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Zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte des Game-Entwicklers Insomniac, arbeitet das Studio mit einem anderen Publisher als Sony zusammen - und das ausgerechnet mit Microsoft und zudem für einen Xbox One-Exklusivtitel. Das Ergebnis dieses Coups nennt sich 'Sunset Overdrive' und bevor das gute Stück auf dem Markt war, konnte sich nicht wirklich jemand etwas unter diesem, von Microsoft stark gehypten Titel vorstellen. Zusammengefasst handelt es sich um einen temporeichen Shooter welcher sowohl an 'Crazy Taxi', 'Tony Hawk's Pro Skater' sowie auch an 'Total Overdose' erinnert.

Das Spielprinzip ist überaus simpel und man kann es fast schon als Experiment bezeichnen, ein solch hoch dotierter Titel mit einer derart minimalen Story auf den umkämpften Next-Gen-Markt loszulassen. Doch 'Sunset Overdrive' braucht das alles nicht - das Spiel hat die Mission, von der ersten Sekunde an Spass zu machen. Die Story: Ein Energydrink sorgt dafür, dass Menschen zu mordlüsternen Mutanten werden und so die Apokalypse eintritt - am helllichten Tag in einer knallbunten Welt, versteht sich. Nach einem kurzen Tutorial kann man anschliessend sein Alter-Ego zusammenbasteln und mit Material aus einem gefühlten Dutzend Faschingskartons einkleiden. Der gut gewählte Punkrock-Soundtrack sorgt zudem dafür, dass der Titel noch wilder und abgedrehter wirkt.



Frisch eingekleidet findet man sich in einer Art Schutz-Zone wieder, indem sich nicht infizierte Menschen (natürlich ebenfalls ganz schräge Vögel) zusammengetan haben. Hier lernt man in zig kurzen Einleitungen das detaillierte Spielprinzip von 'Sunset Overdrive' kennen. So besteht das Spiel nicht nur aus herumgrinden, -klettern, -hangeln, schiessen und von einem Autodach zum nächsten zu hüpfen. Man verdient kostbare Währung für diverse Verbesserungen in Form von Amps und Overdrives die aber meistens erst dann funktionieren, wenn die benötigten Zutaten wie Handy-Akkus oder Turnschuhe in der Welt gefunden und eingesammelt wurden. Diese sorgen dafür, dass Waffen mehr oder weniger effizient funktionieren - auch in Anbetracht dessen, welche Art von Mutant man gerade beschiesst. Zudem gibt es einen Style-Balken welchen man mit coolen Tricks und Stunts nach oben treibt. Dies ist notwendig, da gewisse Verbesserungen nur bei einer gewissen Style-Stufe funktionieren oder für gewisse Stufen neue Fähigkeiten temporär verfügbar sind. Spätestens hier merkt man, dass 'Sunset Overdrive' doch nicht ganz so simpel ist wie zuerst vermutet. Um die Steuerungsabfolgen zu beherrschen (und dies ist bei dieser Spielgeschwindigkeit notwendig) sowie die gesamte Amp-Hierarchie, den Style-Balken und die vorhandenen Waffen zu kennen und zu verstehen, braucht es eine ganze Weile. Rund eine bis zwei Stunden sollte man daher durchaus einplanen, bis man sich in der wilden und knallbunten Welt auskennt und die Spielabläufe beherrscht. Von diesem Punkt an steht aber der Spass ganz klar im Vordergrund.



Auch wenn die Vielfalt an Missionen nicht ganz so gross ist (Angreifen, Verteidigen, Verfolgen), gibt es immer wieder Aufgaben welche aus der Masse herausstechen. Hinzu kommen der wirklich tolle Sarkasmus und die satirische Abrechnung mit diversen Mainstreamphänomenen. Der Humor kommt daher wirklich nicht zu kurz und nur schon das Respawnen des Protagonisten (das Wiedererscheinen nach dem Ableben) sorgt für zahlreiche Lacher. Da landet man beispielsweise in einem waschechten Pharaonensarg auf dem Erdboden und betritt die Apokalypse mit einem fehlerfreien Pharaonentanz, bevor man innert den nächsten zwei Sekunden wieder mit einer umgebauten Schallplattenschleuder wild um sich schiesst. Das ist 'Sunset Overdrive' - für verrückte Shooter-Freunde ein absolutes Must-Have.


Genre: Actionshooter
Plattformen: Xbox One
Release: 30. Oktober 2014
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Publisher: Microsoft


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verfasst von Philipp Fankhauser
30. Oktober 2014

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