr abwechslungsreich ausgefallen und bieten einen tollen Mix zwischen Action und Taktik. Der Schwachpunkt findet sich dann an einem anderen Ort: Der Länge des Spiels. 'Just Cause 3' ist in drei Akte aufgeteilt, welche zusammen lediglich fünfundzwanzig Missionen bieten. In einer Welt von eintausend Quadratkilometer schlichtweg zu wenig. Insbesondere bei einer solch vielseitigen Karte. Wenn man sich nach den Hauptmissionen auf den Weg macht, die übrigen Städte und Stützpunkte zu befreien, begibt man sich zum Teil an Orte, welche so schön ausgearbeitet sind, dass es überaus schade ist das nicht mal in deren Nähe eine Mission stattgefunden hat. Aber vielleicht hilft ja Avalanche noch mit einigen Missions-DLCs nach. Für Hardcore-100%-Durchspieler besteht allerdings kein Grund zur Sorge: Medici bietet überall zahlreiche Collectibles. So gilt es Monstersprünge zu absolvieren, Rebellenschreine zu erleuchten, Tonbänder zu finden oder so genannte klassische Teile auszugraben – welche am Ende ein legendäres Flugzeug als Belohnung bringen. Zudem gibt es über einhundert Herausforderungen zu Land, Wasser und Luft zu meistern, mit welchen man nützliche Mods und Upgrades erhält.



Grafisch ist Medici auf den ersten Blick eine Wucht: Eine vielseitige Landschaft mit schönen Buchten und Örtchen, welche insbesondere in der Vertikale begeistert. Auf den zweiten Blick wird man allerdings bald bemerken, dass sich die Häuser, Tankstellen und Stützpunkte zu oft wiederholen. Offensichtlich wurde um einiges mehr an Zeit in die Landschaft investiert, als in die Objekte die darauf platziert sind. Grundsätzlich sind die Städte und Dörfer schon zu unterscheiden, aber irgendwie hat man dennoch das Gefühl, nach dem ersten Besuch der zehnten Stadt, schon einmal dort gewesen zu sein. Nichtsdestotrotz überwiegen die zahlreichen positiven Punkte die wenigen negativen. Das Auto- und Motorrad-Handling ist zwar immer noch sehr schlecht (auch jenes von gewissen Flugzeugen), aber wer 'Just Cause' kennt, der wird wissen dass man meistens sowieso nur mit Enterhaken und Fallschirm unterwegs ist.


Genre: Action
Plattformen: Xbox One, Playstation 4, PC
Release: 1. Dezember 2015
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Square Enix


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verfasst von Philipp Fankhauser
16. Dezember 2015

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