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Dreamgirls - Review

It's time for a dream: Lassen Beyoncé und Co. Träume wahr werden?

Inhaltsangabe

Die 60er Jahre in Detroit: Bei einem Talentwettbewerb entdeckt der Musikproduzent Curtis Taylor, Jr. (Jamie Foxx) das Trio The Dreamettes, bestehend aus der stimmgewaltigen Effie (Jennifer Hudson) und der schönen Deena (Beyoncé Knowles) und Lorrell (Anika Noni Rose). Gleich nimmt er die Frauen als Backgroundact des angesehenen Sängers James "Thunder" Early (Eddie Murphy) unter Vertrag - zur Missgunst von Effie. Sie möchte lieber weiter im Vordergrund stehen. Die Zeit vergeht und schliesslich wittert Taylor die Chance, das Trio alleine ganz gross raus zu bringen. Der Haken: Er will Deena als Lead Sängerin, da sie optisch mehr hermacht als Effie. Erste Eifersüchteleien und Streitereien entstehen zwischen den Frauen, die fortan unter dem Namen The Dreams auftreten…


Kritik

'Dreamgirls', die Verfilmung des bekannten Broadway-Musicals, basiert zu einem grossen Teil auf dem Werdegang der legendären Supremes, bei denen Diana Ross ihre fulminante Karriere begonnen hat. Das Trio The Dreamettes beziehungsweise The Dreams steht dann auch im Mittelpunkt der ziemlich rudimentären Geschichte: Von No Ones etablieren sich die Frauen im Musikbusiness und müssen schliesslich mit wachsendem Erfolg mit Kompromissen in Sachen Freundschaft umgehen. Nebenbei erzählt 'Dreamgirls' auch vom steigenden Ansehen schwarzer Künstler bei den Weissen. Das grosse Problem des Films ist seine Musicalherkunft: Meistens werden die Songs auf der Bühne präsentieren. Doch in Ausnahmen werden die gesungenen Worte auch mitten ins Geschehen im Alltag eingebaut. Das wirkt a) etwas belustigend und schadet b) der Atmosphäre des Films. Denn mit der Zeit ist sich der Zuschauer nicht mehr sicher, ob er die Situation ernst nehmen soll oder nicht.

Gleichzeitig ist aber die Musik der grosse Triumph von 'Dreamgirls'. Die stimmigen Songs (mit ein paar belanglosen Ausnahmen) reichen von echten Mitreissern ('Move') bis zu gefühlvollen Balladen ('Listen'). Selbstverständlich performen die Schauspieler die Nummern gleich selbst. Kein Wunder also, befindet sich Beyoncé Knowles im Cast, die bisher mit Komödien wie 'Pink Panther' ihren Einstieg ins Filmgeschäft versuchte. Jedoch werden sie, Jamie Foxx und Eddie Murphy von einer bisher Unbekannten in den Schatten gestellt: Film-Debütantin und ‚American Idol’-Finalistin Jennifer Hudson haut alle vom Hocker! Ihre gewaltige Stimme geht durch Mark und Bein, lässt Gänsehaut entstehen. Jede Szene, in der sie zu sehen und vor allem zu hören ist, reisst sie durch ihre Präsenz an sich und begeistert bis zum grossen Finale. Die Mühe hat sich für sie gelohnt: Unter den vielen erhaltenen Auszeichnungen befinden sich ein Golden Globe und Screen Actor Guild Award. Und die Oscar-Nominierung hat sie auch schon im Sack.

Hudson ist auch dafür verantwortlich, dass die Zeit wie im Flug vorbeigeht. Wenn sie jedoch im Film aus der Gruppe aussteigt, verringert sich ihre Präsenz vorübergehend. Dort zeigt 'Dreamgirls' anhand des doch eher schlichten Storyfadens Durchhänger. Auch wird dem Zuschauer gar nicht so klar vermittelt, dass sich die Geschichte über mehrere Jahrzehnte erstreckt - das ist fast ausschliesslich durch Effis Privatleben zu erahnen. Die tolle letzte Viertelstunde lässt diesen Kritikpunkt aber fast vergessen. Der Golden Globe Gewinner in der Kategorie ‚Bester Film – Musical oder Komödie’ unterhält dank de Musik nämlich einfach prächtig. Ja, die Musical-Umsetzung ist nicht perfekt. Doch wenn man nach Anschauen eines Films gleich in den nächsten Musikladen läuft, nur um den Soundtrack zu kaufen, ist das schon mal ein verdammt gutes Zeichen. Bei 'Dreamgirls' wird dies bei so manchem der Fall sein.


Kurzkritik:
Die Story ist zwar geradlinig und nicht alle Songs fügen sich nahtlos in den Film ein, aber 'Dreamgirls' unterhält über zwei Stunden lang wunderbar. Und die Stimmgranate Jennifer Hudson reisst nicht nur jeden Award an sich, sondern auch das Publikum mit sich. Beyoncé und Co. geraten da zwar fast in Vergessenheit, aber das wird diesen kaum schaden.

Ab 8. Februar 2007 im Kino

Im Verleih von Universal Picutes

© geschrieben von Adrian Spring

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