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Vom ersten MMO-Spiel im Rennspielgenre wurde gesprochen - und zudem sollte es auch eines der grössten Onlinespiele überhaupt werden. Eintausend Spieler, auf einer riesigen Karte der gesamten USA vereint. Die Rede ist von 'The Crew' und die Erwartungen waren natürlich entsprechend hoch an dieses Spiel. Um es vorneweg zu nehmen: Der grosse MMO-Hit ist es zwar nicht geworden, aber bezüglich der riesigen Karte wurden alle Versprechungen eingehalten. Dies ist letztendlich der Hauptgrund, weshalb 'The Crew' so gut zu fesseln weiss.

Fünf Jahre wurde an der Karte von 'The Crew' rumgewerkelt. Das Ergebnis ist ein sechstausend Quadratkilometer-grosses Abbild der USA mit zwölf erstaunlich detaillierten Grossstädten und unglaublich vielen Kleinstädten und Dörfer (an die eintausend sollen es laut Ubisoft sein). Ganz nach dem Motto "Wenn du etwas siehst, kannst du hinfahren" ist die Welt auch abseits der rund zehntausend Strassenkilometer erkundbar. Die Karte wurde auf den Massstab 1:42 verkleinert, was heisst dass man in angemessener Zeit von der einen zur nächsten Grossstadt fahren kann. Dennoch ist die Grösse nicht zu unterschätzen. Von der Ost- zur Westküste benötigt man gut und gerne eine ganze Stunde - mit Vollgas, versteht sich.



Auch wenn die Karte in punkto mit Grösse und Detailreichtum eine der schönsten der Videospielgeschichte ist, handelt es sich bei 'The Crew' dennoch um ein Rennspiel. Eine Internetverbindung wird ständig vorausgesetzt, ein uPlay-Account ebenfalls, aber ein Gold-Abonnement (um online spielen zu können) ist nicht zwingend nötig. Denn der grösste Teil des Spieles (rund zwanzig Stunden) erfolgt in der Singleplayer-Story, deren Missionen optional mit anderen Online-Spielern erledigt werden können. Ansonsten funktioniert der Online-Modus wie bei allen anderen Rennspielen: Es gibt Online-Lobbys und auf der Karte trifft man hie und da auf andere Spieler - auf den ersten Blick sind dies zwar wahrhaftig tausend, doch in erreichbarer Nähe sind stets nicht mehr als acht Spieler anzutreffen. Die Story selbst wird der tollen Karte aber leider überhaupt nicht gerecht. Es handelt sich um eine klischeebeladene Brudermord-Geschichte, die ganz nach der Suche des Mörders orientiert ist und den Spieler durchs ganze Land führt. Man beginnt in Detroit, kämpft sich die Ostküste herunter in Richtung Süden, bevor man dann durch die Wüstengegenden und über die verschneiten Gebirge im Norden bis zur Westküste gelangt. Nach und nach werden Missionen freigeschaltet, welche allerdings nicht unbedingt vielseitig ausfallen. Mal ein Rennen, mal eine Verfolgungsjagd, mal ein Zeitrennen - die lauen Dialoge der spannungsarmen Story motivieren da nicht wirklich. Aber trotzdem fesselt 'The Crew'. Klar aufgrund der Karte, aber auch dank dem Rollenspiel-ähnlichen Tuning der Fahrzeuge. In diversen Herausforderungen können Einzelteile gewonnen werden, mit denen die Leistung des Autos gesteigert werden kann. Ähnlich dem Aufwerten der Waffen und Rüstungen in einem Fantasy-Rollenspiel.



Aus technischer Sicht kann das Spiel, trotz einer hohen Qualität, den ganz grossen Rennreferenzen aber nicht das Wasser reichen. Dafür ist die Steuerung einfach zu schwammig. Zumindest zu Beginn. Durch bessere Autos und Handling-Verbesserungen durch Fähigkeitspunkte arrangiert man sich immer besser mit der Steuerung und freundet sich nach vier, fünf Stunden mit dieser an. Neben den zwanzig Story-Spielstunden bietet 'The Crew' aber noch einiges mehr, was wieder die tolle Karte ins Zentrum rückt: Sehenswürdigkeiten wollen gefunden werden sowie auch versteckte Sendestationen oder verrostete Autoteile, welche (vorausgesetzt man findet alle in einem Bezirk) zu einem Bonusauto führen. Letztendlich ist 'The Crew' ein Muss für alle Arcade-Rennfans - und natürlich auch für alle USA-Fans, welche in diesem Spiel ganz praktisch ihren nächsten Urlaub planen können.


Genre: Rennspiel
Plattformen: Xbox One, Playstation 4, PC, Xbox 360
Release: 2. Dezember 2014
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Publisher: Ubisoft


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verfasst von Philipp Fankhauser
17. Dezember 2014

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